Farbveränderungen bei Parkett und ihre Ursachen

Holzfußböden unterliegen natürlichen Verfärbungen. Daneben gibt es aber auch Verfärbungsarten, die durch äußere Einflüsse entstehen, wie Wasserflecken oder falsche Reinigung. Beni Lysser, Experte ISP, zeigt die verschiedenen Verfärbungsarten bei Parkettböden und wie sie behandelt werden können.

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    Dunkelverfärbungen bei weißpigmentierten Parkettböden
    © Lysser
    Farbveränderungen bei Parkettböden können verschiedene Ursachen haben. Die auf dem Bild zu sehende Dunkelverfärbungen bei einem weißpigmentierten Parkettboden entstand zum Beispiel durch die Schädigung UV-Licht-aktivierter Substanzen in den nicht belichteten Flächen. Diese Farbveränderung ist irreversibel.
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    Verfärbungen bei Holzwerkstoffplatten
    © Lysser
    Auch Holzwerkstoffplatten zeigen aufgrund ihrer natürlichen Rohstoffbasis nachträgliche Verfärbungen.
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    Dunkelverfärbungen bei weißpigmentierten Parkettböden
    © Lysser
    Farbveränderungen bei Parkettböden können verschiedene Ursachen haben. Die auf dem Bild zu sehende Dunkelverfärbungen bei einem weißpigmentierten Parkettboden entstand zum Beispiel durch die Schädigung UV-Licht-aktivierter Substanzen in den nicht belichteten Flächen. Diese Farbveränderung ist irreversibel.
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    Schmutzansammlung bei Parkettböden
    © Lysser
    Bei zu trockener Reinigung streift sich der Schmutz an den leichten Überzähnen ab.
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    Kleber drückt sich durch Fugen
    © Lysser
    Ein heller elastischer Kleber drückt sich in den Fugen eines dunklen Holzes hoch.
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    Elastischer Klebstoff und Versiegelung
    © Lysser
    Der elastische Kleber dieses Mosaikparkettbodens war mit der Versiegelung in Kontakt getreten und hatte die Versiegelung erweicht. Folge: dunkle Fugenbereiche.
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    Verfärbungen aus Dämmmaterialien
    © Lysser
    Verfärbungen aus Dämmmaterialien gehen vom Randbereich aus und zeigen elektronisch gemessen unterschiedliche Feuchtewerte (zwei bis vier Prozent höher in Verfärbung; elektr. Widerstandsmessung), wird bei einer Darrprüfung aber nicht bestätigt.
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    Falsche Belüftung
    © Lysser
    Verfärbungen durch Raumluft infolge von Alkalienanreicherung in der Luft: Kommt bei Verlegung im Neubau im Frühjahr/Sommer vor, wenn die Räume nicht sofort bewohnt beziehungsweise belüftet werden.
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    Reaktion zwischen Betonfeuchte und Mineralwolldämmung
    © bwd
    Die Reaktion zwischen Betonfeuchte und Mineralwolldämmung bringt alkalische Gase hervor. Diese Gase suchen sich über die Randfuge den Weg ins Holz. Mit einer im Randbereich hochgezogenen Folie auf der Betondecke lassen sich Schäden verhindern.

Beni Lysser, Experte der Interessensgemeinschaft der Schweizerischen Parkettindustrie und Mitglied von Swiss Experts, der schweizerischen Kammer technischer und wissenschaftlicher Gerichtsexperten, unterscheidet bei Parkettböden eine Reihe von verschiedenen Verfärbungsarten. Zu den natürlichen Verfärbungen, die laut Lysser als Echtheitszertifikat des Holzes zu bezeichnen sind, gehört das Aufhellen beziehungsweise das Nachdunklen nach Einstrahlung von Sonnenlicht.

Egal ob Buche, Esche, Ahorn oder Eiche – nahezu alle Hölzer verlieren mit der Zeit ihre ursprüngliche Farbe. Verantwortlich dafür ist der natürliche Abbau von Lignin, einem der Hauptinhaltsstoffe von Holz. Sie sind unter anderem dafür zuständig, das Eindringen von Wasser in die Zellwand zu verhindern und die Zellen vor UV-Licht zu schützen. Sind die Bäume jedoch erst einmal gefällt, kann das Holz kein Lignin mehr bilden.

