Parketthölzer Die Douglasie ist lang und hart im Nehmen

Die Douglasie ist für die meisten Parkettleger nicht unbedingt ein gängiges Parkettholz. Doch mit der zunehmenden Nachfrage nach breiten und langen Fußbodenelementen ist sie in den letzten Jahren als typisches großdimensioniertes Massivdielenholz auch in Europa bekannt geworden.

Douglasie Diele
Charakteristisch für die Douglasie ist ihre besondere Maserung und die Länge der Dielen, hier circa 15 Meter. - © Dinesen

Die in Deutschland unter der Bezeichnung Douglasie bekannte Holzart wird in den USA unter „Oregon ­Pine“ vermarktet – ein Name, der für diverse Anwendungsbereiche im Baubereich - unter anderem für Parkett - auch bei uns genutzt wird. In Kanada ist eher „Douglas Fir“ geläufig. Beide Namen, Fir (Tanne) und Pine (Kiefer), sind jedoch irreführend, denn die Douglasie gehört einer eigenen Gattung an.

Allerdings sind die Bezeichnungen mittlerweile international gängig, weshalb sie im Handel beibehalten werden. Das Holz ist der Lärche sehr ähnlich. Der Splint ist hell (etwa drei bis vier Zentimeter, je nach Wuchsgebiet), weißlich und abgesetzt, während das frühzeitig entstehende Kernholz nachdunkelt und einen rotbraunen Farbton erhält. Der Wechsel von der sehr breiten Früholzzone zum ähnlich ausgeprägten Spätholzring ist markant. Die technischen Eigenschaften gleichen ebenfalls denen der Lärche.

Fester, härter, dauerhafter als einheimische Nadelhölzer

Die Douglasie ist im Vergleich zu den einheimischen Nadelhölzern wie Kiefer oder Fichte fester, härter und dauerhafter. Die hiesigen Qualitäten entsprechen nicht ganz denen amerikanischer Herkunft, allerdings fallen diese auch je nach Wuchs­gebiet unterschiedlich aus. Gerade die ­extrem engringigen und astfreien „Oregon- Pine-Qualitäten“ mit ihren gefragten „Rifts“ (Rissen) weisen hervorragende fußbodentechnische Eigenschaften auf und sind im Bühnenbau nicht zuletzt aufgrund ihrer geringen Splitterneigung sehr gefragt.

Die Douglasie neigt nicht zum Verziehen

Douglasie
Douglasienholz, im Handel auch unter „Oregon Pine“ bekannt, punktet mit Formstabilität und wird auf dem Fußboden in sehr großen ­Dimensionen verarbeitet. - © Pitt

Die Unterschiede zu den überseeischen Herkünften liegen auch im Nutzalter der hiesigen Douglasien mit hohem Splintholz­anteil und dem aufgrund forstlicher Eingriffe differenzierten Frühholzgehalt. Das Holz ist gerade gewachsen, mit einer einheitlichen Maserung. Den Fußbodendielen, die in großen Längen und Breiten nahezu problemlos geschnitten werden können, kommt diese Eigenschaft zugute: Douglasien­holz steht gut und neigt nicht zum Ver­ziehen. Die standörtlichen Verhältnisse beeinflussen allerdings diese Eigenschaft aufgrund unterschiedlicher Jahrringbreiten. Holzeinkäufer berücksichtigen diese Eigenart je nach Verwendungszweck.

Zahlreiche grobe Äste, die nach dem Trocknen herausfallen, sind typisch. Hochwertige Douglasiendielen werden deshalb nachgearbeitet. Das Holz mit einer Rohdichte von knapp über 0,5 g/cm³ ist je feinjähriger, desto besser, auch deshalb, weil der ausgeprägte Wechsel von breitem Früh- und Spätholz bei der Hobelspanabnahme oder beim Schleifen Schwierigkeiten bereiten kann.

Douglasie ist ideal für großformatige Parkettböden

Verleimungsprobleme sind wenig bekannt. Um Risse zu vermeiden, muss die Trocknung schonend und langsam erfolgen. Für die Oberflächenbehandlung eignen sich abgesperrte Wasserlacke sowie Fußbodenwachse und -öle. Letztere kommen nicht nur dem angefeuerten Bild der ausdrucksstarken Dielen entgegen, sondern auch der Spannungsarmut, die auf diese Weise bei den Großformaten besser gewährleistet werden kann. Für die in Skandinavien übliche Laugen- und Seifenbehandlung ist die Douglasie prädestiniert. Der Harzgehalt spielt bei allen Bearbeitungsgängen mit Wärme eine Rolle. Douglasie verhält sich dabei ähnlich wie die einheimische Kiefer. Das Quell- und Schwindmaß ist gering. Das Holz reagiert zwar schnell auf Feuchtewechsel, aber gleichmäßige Struktur und hohe Formstabilität mildern den Effekt. Die Brinellhärte ist für ein Nadelholz vergleichsweise hoch (ca. 20 N/mm²).

Nebenbei: Das Holz der Douglasie ist auch als gutes „Warnholz“ bekannt. So wird die Douglasie in Japan bevorzugt als Fußboden in Hauseingangsfluren eingesetzt, und zwar lose und unverschraubt, um deutliche Knarrgeräusche beim Begehen zu erzeugen.

Douglasie: Auf einen Blick

  • Formstabilität: gut
  • Feuchtewechselzeit: schnell
  • Rohdichte: 0,51 – 0,56 i. Mittel
  • Differentielles Schwindmaß: ca. 0,22 %/%
  • Brinellhärte: ca. 20 N/mm²