Was Leisten Neues leisten Sockelleisten und Profile im Fokus

Längst sind Leisten und Profile keine Randerscheinungen mehr. Im Gegenteil: Neue Anforderungen an Funktion und Design holen sie aus der drögen Ecke technischer Notwendigkeit und setzen sie als trendige Accessoires in den Fokus des Betrachters.

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    © Osmo
    Die weißen Leisten von Osmo sind einfach zu montieren, geben der dunklen Wand einen hellen Rahmen und passen optisch gut zu Holz.
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    © Kügele
    Diese Säulenringe kommen nach Wunsch auch als Maßanfertigung und in Sonderformen wie Ellipsen.
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    © Prinz
    Prinz zeigt Kante: Die dunklen Treppenkanten schaffen Kontrast und klare Linien.

Zwischen extravagant und schlicht ist bei Profilen und Sockelleisten mittlerweile alles möglich. Damit passen sich die Abschlüsse zur Wand auch den Trends der Bodenbeläge an: Auffällig soll es sein, aber authentisch zu Holz . Edel, aber robust . Gemustert, aber bitte pflegeleicht. Alles Widersprüche? Nicht unbedingt.

Sockelleisten- und Profilhersteller haben sich mit ihren Entwicklungen längst auf dieses Spannungsverhältnis eingelassen. Den Wunsch nach schlichten, widerstandsfähigen Leisten möchte KGM mit seiner Neuheit von 2022 nachkommen. Wahlweise in Grau, Schwarz oder Weiß wird hierfür ein Fichteträger mit einer Polyfin-Verklebung foliert. Dabei können Leisten im altdeutschen Stil, als Viertelstab sowie mit eckigen oder runden Kanten beschichtet werden. Auch bei der Firma Neuhofer wurde jüngst Fichten- oder Kiefernholz mit einer Starkfolie versehen. Gegenüber direkt lackierter Profile verspricht der Hersteller so eine gleichmäßige Oberfläche, die zudem leicht zu reinigen ist. Mögliche Risse im Holz können mit der Folienbeschichtung kaschiert werden und verhindern außerdem eine Rissbildung bei Stößen oder Schnitten. Die Folie lässt sich mit handelsüblichen Farben überstreichen und greift damit den Trend einer Bodengestaltung nach persönlichen Vorlieben auf.

Noch individueller wird es mit digital bedruckten Leisten. Die Technologie eröffnet schier endlose Gestaltungsmöglichkeiten. Hersteller Pedross verspricht mit seinem zum Patent angemeldeteten Verfahren licht- und feuchtebeständige Produkte . Ob Echsenhaut, Leoprint oder eine besondere Holznachbildung. Mit Mustern und Farben veredelte Leisten sind beliebt. Die Basis bilden Fichte- MDF- oder PVC-Träger. Kombiniert mit Speziallackierungen und Einfärbungen lassen sich auch Bodentrends wie besonders matte Oberflächen aufgreifen und passend auf die Leisten bringen.

Für mehr Glanz am Boden sorgt das weiterhin beliebte Aluminium. Auer Metallprofile setzt es als Treppenkanten-, Eck- und Übergangsprofile ein. Auch in Edelstahl matt und optional mit LED-Beleuchtungsstreifen. So lassen sich gezielt strahlende Akzente im Raum setzen oder durch mehr Licht in sonst dunklen Bereichen eine sicherere Laufumgebung schaffen.

Mehr Sicherheit für sehbehinderte Menschen versprechen die barrierefreien Treppenkanten von Nora. Mittels einer Einschublippe, die den Treppenbelag fixiert, entsteht ein nahezu bündiger Übergang zwischen Kante und Belag. Sechs Farben in verschiedenen Helligkeitsabstufungen erlauben es, die geforderten Leuchtdichtekontraste von Belag und Stufenmarkierung einzuhalten. Das Produkt soll zudem schlag-, stoßfest sowie rutschsicher sein.

Technisch klug renovieren

Optisch sind der Fanatasie wenig Grenzen gesetzt, doch auch Pragmatiker können Interessantes unter den Neuerungen der Leistenhersteller entdecken. Da wären zum einen putzbündige Lösungen. Gänzlich mit Wand und Bodenbelag abschließend, entfällt bei dieser Art der Leisten eine freistehende Kante, was lästiges Abstauben obsolet macht und Möbel direkt an der Wand ermöglicht. Ein Aluminiumprofil sorgt dabei für ein robustes Produkt, welches je nach Ausführung auch Platz für Kabel hat. Der Wandanschluss kann über eingelegte Bodenstreifen oder Abdeckungen erfolgen.