Zu den natürlichen Verfärbungsarten bei Holzfußböden gehört auch das Vergilben, bei Parkett am augenfälligsten bei Ahorn und Esche zu beobachten. Besonderheiten zeigen sich ebenfalls bei der afrikanischen Holzart Doussie, die zunächst nachdunkelt, um dann nach einigen Jahren wieder heller zu werden beziehungsweise zu vergilben.

Verfärbungen sind bei unbehandeltem Parkett stärker

Naturbelassenes Parkett reagiert in der Regel schneller auf UV-Licht als behandeltes. Als grobe Faustregel gilt, dass helle Hölzer, wie Ahorn oder Buche, meist nachdunkeln, während dunkle Hölzer, wie Eiche oder Birne, eher heller werden. Die Verfärbungen können je nach Behandlung und Lichteinstrahlung jedoch sehr unterschiedlich ausfallen.

Thermoholz verliert im Laufe der Jahre seine durch die Hitzebehandlung gewonnene dunkle Farbgebung merklich und auch gedämpfte Holzarten sehen nach längerer Zeit wieder so aus, als wären sie unbehandelt. Allein das Trendholz Räuchereiche ist sehr lichtstabil – eine Eigenschaft, die durch die farbgebende chemische Behandlung mit Ammoniakdämpfen unterstützt wird.

Auch Fußbodenbeläge aus Holzwerkstoffen zeigen Verfärbungsreaktionen, denn der natürliche Werkstoff Holz ist der Hauptbestandteil dieser Produkte. Gerade bei dieser Gattung ist der Endverbraucher häufig überrascht. Hier kann der Parkettfachmann, auch was die richtige Pflege der Böden angeht, mit guter Beratung helfen.

Eine im Zuge der zunehmend weiß eingefärbten Parkettböden immer wieder auftretende Erscheinung ist die Dunkelvergilbung, die unter aufgelegten Teppichen beziehungsweise in abgedeckten Bereichen sichtbar wird. Der Grund liegt in der Aktivierung der Acrylharze im pigmentierten Lack oder Öl durch das UV-Licht, die unter Abdeckungen ihre Funktion verlieren und geschädigt werden. Ein nachträglicher Angleich findet dann nicht mehr statt. Bei einer Sanierung muss die Oberfläche neu aufgebaut werden.

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    Verfärbungen bei Holzwerkstoffplatten
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    Auch Holzwerkstoffplatten zeigen aufgrund ihrer natürlichen Rohstoffbasis nachträgliche Verfärbungen.
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    Dunkelverfärbungen bei weißpigmentierten Parkettböden
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    Farbveränderungen bei Parkettböden können verschiedene Ursachen haben. Die auf dem Bild zu sehende Dunkelverfärbungen bei einem weißpigmentierten Parkettboden entstand zum Beispiel durch die Schädigung UV-Licht-aktivierter Substanzen in den nicht belichteten Flächen. Diese Farbveränderung ist irreversibel.
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    Schmutzansammlung bei Parkettböden
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    Bei zu trockener Reinigung streift sich der Schmutz an den leichten Überzähnen ab.
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    Kleber drückt sich durch Fugen
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    Ein heller elastischer Kleber drückt sich in den Fugen eines dunklen Holzes hoch.
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    Elastischer Klebstoff und Versiegelung
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    Der elastische Kleber dieses Mosaikparkettbodens war mit der Versiegelung in Kontakt getreten und hatte die Versiegelung erweicht. Folge: dunkle Fugenbereiche.
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    Verfärbungen aus Dämmmaterialien
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    Verfärbungen aus Dämmmaterialien gehen vom Randbereich aus und zeigen elektronisch gemessen unterschiedliche Feuchtewerte (zwei bis vier Prozent höher in Verfärbung; elektr. Widerstandsmessung), wird bei einer Darrprüfung aber nicht bestätigt.
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    Falsche Belüftung
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    Verfärbungen durch Raumluft infolge von Alkalienanreicherung in der Luft: Kommt bei Verlegung im Neubau im Frühjahr/Sommer vor, wenn die Räume nicht sofort bewohnt beziehungsweise belüftet werden.
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    Reaktion zwischen Betonfeuchte und Mineralwolldämmung
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    Die Reaktion zwischen Betonfeuchte und Mineralwolldämmung bringt alkalische Gase hervor. Diese Gase suchen sich über die Randfuge den Weg ins Holz. Mit einer im Randbereich hochgezogenen Folie auf der Betondecke lassen sich Schäden verhindern.

