bwd im Gespräch Martin und Fabio Börmann, Vater und Sohn im Betrieb AEF, Estrich und Fußboden GmbH, Aitrang - Wie der Vater, so der Sohn?"> bwd im Gespräch Martin und Fabio Börmann, Vater und Sohn im Betrieb AEF, Estrich und Fußboden GmbH, Aitrang Wie der Vater, so der Sohn?

Ein Beruf, zwei Generationen: Martin Börmann, 43, und Fabio Börmann, 16, beide Estrichleger, im Gespräch mit bwd über unterschiedliche Vorstellungen vom Beruf, einen beinharten Job und Vorbilder.Vater und Sohn im gleichen Beruf: Martin und Fabio Börmann.Wie der Vater, so der Sohn? bwd Ist es ein komisches Gefühl, wenn der Vater der Chef ist? Sohn Anfangs war es das. Auf der Baustelle gebe ich deshalb extra Gas, auch wenn ich meinen Vater unter Tags kaum sehe. Aber ich find’s toll, dass er mein Chef ist, weil wir gut miteinander reden können und er mir Tipps gibt, was ich noch lernen kann. Er hat die Ausbildung selbst durchgemacht und weiß, wovon er spricht. bwd Was sind typische Nachteile? Vater Es hat einen Riesennachteil: Es gibt im Prinzip keinen Feierabend. Auch privat wird über die Arbeit gesprochen. In einem Familienbetrieb kann man Sorgen und Ärger nicht an der Türschwelle abstreifen. Sohn Aber das sind vielleicht mal ein paar Fragen nach Feierabend, das ist nicht wild. »Auch privat wird über Arbeit gesprochen.« bwd Hast du dir den Job anders vorgestellt? Sohn Ich hab es mir nicht so hart vorgestellt. Es ist manchmal schon heftig. Ich komme zwar immer mit einem Lachen heim und es macht mir Spaß, aber man merkt die Arbeit in den Armen und im Rücken. bwd War das bei Ihnen ähnlich? Vater Ja, aber es ist heute aufgrund der moderneren Maschinen nicht mehr ganz so hart wie früher, ich hatte anfangs richtig große Blasen an den Händen. Ich wollte wie Fabio auch nie abgestempelt werden als Juniorchef und habe extra rangeklotzt. bwd Ist deine Motivation größer, weil du im Betrieb deines Vaters arbeitest? Sohn Ja klar! Ich denke aber noch nicht an später. Mir macht die Arbeit einfach Spaß. Vater Man merkt, dass es ihm Spaß macht. Er ist sehr aufgeschlossen und geht auf die Leute zu, egal ob Kollege, Bauleiter oder Architekt. Eine Extrabehandlung gibt es für ihn nicht. »Wichtig ist, dass man mit Menschen kann.« bwd Was ist im Job besonders wichtig? Sohn Der Spaß an der Arbeit muss da sein. Und dass es keinen Streit gibt. Vater Als junger Mensch wollte ich erst kein Estrichleger werden. Irgendwann habe ich gemerkt, dass mir der Beruf Spaß macht: Man ist auf der Baustelle für sich und hat keinen, der einem sagt, was man tun soll. Das war mir wichtig. Heute sind interessante Möglichkeiten wie Designböden dazugekommen. Da kann der Estrichleger zum Künstler werden. Ich fände es gut, wenn Fabio sich das mal anschaut. bwd Würde dich das interessieren? Sohn Klar! Ich sehe gerne neue Sachen. bwd Was muss ein guter Estrichleger mitbringen? Sohn Augenmaß! Er muss gut glätten können, abziehen und mischen und er muss schnell sein. Vater Er muss den Umgang mit Menschen beherrschen. Gerade wenn du als Kolonnenführer auf der Baustelle bist und es kommt der Bauherr - du würdest nicht glauben, was das für einen Eindruck hinterlässt, wenn man aufgeschlossen und freundlich ist. bwd Was könnt ihr euch voneinander abschauen? Vater Er geht sehr offen auf Leute zu und ist überhaupt nicht schüchtern. Ich bin da etwas zurückhaltender. Sohn Wie er das alles auf die Beine stellt, ist der Wahnsinn! Ich habe ja gesehen, wie der Betrieb mit ihm gewachsen ist. Er ist auf jeden Fall ein Vorbild für mich. Das Gespräch führte Elisabeth Göpel.

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