Auf einen Blick Aus den Berichten der Fachgruppen Rückläufige Ausbildungszahlen und mangelnde Aufklärung der Hersteller

Rückläufige Ausbildungszahlen und mangelnde Aufklärung der Hersteller

Norbert Strehle, Technik: »Nach dem heutigen Stand gibt es für die Räuchereiche und für Thermoholz keine bauaufsichtliche Zulassung. Selbst mit einzelvertraglichen Lösungen lässt sich diese Verordnung nicht umschiffen. Weiterhin ist wichtig, dass die europäische Verlegenorm DIN EN 15717 in Deutschland erst an dritter Stelle gilt. Die DIN 18356 ist vorrangig, genauso zumeist bestehende Herstellervorschriften. Nach der TRGS 610 ist der Einsatz von Lösemittelkleber nicht mehr notwendig, da andere Substitutionsprodukte aus Arbeitsschutzsicht bessere Ersatzstoffe sind.«


»Der Parkettlegerberuf ist nahezu unbekannt.«

Heinz Brehm, Lehrlingswesen: »Der Bodenleger gilt eher als moderner Beruf, während Parkettleger beim Arbeitsamt nahezu unbekannt sind. Die Zahlen in den Berufsschulen sind allgemein rückläufig, weil die Schülerzahlen sinken. Hier müssen wir etwas mehr tun in puncto Werbung.

Die Lehrlingswarte haben beschlossen, die Gesellenstücke in der Bewertung künftig dem Designwettbewerb vorzubehalten. In Minsk (Weißrussland) und Kiew (Ukraine) ist die Parkettlegerausbildung mittlerweile staatlich anerkannt. Ähnlich wie in Rumänien hat unsere Unterstützung dort sehr geholfen.«


Wilhelm Nürnberger, Holz: »Wir werden uns bei der kommenden Tagung vom 14. und 15. Oktober in Braunschweig beim Wilhelm-Klauditz-Institut um Themen wie Trittschall, Deckschichtablösungen und Schichtdickenmessungen bei Lacken kümmern. Gerade beim Thema Trittschall fehlt eine realistische Aufklärung der Hersteller. Diese Problematik werden wir nicht nur technisch, sondern auch rechtlich angehen. Die Prüfung der Verbindefestigkeiten bei Mehrschichtparketten und mögliche Anforderungen werden ebenfalls einen breiten Raum einnehmen.«


»Obacht bei unrealistischen Estrichfeuchten.«

Ralf Wollenberg, Bodenleger: »Eine unserer Tätigkeiten ist die Mitarbeit bei der Erstellung des Standardleistungsbuches, da hier unsere unerlässliche praktische Erfahrung mit einfließen kann. Ein aktuelles Thema in unserer Fachgruppe sind die Designbeläge. Hier gibt es mittlerweile über 50 Lieferanten. Wir bitten, gerade wegen der Fragen der Gewährleistung, nur verlässliche Partner mit ins Boot zu holen. Bei den neuen Belägen, die zum Teil lose ohne Träger und mit Klickverbindung auf den Boden zu verlegen sind, ist das Maßverhalten zu beachten. Obacht ist geboten, wenn ein Hersteller bis zu sieben Prozent Estrichfeuchte für seine Beläge zulässt.«


Jochen Michalik, Restauratoren: »Wir haben uns entschlossen, in Stuttgart wiederum einen Kurs mit etwa 400 Stunden anzubieten. Die Alternative wären etwa 800 bzw. 1.000 Stunden. Das wäre weder zeitlich machbar noch finanzierbar. Geplant ist im übrigen am 8. April ein Workshop in Straubing zum Thema Hohlstellenunterspritzung, die bei Restauratoren eine andere Rolle spielt als bei der Parkettverlegung.

Im Herbst geht eine Reise zum Parkettspezialisten Schmid in der Schweiz und im Jahre 2012 haben wir einen fachlichen Besuch in Istanbul geplant.«wp