Kann ich mein Parkett vor Sonneneinstrahlung schützen?

Die Möglichkeit, Verfärbungen durch das Sonnenlicht zu verhindern, die zum Beispiel bei tief liegenden Fenstern mit Südausrichtung gravierend sind, sind gering. UV-Filter, die man auf Fensterflächen aufbringt, funktionieren zwar, sind aber sehr teuer. UV-Absorber in Lacken sind wenig stabil und je nach Holzart selektiv wirksam.

Eine zweite Art der Parkettverfärbung entsteht durch die Nutzung. So gibt es Verfärbung durch zu trockene Reinigung, vor allem bei geölten Böden. Hier ist die richtige Pflege des Bodens wichtig. An den leichten Überzähnen im Hirn- und Längsstoßbereich streift sich leicht angefeuchteter Staub und Schmutz beim Reinigen ab. Unter Möbelflächen findet man solche Anschmutzungen nicht. Mit geeigneten Intensivreinigern lassen sich solche Problembereiche aber ohne weiteres wieder entfernen, die darüber hinaus das Holz auch nicht zu sehr aufhellen.

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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Kiefer)
    © Holzmann Medien GmbH & Co. KG

    Kiefer, Botanischer Name: Pinus sylvestris, Pinus spp.
    Die Gruppe der Kiefernhölzer umfasst zahlreiche Arten. Sie haben einen mehr oder weniger gelblich rötlichen Farbton, der im Laufe der Zeit intensiviert wird. Im Fußbodenbereich wird das Holz als Diele und auch als Holzpflaster eingesetzt. Sehr gute Qualitäten bietet die Gruppe der Pitch Pine (Pinus Sekt. taeda), die aber im Markt nur in geringen Kontingenten zur Verfügung stehen. Für Parkett wird das Nadelholz nur selten aufgrund geringer Härte verwendet. Die Trocknung geht recht zügig vonstatten. Sie sollte aber unmittelbar nach dem Einschnitt erfolgen, da Kiefernsplintholz im feuchten Zustand sehr anfällig gegenüber Bläuepilzen ist. Problematisch kann gegebenenfalls der Harzgehalt des Holzes sein, der Werkzeuge schnell verklebt. Ein hoher Harzgehalt beeinflusst auch die Oberflächenbehandlung und kann infolge intensiver Wärmeeinstrahlung zum Harzaustritt führen.
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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Bambus)
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    Bambus (hell), Botanischer Name: Baumbusoideae, z.B. Phyllostachys pubescens
    Bambus gehört botanisch zur Familie der Gräser (Poaceae) und zählt zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Erde. Die aus dem (hohlen) Bambushalm erzeugten Lamellen werden für die Parkettherstellung miteinander verleimt. Die Bambushalme weisen deutliche Unterschiede in der Dichte bzw. Härte zwischen den äußeren (höhere Dichte) und inneren Bereichen (geringere Dichte) auf. Die Ausgleichsfeuchte des ungedämpften Bambusparketts liegt mit ca. 7,5 % unter der europäischer Holzarten. Die natürliche Farbe von Bambus ist hellbraun und verändert sich im Laufe der Zeit zu mittelbraun (insbesondere gebleichte Oberflächen zeigen eine stärkere Lichtalterung). Die Verarbeitung und Oberflächenbehandlung des Bambus ist bei fachgerecht getrockneter und konstruierter Ware problemlos. Beim Ölen ist das rechtzeitige Nachbehandeln aufgrund der hohen Materialdichte des Bambus wichtig.
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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Ahorn)
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    Ahorn (kanadisch), Botanischer Name: Acer saccharum
