bwd im Gespräch Marko Steininger, 23, Ex-Raumausstatterazubi im ersten Semester Innenarchitektur Von der Lehre zum Studium

Marko Steininger hat vor kurzem seine Ausbildung zum Raumausstatter abgeschlossen. Jetzt studiert er an der Fachhochschule Rosenheim Innenarchitektur. Im Interview mit bwd erzählt Marko, wieso er diesen Weg gegangen ist und warum er seine Arbeit vermisst.Marko Steininger.Von der Lehre zum Studium bwdWann kam dir die Idee, nach der Lehre zu studieren? Marko Studieren wollte ich von Anfang an, das habe ich mir schon vor der Ausbildung vorgenommen. Aber ich finde nicht, dass das ein Muss ist: Mir hat die Ausbildung und das Handwerk schließlich wahnsinnig viel Spaß gemacht. bwdWieso hast du dich vor dem Studium denn eigentlich für eine Ausbildung entschieden? Marko Die Ausbildung war für mich so interessant, weil ich unbedingt praktisch arbeiten wollte, rein theoretisches Wissen zu haben finde ich nicht gut - schließlich klaffen Theorie und Praxis oft ziemlich auseinander. »Mir fällt es leicht, den Rhythmus aus der Arbeit beizubehalten.« bwdIst es ein Vorteil, vorher einen Beruf erlernt zu haben? Marko Ja. Viele kommen bei mir im Studium aus einer Ausbildung, wir haben Schreiner, Maler usw. Man merkt, dass die Leute eine ganz andere Herangehensweise haben. Und das ist echt ein großer Vorteil. bwdWie hilft dir deine Ausbildung konkret weiter? Marko Dass ich technisches Zeichnen schon an der Berufsschule gelernt habe, hilft mir sehr. Aber auch die persönlichen Eigenschaften, die ich mir während der Ausbildung angeeignet habe: Im Studium ist Selbstorganisation sehr wichtig. Mir fällt es leicht, den Rhythmus aus der Arbeit beizubehalten, ich arbeite von halb acht bis vier, auch wenn es erst um 11 Uhr losgeht, schaffe ich vorher schon was. Und die Teamarbeit hat mich sehr geprägt. Während der Ausbildung habe ich gelernt, wie viel man zusammen schaffen kann. bwdWas lernst du im Studium? Marko Man entwirft sehr frei Objekte und Gebäude, die man im Inneren plant, von den Möbeln bis zum Wohnkonzept, lernt aber auch technische Dinge wie Tragwerkslehre. Im Fach Bautechnik lernt man, Pläne zu zeichnen. Das klingt erst mal trocken, ist aber echt wichtig fürs Verständnis. »Ich vermisse die Arbeit mit meinen Händen.« bwdWie finanzierst du das Studium? Marko Meine Eltern unterstützen mich und ich arbeite nebenher in einem Sattlerbetrieb als Raumausstatter mit. bwdWelches Ziel hast du vor Augen? Marko Mein Ziel ist es, Innenarchitekt zu werden, denn das macht mir unheimlich viel Spaß. Gleichzeitig vermisse ich aber die Arbeit mit meinen Händen. Deshalb sehe ich das Studium auch mit einem weinenden Auge, schließlich werde ich in Zukunft weniger handwerklich arbeiten können. Zum Ausgleich suche ich mir zuhause handwerkliche Arbeiten. Elisabeth Göpel elisabeth.goepel@holzmann-medien.de

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