Überblick über das Angebot am Markt Sockelleisten und Profile: Einfach montierte Eyecatcher

Für den fachkundigen Abschluss eines Bodenbelags braucht es ebenso funktionale wie ästhetische Sockelleisten und Profile. Der Trend geht dabei zur einfachen, schnellen Montage. Gleichzeitig kommt es auch im Leistensegment auf die inneren Werte an.

FN Neuhofer Clipholder
Gerade für schnelle Renovierungsvorhaben ist der "FN Clipholder" eine smarte Lösung. Die Montage gelingt ohne Bohren. - © FN Neuhofer

Wer in diesem Jahr auf Messebesuch in München (Bau) oder Feuchtwangen (EPF) war, hat es selbst gesehen: Der Trend am Boden geht zu teilvorgefertigtem Zubehör und fokussiert sich auf Lösungen für das wachsende Renovierungsgeschäft. Im Wohnbereich wie auch im Objektgeschäft braucht es also funktionales und gleichzeitig ästhetisches Zubehör, wie Sockelleisten und Profile, das sich idealer Weise einfach und ohne großen Aufwand montieren lässt. Dafür bieten viele Hersteller bereits einen Aufmaßservice für ihre individuell konfektionierten Produkte an.

So ist das Einstiegskonzept bei "Haro Stairs" die passgenaue Treppenabschlusskante auf Maß. Erhältlich als ein- oder zweiseitige Verbindung oder wahlweise eingeschlagen. Auch auf Kantenschutz-Profile aus Aluminium müssen Kunden nicht verzichten. Das Sortiment des Herstellers beinhaltet Schutzelemente für alle Treppenabschlusskanten. Ein digitales Stufenvermessungssystem, ausgeführt von einem externen Service im Auftrag von Hamberger Flooring sichert das Aufmaß für die millimetergenaue Produktion der Treppenelemente. Auf der Baustelle werden die vorgefertigten Stufenelemente und Abschlusskanten nur noch mit der Treppenunterkonstruktion verklebt.

Ähnliches gilt für Küberits Treppenkantenprofile für Laminat-, Parkett- oder Rigidböden bis zu elf oder 15 mm. Dabei werden die Beläge von beiden Seiten an die abgerundete Treppenkante angearbeitet. Die Profile dienen zusätzlich als Sichtschutzkante und sind auf Anfrage als teilvorgefertigte Außen- und Innenecken aus Aluminium für die sichere Treppenverlegung erhältlich. Ebenso locken 90°-Fertigwinkel des Herstellers mit dem Vorteil, dass es zum einen keine scharfkantigen Ecken gibt und die Profile somit barfuß begehbar sind und sich zum anderen die Montage als zeitsparend erweist, da sich aufwendige Gehrungsschnitte auf der Baustelle erübrigen. Schenkellängen von 100 und 150 cm ermöglichen durch teilvorgefertigte Profile auch eine komplette Stufenverlegung.

Renovieren ohne Tamtam

Küberits Sortiment um die Treppenwinkel „227“, „225“, „228“ und „229“ ist ebenfalls gewachsen. Nun sind die Winkel auch in ungebohrter oder selbstklebender Ausführung erhältlich, was auf den Trend zum Renovierungsgeschäft einzahlt.

Weg von der Treppe und hin zur Wand, dürften Bodenprofis und Laien den speziell für Mietwohnungen entwickelten „Clipholder CH25“ der Firma FN Neuhofer gleichermaßen interessant finden. Denn das fertige Zubehör ermöglicht eine einfache und schnelle werkzeuglose Montage der Sockelleisten ohne Bohren und ohne Schmutzentwicklung. Der Metallclip aus Federstahl wird dazu in die Dehnfuge zwischen Boden und Wand eingeklemmt und dann die Leiste aufgesteckt. Entsprechend rückstandslos lässt sich die Lösung gänzlich zurückbauen oder die Leiste austauschen.

Bei Renovierungsprojekten im Bad könnte das neue „MuraTec“-Wandprofilsystem von Prinz helfen: Modulare Elemente machen eine neue Wandverkleidung möglich, ohne dass vorhandene keramische Fliesen entfernt werden müssen. Derartige Elemente bestehen aus den verschiedensten Materialien – von Kunststoff oder Ceramin über Alu-Verbundmaterial bis hin zu MDF. Beim Zuschneiden der Platten entstehen daher unsaubere Kanten, die durch Profile geschützt und sauber abgedeckt werden können. Ebenso vielfältig wie das Material sind die Materialstärken. Aus diesem Grund hat Prinz das neue zweiteilige Wandprofilsystem entwickelt, das sich automatisch an die jeweilige Höhe anpasst. Innenecken, Außenecken und Verbindungsprofile eignen sich für Wandpaneele mit 3 bis 5 mm und 6 bis 9 mm Stärke. Produziert werden die Profile in den Ausführungen „Silber“ und „Edelstahl gebürstet“ sowie „Schwarz pulverbeschichtet“ („RAL 9005“).