    Das bei uns als Kanadischer Ahorn bezeichnete Holz wird in Nordamerika der Gruppe der Hard Maple zugeordnet. Das zunächst hellrötliche Holz dunkelt im Laufe der Zeit etwas nach. Die Trocknung muss sorgfältig erfolgen, um Risse, Verwerfungen und Verfärbungen zu vermeiden. Die Bearbeitung hängt vom Faserverlauf ab, der gelegentlich wellig sein kann. Als Sonderformen des Ahornholzes kommen sog. Vogelaugen (bei Acer saccharum) bzw. eine Riegeltextur (bei Acerpseudoplatanus) vor. Die Verklebung bereitet keine Probleme, Gleiches gilt für die Oberflächenbehandlung. Der Kanadische Ahorn wird gerne im Sportbodenbau, speziell als Basketballboden, eingesetzt.
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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Bergahorn)
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    Bergahorn, Botanischer Name: Acer pseudoplatanus
    Bergahorn ist ein sehr helles, zunächst fast weißes und dekoratives Holz, das allmählich in einen gelblichen Farbton übergeht. Trotz der sehr hellen Grundfärbung können Hölzer aus dem gleichen Stamm einen deutlichen Hell-/Dunkelkontrast aufweisen. Dieser entsteht durch eine unterschiedliche Reflexion des Lichtes. Die Reflexion wird durch eine von der Schnittebene abweichende Faserrichtung verursacht und sorgt am Boden für ein interessantes Erscheinungsbild. Bergahorn ist sehr gut zu bearbeiten. Das Trocknen bereitet keine Probleme, sollte allerdings, wie bei allen Ahornhölzern, nicht zu lange bei zu hohen Temperaturen und zu hoher Feuchtigkeit erfolgen, da sonst Verfärbungen auftreten können.
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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Buche)
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    Buche (ungedämpft), Botanischer Name: Fagus sylvatica
    Buche ist ein hartes Holz mit einer gleichmäßigen hell-gelblichen Farbgebung (gedämpft lachsfarben), die später deutlich nachdunkelt. Zunehmend wird auch Buche mit dekorativ ausgeprägter Rotkernbildung nachgefragt. Das in unseren Regionen sehr gut verfügbare Holz ist vorsichtig zu trocknen, um Farbfehler, Verwerfungen und Risse zu vermeiden. Bei der Oberflächenbehandlung sind keine Probleme bekannt; die dichte, homogene Oberfläche des Holzes erfordert eine ausreichende Fließfähigkeit der verwendeten Mittel. Das Verkleben verläuft ebenfalls ohne Schwierigkeiten, Feuchteänderungen können die Leimfuge jedoch erheblich belasten. Buche gleicht sich sehr schnell wechselnder Holzfeuchte an, deshalb ist beispielsweise bei der Verlegung von Böden mit Fußbodenheizung Vorsicht geboten.
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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Esche)
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    Esche, Botanischer Name: Fraxinus excelsior
    Das harte Eschenholz weist zunächst eine gelblich weiße Färbung auf, die gelblich nachdunkelt. Die Esche kann einen fakultativen Farbkern, den sog. Braunkern oder Olivkern, ausbilden, der eine entsprechende Farbsortierung des Holzes erfordert. Die Esche ist typisch ringporig mit großen Frühholzporen, die sich deutlich erkennbar vom dichten Spätholz absetzen, wodurch eine markante Textur entsteht. Das Holz ist gut und fehlerfrei zu trocknen. Die Bearbeitung macht ebenfalls keine Probleme. Das gilt sowohl für die Verklebung als auch für die Oberflächenbehandlung. Esche ist sehr elastisch und wird deshalb auch häufig für Werkzeug bzw. Hammerstiele eingesetzt.
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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Kirsche)
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    Kirsche (europäisch), Botanischer Name: Prunus avium
