Mein Standpunkt Veränderungen akzeptieren oder forcieren?

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Das Leben ist Veränderung – das gilt im privaten genauso wie im geschäftlichen Bereich. Es gibt heute ganz andere Produkte oder Serviceleistungen als noch vor 20 oder 30 Jahren (siehe Interview mit Claus Ebetsberger auf Seite 62). Diese Veränderungen gehen oft langsam, manchmal aber auch in schnellen Schüben vonstatten. So hat ohne Frage die Corona-Pandemie die Digitalisierung enorm beschleunigt, davon kann sich das Handwerk nicht ausnehmen. Was früher noch analog per Telefon oder Fax gegangen ist, muss heute in vielen Bereichen über eine digitale Verbindung fast schon in Echtzeit und damit sofort oder zumindest sehr zeitnah passieren. Kein Kunde will heutzutage eine Woche oder länger auf eine Reaktion seiner Anfrage warten.

So haben bereits viele Handwerker nicht nur attraktiv gestaltete Homepages, oft mit Beratungsbereichen und Chatfunk­tion oder tollen Imagefilmen, die den potenziellen Kunden die Kauf­entscheidung erleichtern. In Zeiten von Corona erfolgten Beratungen und Verkaufsgespräche auch vermehrt per Videoschaltung. Das hätte noch vor drei Jahren wahrscheinlich keiner für möglich gehalten. So schnell ändern sich die Zeiten.

Die Frage (nicht nur für das Handwerk) lautet also nicht, Digitalisierung ja oder nein, sondern: Wie schnell können wir diese im Unternehmen ein- und umsetzen? Das ist für die Genera­tion, die noch ohne Internet aufgewachsen ist, sicher schwerer als für die sogenannten „digitalen Eingeborenen“. Was spricht allerdings dagegen, die jüngeren Mitarbeiter in die Digitalstrategie und deren Aufbau einzubeziehen? Diese wissen am besten, was gut ankommt und was weniger. Sicher gibt es natürlich spezialisierte Unternehmen dafür, die eine perfekte Umsetzung liefern sollten. Aber auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt und der kann eben das Anzapfen von Wissen und der Ressourcen im eigenen Unternehmen sein.

Wetten, ihre jungen Mitarbeiter werden sich gerne und manchmal sogar mit Begeisterung bei dieser Aufgabe ein­bringen?Thomas Mayrhofer