Für ganz schnelle Finger

Döllken Gehrungsschere
Mit der Gehrungsschere von Döllken ist die Leiste schnell gekappt. - © Döllken

Immer mehr Aufträge werden im Bestand realisiert. Das weiß auch Hersteller Dural, der mit „Construct Reno“ ein System vor allem für die Sanierung anbietet. Die Sockelleiste wird dabei über noch vorhandene Leisten montiert. Mit einer Höhe von 80 mm und einer Tiefe von 11 mm passt die Leiste laut Hersteller problemlos über bestehende Sockel, ohne dass diese entfernt werden müssen. Aus eloxiertem Aluminium gefertigt, lässt sich das Produkt flexibel mit verschiedenen Bodenbelägen kombinieren und verleiht Räumen eine moderne Optik.

Für die einfache Sockelleisten-Montage bietet Döllken eine Gehrungsschere speziell für 45°-Schnitte bei Modellen bis zu einer Höhe von 80 Millimetern an, die so im Handumdrehen verlegefertig gemacht werden können. Mit der Sockelleistenschere des Herstellers, die bei gleicher Schnittlänge in der Lage ist, auch vertikale Schnitte exakt auszuführen, wird Verlegern eine erleichterte Verlegung angeboten. Das Ergebnis der Gehrungsschere ist ein passgenauer Gehrungsschnitt, der fugenlose Leisten mit anderen verbinden kann. Verglichen mit einer traditionellen Gehrungs- oder Kappsäge bewirbt der Hersteller seine Schere als Tool für Spezialisten und Sockelleisten als deutlich handlicher und mobiler. Einsetzbar ist die Schere unter anderem für Kunststoffprofile und dünne Kernleisten.

Sockelleisten: opulent oder dezent?

Kügele Roma
Für edle Akzente im Raum sorgen besonders hohe Sockelleisten. Der Stil ist hierzulande vor allem durch amerikanische Filme und Serien bekannt. - © Kügele

Der Trend geht wie so häufig in unterschiedliche Richtungen. Einerseits sieht Hersteller Kügele eine Entwicklung im privaten Wohnbau zunehmend opulenten Sockelleisten als bewusst gewählte, auffällige Akzente im Raum (bis zu 20 cm hoch), wie sie der europäische Kunde bereits aus amerikanischen Filmen kennt. Andererseits zeichnet sich im Segment ein Trend zum schicken dunklen Kontrast, um Leisten als die wahren Eyecatcher im Raum zu inszenieren. So schreibt Hersteller Osmo: „Im Zuge von beliebten Einrichtungsstilen wie dem gemütlichen Hygge-Look oder dem modernen Industrie-Chic, geht der Trend bei Leisten und Profilen zu gedeckten Ton-in-Ton-Gestaltungen.“ Besonders dezente, ausdrucksstarke Töne wie „Anthrazit“ und „Schwarz“ seien gefragt. Gerade kombiniert mit hellen Parkettdielen oder Holzmöbeln.

Die Marke „Meister“ bestätigt dies mit schlichten Leisten-Statements. Neben den schwarzen Sockelleisten bietet der Boden- und Paneelspezialist weiteres Zubehör in der aktuellen Trendfarbe, genauso wie bei Küberit mit schwarz pulverbeschichteten Profilen und dunklen Ausführungen der 90°-Fertigwinkel. Wem die schwarzen Profile optisch zu dominant sind, kann auf ebenso moderne Varianten in Silber oder Palatinum zurückgreifen. Der Hersteller bietet die dezenteren Ausführungen für Parkett- und Laminat-Profilsysteme: „Diese Design-Varianten passen vor allem zu aktuellen Wohntrends. Durch unser umfangreiches Sortiment schwarzer Profile ergänzt durch die stilvollen und dezenten Profile, können wir unseren Kunden vielfältige und moderne Lösungen anbieten, um anspruchsvolle gestalterische Wünsche von Bauherren zu realisieren“, sagt Küberit-Vertriebsleiter Lars Maier.

Für Mensch und Umwelt

Selbst bei Sockelleisten und Profilen kommt es auf innere Werte an. So auch bei solchen aus Holz und Holzwerkstoffen von Leistenhersteller KGM. Für rund 900 Produkte hat das Unternehmen das Gesundheitszertifikat des Sentinel Haus Instituts erhalten. Insgesamt 19 Produktgruppen, von Deckenabschlussleisten bis zu Falzleisten wurden vom unabhängigen Institut auf ihre Schadstoffemissionen bewertet. Sowohl die massiven als auch die furnierten sowie die mit Folie oder Lack beschichteten Ausführungen haben die Tests in der Prüfkammer bestanden. Ein großer Pluspunkt, wenn es um wohngesunde Innenräume geht.

Immer nachhaltiger will Küberit seine Produkte entwickeln. Der Hersteller verwendet schon jetzt bis zu 75 Prozent recyceltes Sekundäraluminium für seine Fußboden-, Wand- und Treppenkantenprofile. Das macht die Aluminiumprofile nach eigenen Angaben nachhaltiger und schont wertvolle Ressourcen. Für die Herstellung von zertifiziertem Sekundäraluminium benötige man rund 95 Prozent weniger Energie als für die Gewinnung von Primäraluminium. Durch moderne Verfahren verliere das Aluminium aus „zweiter Hand“ weder an Qualität noch an Güte.