    Das mittelharte Kirschholz geht von einem anfangs hellrötlich braunen in einen rotbraunen Farbton über. Es ist problemlos zu trocknen. Allerdings sollte das Trocknungsgefälle nicht zu groß gewählt werden, da es sonst zum Reißen und Verwerfen kommen kann. Das Schnittholz der Kirsche reagiert auf die natürliche UV-Strahlung farbempfindlich, daher wird es mit lichtundurchlässigen Folien abgedeckt. Die Bearbeitung und Verklebung der Kirsche bereitete keine Probleme, die Oberflächenbehandlung ist ohne Einschränkungen auszuführen. Wasserbasierte Parkettversiegelungen können allerdings aufgrund möglicher Reaktionen mit den phenolischen Inhaltsstoffen gräuliche Farbausprägungen bewirken.
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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Roteiche)
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    Roteiche, Botanischer Name: Quercus rubra, Quercus spp.
    Die Roteiche, die ihren Namen nicht der Farbe des Holzes, sondern der leuchtend roten Herbstfärbung ihrer Blätter verdankt, ist zunächst hellrötlich braun und dunkelt im Laufe der Zeit etwas nach. Das Holz der Roteiche mit homogenem Jahrringaufbau ist gut bearbeitbar, die Oberflächenqualität kann allerdings bei Hölzern mit breiten Jahrringen (schnellwüchsiges, grober strukturiertes Holz) Probleme bereiten. Roteiche zeigt eine beträchtliche Neigung zum Werfen und Reißen. Eine langsame Trocknung ist daher notwendig. Die Oberflächenbehandlung ist im Allgemeinen unproblematisch. Bei Kontakt mit alkalischen und Eisen enthaltenden Präparaten kann es zu Verfärbungen der Oberfläche kommen. Generell ist die technische Qualität etwas geringer als die der Weißeichen.
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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Nussbaum)
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    Nussbaum (amerikanisch), Botanischer Name: Juglans nigra
    Amerikanischer Nussbaum hat eine violettbraune, dunkle Grundfärbung mit ausgeprägter Farbstreifigkeit. Zur Einstellung der gewünschten dunkelbraunen Farbe muss das frisch eingeschnittene Holz sorgfältig gedämpft werden. Das Holz ist mechanisch sehr gut zu bearbeiten. Die Trocknung ist wegen der Thyllenbildung langsam und schonend auszuführen. Generell ist eine Neigung zu Verfärbungen vorhanden; bei zu scharfer Trocknung besteht die Gefahr von Zellkollaps. Bei der Oberflächenbehandlung sind keine Probleme bekannt. Flecken können als Reaktion auf alkalische Bestandteile im Leim auftreten. Die Korrosion von Eisen in Verbindung mit Holz ist ausgeprägt.
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    Farbveränderungen bei Parkett durch Sonneneinstrahlung (Teak)
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    Teak, Botanischer Name: Tectona grandis
    Teak ist aufgrund seiner goldgelben Farbe, die goldbraun nachdunkelt, seines sehr guten Stehvermögens bzw. seiner natürlichen Dauerhaftigkeit als Bodenbelag ein sehr beliebtes Holz. Aufgrund seines wasserabweisenden Charakters findet Teak auch in Feuchträumen Verwendung. Teak trocknet sehr langsam, jedoch ohne Probleme. Werkzeuge stumpfen allerdings aufgrund der Kieselsäureeinlagerungen schnell ab. Vorbohren ist empfehlenswert. Teak ist mit den meisten Oberflächenbehandlungsmitteln kompatibel. Gelegentliche Trocknungsverzögerungen treten auf. Teaköle betonen die natürliche Struktur und Farbe des Holzes. Die Verleimung ist aufgrund der hohen Inhaltsstoffkonzentrationen schwierig. Teak aus Burma unterliegt Ausfuhrbeschränkungen (aktuelles Embargo). Plantagenhölzer (z. B. höherwertiges Javateak) aus vielen tropischen Regionen mit unterschiedlichen Qualitäten sind im Handel.

