Deutsches Sachverständigenseminar Die Gebote der Fußbodenkühlung - Vorsicht, wenn es zu kühl wird"> Deutsches Sachverständigenseminar Die Gebote der Fußbodenkühlung Vorsicht, wenn es zu kühl wird

Andreas Rapp setzte sich auf dem Sachverständigenseminar in Feuchtwangen mit dem Thema Fußbodenkühlungen auseinander. Dazu entwickelte er einen Ratgeber für den Umgang mit derartigen Konstruktionen. Andreas O. Rapp: Der Professor für Holztechnik und Didaktik nennt erstmals konkrete Zahlen und Daten, die es einzuhalten gilt, wenn man Parkett auf gekühlten Fußbodenkonstruktionen einsetzt.Vorsicht, wenn es zu kühl wird Die Verlegung von Parkett auf beheizten und gekühlten Fußbodenkonstruktionen stellt hohe Anforderungen an die verwendeten Materialien. Alle mit einem solchen Bodenaufbau befassten Personen sollten die bauphysikalischen Zusammenhänge kennen und richtig beurteilen. Das gilt insbesondere für die Planung, denn bereits in dieser Phase sollten die technischen Abhängigkeiten von Holzarten, Parkettdimensionen, Heizsystemen und zu erwartenden raumklimatischen Anforderungen bekannt sein, um spätere Schäden zu vermeiden. Rapp machte zunächst an einem Praxisfall deutlich, was passieren kann, wenn man allzu sorglos mit diesen Dingen umgeht. Das Problem in der Praxis In einem kleinen, etwa 20 Quadratmeter messenden Büro, in dem drei Entwickler von Software für Computerspiele arbeiteten, liefen ihre einzelnen PCs ständig auf vollen Touren und mit einer Leistung von etwa 800 Watt. Die drei Geräte entwickelten dabei also eine Heizleitung von 2,4 kW. Zwei große Fensterflächen erhöhten die Heizleistung nochmals auf über 3.000 Watt. Weiterhin waren 15 Quadratmeter der Fußbodenfläche frei der Sonne ausgesetzt, die drei dort arbeitenden Personen hatten jedoch einige große Pflanzen aufgestellt, womit man nebenbei die Luftfeuchte in dem Raum erhöhte. Der Hochkantlamellenboden wurde über einen Zeitraum von vier Monaten/Jahr dauergekühlt. Im Ergebnis hatte sich im Sommer eine Holzfeuchte von 14 % im Parkett eingestellt. Der Estrich war nachweislich vorschriftsmäßig trocken geheizt. Allein die Belastung, die durch die geschaffenen Bedingungen für den Parkettboden entstandenen waren, reichten aus, um den Boden zu zerstören, denn die Folge war ein enormer Quelldruck, der von der Konstruktion nicht aufgefangen werden konnte. Der Boden musste komplett erneuert werden. Verständnis erforderlich Um solche Schäden zu verhindern, ist ein besseres Verständnis der Bauphysik gefordert, sagt Rapp. Er entwickelte Empfehlungen („10 Gebote“) für den Betreiber und Planer von Fußbodenkühlsystemen, die der Auftragnehmer für Parkettarbeiten im Rahmen seiner Beratung nutzen kann, um rechtzeitig auf die erforderlichen Maßnahmen und Gegebenheiten hinzuweisen (siehe Beitrag nächste Seite). Darüber hinaus stellte Rapp einen von ihm entwickelten Fußbodenheizungsrechner („Rapp’s Fußbodenheizungsrechner“) vor, mit dem man durch die einfache Veränderung der Parameter Luftfeuchte und Temperatur im Raum und an der Holzoberfläche die sich einstellende Holzfeuchte schnell ablesen und das Risiko eines Schadensfalles abschätzen kann.wp

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