Ein erheblicher Anteil an Fußbodenarbeiten findet im Bestand statt. Um Aufwand und Schmutz hier so gering wie möglich zu halten, empfiehlt sich eine Abdeckleiste. ­Alte, aus der Mode gekommene Beläge lassen sich hinter einem neuen Boden und dem passenden Wandabschluss einfach verstecken. Küberit hat mit 51,5 mm ein neues Profil im Angebot, welches sich in seiner Höhe variabel montieren lässt. Dabei reicht das Verkleidungsmaß für die gängigsten Sockel. In der Standardausführung mit 250 cm ist die Leiste schnell auf die gewünschte Länge gekürzt und einfach mit Montagekleber auf den Bestandssockel geklebt. Der zugeschnittene, neue LVT-Belag wird darin eingepasst. Das Ergebnis ist ein zum Boden dekorgleicher Sockel , der mittels eines Aluminium-Profils auch gegen Stöße geschützt ist.

Für die Renovierung mit Designbelägen verpricht auch der Hersteller Prinz weitere Abhilfen. Zum Beispiel bei Dehnfugen im Estrich, die gemäß DIN 18365 bei der Verlegung in den neuen Boden übernommen werden müssen, sich aber an einer ungünstigen Stelle befinden oder brüchige Ränder aufweisen. Die Lösung ist ein Dehnfugensystem mit einer Schenkelbreite von 41 mm, welches es dem Bodenleger erlaubt, Dehnfugen um bis zu 20 mm zu versetzen. Laut Hersteller ohne Funktionsverlust. Das System kommt vormontiert oder als Bausatz. Mit Hart-PVC unterbaut, verspricht das Produkt eine Verankerung im Basisprofil sowie die nötige Elastizität durch Weich-PVC im oberen Teil.
Bei breiten Randfugen kann auf dem Dämmstreifen weder gespachtelt noch geklebt werden. Das Problem: Bodenbeläge können am Wandbereich einsinken. Die Lösung: Randfugenprofile sorgen für einen belastbaren Untergrund. Von Prinz mit einer Breite von 45 mm, wobei der äußere, gelochte Teil auf dem Estrich aufliegt und eingespachtelt oder verklebt wird. Der geschlossene Teil des Profils überbrückt die Fuge.

Lösungen nach Maß: Abschluss-, Übergangs- und Ausgleichsprofile

Für Laminat und Parkett bietet Küberit flexible Abschluss-, Übergangs- und Ausgleichs­profile. Als zweiteiliges Schraubsystem aus Aluminium lässt sich jede Ausführung je nach Belag flexibel in der Höhe verstellen. Die Lösung ist auch als Treppenkantenset verfügbar. Je nach Ausführung sind die Leisten schwenkbar, gebohrt oder ungebohrt. Für den Objektbereich bietet der Hersteller zudem einen Service in drei Schritten: Ausgehend von einer vom Kunden angefertigten Skizze, erarbeitet das Unternehmen in einem zweiten Schritt eine technische Zeichnung. Nach finaler Abnahme werden dann die Sonderprofile gefertigt und geliefert.

Alu auf Maß bietet auch Kügele. Mit den individuell gefertigten Säulenringen gelingt es problemlos, Sockelleisten weiterzuführen. Das Versprechen: Nahezu alle Größen, Winkel und Radien werden bereitgestellt, darunter auch Sonderformen wie Trapeze oder Ellipsen. Geliefert als Halbschalen mit Überlänge, lassen sich die Leisten genau an die Situation vor Ort anpassen. Das neue Clipsystem des Herstellers für Sockelleisten ist sowohl für die Unterputzmontage als auch für die Aufputzmontage verwendbar. Design-Inspirationen aus dem englischsprachigen Raum kommen hinzu: Hohe Sockelleisten mit bis zu 20 cm geben ihren Räumen besonders auffällige Rahmen.
Ob für designverliebte Augen oder das technikverrückte Herz: Jährlich zeigen Hersteller, dass Leisten und Profile mehr als den sauberen Abschluss zur Wand leisten. An Möglichkeiten und Entwicklungen mangelt es nicht. (sr)

Sockelleisten und Profile – was Leisten Neues leisten: Auf den Punkt gebracht

Zwischen extravagant und schlicht ist bei Profilen und Sockelleisten mittlerweile alles möglich. Damit passen sich die Abschlüsse zur Wand auch den Trends der Bodenbeläge an: Auffällig soll es sein, aber authentisch zu Holz. Edel, aber robust. Gemustert, aber bitte pflegeleicht. Alles Widersprüche? Nicht unbedingt. Der Beitrag stellt Neuheiten vor, gibt einen Überblick über das Angebot am Markt und sagt, wie man technisch klug mit Leisten renovieren kann.