Ein bekanntes Bild zeigen Wasserschäden mit ihren typischen konisch auslaufenden Fugen, die mit gräulich schwarzen Verfärbungen einhergehen. Ähnlich sieht die Holzfarbe nach übermäßiger Beanspruchung aus. Verfärbungen durch Urin, wenn der Hund oder die Katze einmal nicht schnell genug den Weg vor die Haustür gefunden haben, sind an der gelblich, grünlich ins bräunlich gehenden Farbe erkennbar.

Weichmacherwanderungen aus elastisch eingestellten Klebstoffen sind ein weiteres gelegentlich auftretendes Schadensbild. Die Versiegelung der Parkettoberfläche wird durch die Weichmacher des Klebstoffes erweicht und verschmutzt dann rasch. Insbesondere, wenn der Klebstoff mit der Versiegelung in Kontakt tritt, was in der Praxis gerade bei stumpf gestoßenen Parkettarten nicht zu verhindern ist, kommt es zu solchen Erscheinungen. Dispersions- beziehungsweise weichmacherfreie MS-Hybridklebstoffe schaffen Abhilfe. Geölte Böden reagieren ähnlich.

Vorsicht bei Ausdünstungen aus neuen Estrichen

Ausdünstungen aus neuen Estrichen können ebenfalls Verfärbungen verursachen. Sie treten heute kaum noch auf, waren aber vor etwa zehn Jahren ein nie ganz geklärtes Phänomen. Sie sind gekennzeichnet durch bahnenweise Abzeichnungen in ganz regelmäßigen Abständen und treten etwa ein bis zwei Jahre nach der Verlegung auf.

Man kann bei diesen Verfärbungen sehr gut die Qualität der Arbeit des Handwerkers beobachten, denn dort, wo kein Klebstoff unter dem Parkett vorhanden ist, gibt es zuerst dunkler erscheinende Fleckenbildungen. Unter Türen, Teppichen oder Möbel sowie zum Beispiel auf Podesten in Trockenbauweise entstehen im gleichen Raum keinerlei Verfärbungen.

Es müssen immer eine Reihe von Faktoren zutreffen, bevor es zu solchen Erscheinungen kommt. Tageslicht, Versiegelung beziehungsweise UV-Öl, Holz oder Kork, vollflächige Verklebung und ein neuer Estrich, diese Voraussetzungen müssen gegeben sein. Fehlt eine dieser Gegebenheiten, dann kommt es auch nicht zu einer Farbveränderung. Das Holz verfärbt sich übrigens dabei nicht.

Reparatur der Parkettoberfläche

Eine Reparatur durch ein Abschleifen und anschließendes Ölen ist also durchaus möglich, denn bei diffusionsoffenen Oberflächenbehandlungen mit oxydativ trocknenden Substanzen gibt es keine Anreicherungen von Chemikalien und somit keine Dunkelfärbungen. Wird ein Boden jedoch aufgrund dieser Erscheinungen abgeschliffen und neu versiegelt, kann das Problem durchaus wieder entstehen.

Auslöser sind chemische Ausscheidungen aus dem Estrich, die sich unter der Versiegelung ablagern, ohne allerdings exakt sagen zu können, welcher Stoff die Ursache für die Farbfehler waren, die während einiger Zeit in der Schweiz vermehrt auftraten. Aufgrund des Abklingens der Schadenshäufigkeit wurde auf weitere Untersuchungen verzichtet.

Fünf häufige Ursachen für Farbveränderungen bei Parkett

  • Natürliche Farbveränderungen
  • Verfärbung aus Nutzung
  • Chemische Reaktionen aus Klebstoffen
  • Wechselwirkung mit der Unterkonstruktion
  • Raumluftbedingte Verfärbungen

Kombination von Dämmstoffen und Betonuntergründen

Ein anderes Problem beschäftigt die Branche allerdings seit mehreren Jahren. Da geht es um Verfärbungen, die mit der Kombination von Dämmstoffen und Betonuntergründen zu tun haben und sich nach einiger Zeit im neu verlegten Holzfußboden zeigen. Sie gehen immer aus von Wandanschlüssen und treten vornehmlich stirnseitig und seltener längsseitig, dabei in der Intensität und Tiefe holzartenabhängig, hervor.

Betroffen sind demgemäß auch Sockelleisten, die sich zunächst rückseitig verfärben und erst allmählich an der Vorderseite, den Schraublöchern oder an Stirn- und Gehrungsschnitten dunkler werden. Erst nach einiger Zeit wandern die Verfärbungen auch in die Fläche und treten, im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Erscheinungsbild der nicht nachweisbaren Verfärbungsreaktionen, sowohl in den abgedeckten als auch den freiliegenden Bereichen auf. Typisch sind unterschiedliche Holzfeuchteangaben bei elektrischer Messung, die erfahrungsgemäß Differenzen von bei zwei bis vier Prozent aufweisen und von chemischen Ablagerungen im Holz herrühren.

Im Darrofen sind die Unterschiede nicht festzustellen, ein Wasserdampfeinfluss ist somit nicht ursächlich für die Messwertabweichungen. Weiterhin ist auch kein Einfluss des Diffusionswiderstandes der Oberflächenbehandlung erkennbar. Messungen des pH-Wertes zeigen Unterschiede von zwei bis drei Einheiten auf der Skala.

