bwd Fachinfo Was ist Kokospalmenholz?

Heute erfahren Sie in der bwd Fachinfo, was genau Kokospalmenholz ist. - © Holzmann Medien

Was ist Kokospalmenholz?

Die Kokospflanze ist seit jeher eine uralte Kulturpflanze und für nahezu jegliche menschliche Nutzung geeignet, sei es als Nahrungsmittel, Baumaterial, Viehfutter, als Fasern oder als Öle und Fette. In den vergangenen Jahrhunderten wurden im pazifischen Raum, auf den Philippinen, Ceylon, in Ost-Afrika oder auch in der Karibik große Plantagen dieses „multi purpose Trees“ angepflanzt, um vor allem die Kokosnüsse zu gewinnen. Viele dieser Plantagen gelten heute als überaltert, so dass ihre technische Verwertung wegen der Gefahr des Befalls von Schädlingen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wegen der enormen Vorratsmengen angezeigt ist. Das geschieht bereits seit vielen Jahren, wobei das Kokospalmenholz im Parkettbereich durchaus schon Verwendung findet.

Ein Monokotyledon

Die Kokospalme bildet eigentlich kein Holz aus, denn die Pflanze gehört zu den Monokotyledonen, wie auch Gräser oder beispielsweise Bambus. Der Stamm unterscheidet sich wesentlich von dem der Laub- und Nadelhölzer, denn die Kokospalme besitzt kein Kambium. Die Pflanzenzellen entstammen einem Bildungsgewebe des Vegetationskegels in der Blätterkrone. Infolgedessen gibt es auch kein Dickenwachstum wie beim Baum. Eine Zunahme des Durchmessers erfolgt lediglich durch das Wachstum bereits vorhandener Zellen. Kokospalmen besitzen keine Äste.

Das Gewebe des Stammes besteht aus einem rotbräunlichen bis hellgelben parenchymatischem Gewebe, in das Leitbündel eingelagert sind, die den Wassertransport von den Wurzeln zu den Blättern als auch den umgekehrten Transport der Stoffwechselprodukte bewerkstelligen. Die Leitbündel sind von dickwandigen Faserzellen umgeben, die als dunkle Punkte auf dem Querschnitt und als Streifen auf den Längsflächen sichtbar sind. Kokospalmen besitzen keine Holzstrahlen, sie bilden kein Kernholz aus und besitzen eine Rinde, die sich nicht klar vom inneren Holz trennt und schwer abzulösen ist.

Die Rohdichte des Kokospalmenholzes kann vom Stamminneren nach außen zwischen 0,20g/cm³ und 1,10 g/cm³ schwanken. Das macht sich natürlich in den technischen Eigenschaften bemerkbar. Da die Kokospalme über keine Holzstrahlen verfügt, gibt es auch keine wesentlichen Unterschiede der radialen und tangentialen Eigenschaften, auch nicht hinsichtlich der Quellung und Schwindung. Ein Schüsseln der Bretter tritt nicht auf, allerdings neigen schwere Kokospalmenbretter wegen des Leitbündelverlaufs bisweilen zum Verdrehen. Die dichten, dunkleren Bereiche sind sehr hart und weisen nur geringe Quell-und Schwindeigenschaften auf.

Attraktiv als Parkett

Für die Parkettverwendung sollte nur dieses Holz genutzt werden, für deren Gewinnung es spezielle Einschnittverfahren gibt. Bei der Sortierung und Trocknung des Holzes werden die Dichteunterschiede berücksichtigt. Es sind sowohl mehrlagige Parkettarten mit Kokosnutzschicht als auch massive Varianten am Markt. Kokospalmenholz gilt wegen seines dunklen Farbtones und seiner eleganten Optik als sehr dekorativ.