Patzkes ganz normale Fragen aus dem Baustellenalltag (Teil 2) - Wie war das gleich noch mal mit den Estrichtypen?"> Patzkes ganz normale Fragen aus dem Baustellenalltag (Teil 2) Wie war das gleich noch mal mit den Estrichtypen?

Wie war das gleich noch mal mit den Estrichtypen? „Das gibt es doch gar nicht, dass es so was gibt“, Patzke kann sich kaum beruhigen. Sowas passiert ihm, dem alten Hasen, der schon alles gesehen hat, zumindest was den Fußboden betrifft. Da hat er doch von Bleibtreu einen kleinen Auftrag bekommen, einen wunderschönen Dekorboden im neuen Besprechungszimmer von Bleibtreu zu verlegen. Das ganze ohne Ausschreibung, ohne Angebot, einfach so. Seit Patzke für Bleibtreu arbeitet, hat sich seine wirtschaftliche Situation deutlich verbessert. Der ruft manchmal höchstpersönlich bei ihm im Büro an und vergibt Aufträge. Patzke weiß ganz genau, dass er dann sofort mit den Arbeiten beginnen muss, Wartezeit mag Bleibtreu nicht. Und Hohl, der alte Architekt, überwacht das Ganze und unterschreibt die Stundenzettel. Das Verhältnis von Patzke und Hohl hat sich inzwischen deutlich verbessert, die beiden plaudern sogar übers Wetter und den Gewinn der Meisterschale 1. Fußballbundesliga der Dortmunder und den möglichen Aufstieg der Fortunen aus Düsseldorf in diese Liga. Hohl hatte Patzke nur kurz darüber informiert, dass im Besprechungsraum ein neuer Estrich liegt. Gerade bei Bleibtreu will Patzke ja alles richtig machen, also fährt er zur Baustelle und untersucht den Estrich nach allen Regeln der Kunst. Er ritzt mit dem Autoschlüssel kleine Verzierungen in die Estrichoberfläche, hier scheint alles in Ordnung. Aber um welchen Estrich es sich handelt, das hat Hohl ihm nicht gesagt, wahrscheinlich weiß er das selber nicht. Zumindest kann Patzke keine Fugen erkennen, das Ganze scheint aus einem Guss zu sein. Patzke wird unsicher, was ist das bloß für ein Estrich, woraus besteht das Ganze? Die Feuchtigkeitsmessung wird schon eindeutige Ergebnisse bringen, da ist Patzke sich ziemlich sicher. Also packt er seinen Koffer für die CM-Messung aus und baut schon mal alles zusammen. Die anderen Kollegen von der Baustelle weichen in der Regel achtungsvoll zurück, wenn der Bodenleger seinen kleinen Chemiebaukasten präsentiert. „Ich dachte, Bodenleger sei kein Lehrberuf“, ruft ihm ein Maler zu, der sich die Sache interessiert anschaut. „Das ist schon was anderes, als nur den Pinsel zu schwingen“, entgegnet Patzke der weißgekleideten Gestalt. „Wir Bodenleger müssen schon einiges können“, ruft Patzke ihm noch stolz hinterher. Patzke macht ein kleines Loch in den Estrich und füllt eine Probe in die Prüfflasche. Streng nach Vorschrift rührt er und schüttelt. Patzke ist in seinem Element. Und was kommt raus? „1,2 CM-Prozent“, liest Patzke vom Manometer ab, ein Wert, der ihn leicht irritiert. Also flugs noch einmal eine Messung gemacht. Das Ergebnis: 1,1 CM-Prozent. Patzke ist unsicher: Welchen Estrichtyp hat er zu untersuchen? Ist es ein Anhydrithfließestrich oder ein Zementfließestrich und wie kann man die eigentlich unterscheiden? Da will er beim nächsten Treffen dem Chef vom FBI, Verning Ernoli, mal ordentlich auf den Zahn fühlen, ob der alle Estriche einfach so unterscheiden kann. „Zuzutrauen wär ihm das.“ Patzke hält große Stücke auf den Fachmann aus Troisdorf. Die Antworten erhält Patzke in der nächsten Ausgabe von bwd.

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