Im Holz selbst verläuft die Farbveränderung zumeist vornehmlich stirnseitig in Faserrichtung und ist bei Massivparkett zunächst auf der Unterseite beziehungsweise bei Mehrschichtparkett auf der Deckschichtunterseite erkennbar, dringt aber im Laufe der Zeit allmählich bis an die Oberfläche vor.

"Junge" Decken sind gefährlich

Die Ursache liegt in Verbindung von Dämmstoff und Betonuntergrund. Es handelt sich in der Regel um relativ "junge" Betondecken, die noch über einen bestimmten Gehalt an Restfeuchte verfügen. Wenn dann unmittelbar die Dämmschichten (Mineralwolle oder Schaumstoffe mit Aufkaschierungen) auf den sehr feuchten Beton aufgebracht werden oder sogar auf Wasserpfützen verlegt werden, entstehen als Reaktion alkalische Gase.

Bezeichnenderweise betrifft dieses Phänomen vermehrt das Obergeschoss, dort, wo es vom Bauablauf her besonders schnell gehen muss. Die Einsicht in Bautagebücher bestätigte vielfach diese Vermutung. Weiteres markantes Kennzeichen ist ein sehr strenger Geruch des alkalischen Gases bei Kontrollöffnungen, der in seiner Intensität locker mit einem faulenden Fisch mithalten kann.

Eine Reparatur ist nicht möglich. Da diese Schäden vermehrt auftraten, hat man sogar bei der Normung in der Schweiz darauf reagiert. Heute muss als Präventionsmaßnahme direkt auf dem Beton unter der Dämmung eine Folie aufgebracht werden, die zwar keine vollkommene Abdichtung darstellt, aber die Probleme, die durch den direkten Kontakt mit noch vorhandener Feuchtigkeit entstehen, wirkungsvoll verhindert.

Hohe Raumluftfeuchte führt zu Verfärbungen

Das letzte Verfärbungsphänomen ist das des Einflusses von hoher alkalischer Raumluftfeuchte auf Holzverfärbungen. Sie sind gekennzeichnet durch intensive dunkle und nahezu ausschließlich stirnseitige Dunkelverfärbungen von oben in die Decklagen oder auch an Massivholz, die immer in Neubauten vorkommen.

Weiteres Merkmal ist die Jahreszeit. Im Frühjahr oder Sommer, wenn nach der Verlegung leer stehende Wohnungen über längere Zeit ungenügend belüftet werden, kommt es zu diesen Erscheinungen. Im Winter gibt es kaum Probleme.

Alkalisch belastete Feuchtigkeit aus frischen Wänden, Decken oder Putzen führt zu hohen Raumluftfeuchtigkeiten und ist die Ursache für Verfärbungen. Gerade Holzarten mit niedrigem pH-Wert wie der amerikanische Kirschbaum gelten als besonderes typisch, aber auch die Eiche ist davon betroffen. Ausreichend lüften beziehungsweise bisweilen in den Sommermonaten sogar die Raumluft anzuentfeuchten, hilft als Vorsorge. Auch hier gilt: Eine gute Beratung ist die beste Prävention.

Buchtipp: 33 Farbtafeln bei Parkett

Um das Farbveränderungsverhalten der wichtigsten Parketthölzer zu untersuchen, wurden am Institut für Holztechnologie und Holzbiologie in Hamburg (vTI) künstliche Belichtungsversuche durchgeführt, die die natürliche Lichtalterung des Holzes simulieren. Durch den Einsatz von kalibrierten UV-Lampen kann die natürliche Sonneneinstrahlung eines Jahres innerhalb von sechs Tagen nachgestellt und die Farbänderung objektiv durch die Messung von Farbwerten bestimmt werden. Die im Rahmen des Verbundprojektes (vTI, Parketthersteller und Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik sowie der Fachzeitschrift boden wand decke) erzielten Ergebnisse sind sehr anschaulich und praxisnah in den vorliegenden "33 Farbtafeln Parkett" dargestellt und erlauben eine qualifizierte Beurteilung des Farbverhaltens der wichtigsten Parketthölzer für die Fachberatung im Parketthandwerk.

Das Buch ist im Holzmann Medienshop als Printversion und als E-Book erhältlich.

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