Da sich die Produktion von Laubholzplatten in den neunziger Jahren nicht mehr rechnete, stellte Scheucher sein Sortiment vor 20 Jahren auf Parkettböden um. Inzwischen ist die Nachfrage so gestiegen, dass eine neue Halle benötigt wurde.
Für ein stetiges Wachstum braucht ein Unternehmen Innovationen, sonst ist es nicht lebensfähig. Das zeigt auch der steirische Parketterzeuger Scheucher bei seiner Jubiläumsfeier: Vor genau 20 Jahren stieg das Unternehmen auf die Parkettproduktion um.
Bereits 1920 gründete der Großvater von Firmenchef Ing. Karl Scheucher das Unternehmen als Sägewerk. Seit 1985 führt der Enkel die Geschäfte in dritter Generation. Über 200 Geschäftspartner aus 25 Nationen, darunter Kanadier, Russen, Chinesen und viele Besucher aus ganz Europa, waren Mitte Juni zum 20-Jahres-Fest von Scheucher Parkett nach Loipersdorf gekommen, um gemeinsam zu feiern und in die Zukunft zu blicken.
Nach einem gemeinsamen Abendessen am Donnerstag startete das Programm am Freitag mit einer Werksbesichtigung in Mettersdorf. Karl Scheucher begrüßte die Gäste und berichtete über die Entwicklung der letzten 20 Jahre. Nachdem in den neunziger Jahren die Laubholzplattenproduktion gegenüber den italienischen Anbietern mit ihren Währungsabwertungen nicht mehr konkurrenzfähig war, stellte das Unternehmen die Produktion auf Parkettböden um. Auf dem zehn Hektar großen Werksgelände, von dem die Hälfte verbaut ist, stehen unter anderem 20 Trockenkammern. Mit 200 Mitarbeitern werden jährlich über 35.000 Kubikmeter Holz zu über 1,7 Millionen Quadratmetern Parkett verarbeitet. Dabei werden die gefertigten Böden nicht nur ins Inland geliefert, sondern vor allem in das europäische Ausland. Aber auch die Märkte in Kanada, Russland oder seit einigen Jahren China haben als Absatzmärkte eine große Bedeutung.
Produktion optimiert
Bei der Betriebsführung schauten sich die Besucher nicht nur den modernen Maschinenpark in der Produktion an, sondern auch eine neue Halle mit über 4.000 Quadratmetern. „Wir haben für unser neues Produkt ‚Multiflor‘ nicht nur Platzbedarf gehabt, sondern haben gleich die gesamte Produktion optimiert, was uns viel gebracht hat. Wir wollen schließlich 500.000 Quadratmeter davon zusätzlich produzieren“, sagt Firmenchef Karl Scheucher, der sich für die schnelle Produktionsaufnahme bei seinem Produktionsteam bedankte.
Vertriebsleiter Gerald Gutmann und Marketingchef Hans Graupp erklärten bei einer Präsentation am Freitag Nachmittag das neue Produkt näher. Klarer Vorteil ist die geringe Aufbauhöhe von nur 9,8 Millimetern bei einer Nutzschicht von 3,6 Millimetern. Damit ist das Produkt vor allem für die Renovierung geeignet. Das neue Fertigparkett mit der „Novoloc5“-Technologie gibt es in vier Holzarten und steht in vier Größen bis 2.400 Millimeter in Diele und Schiffboden zur Verfügung. Neu ist die Verlegemöglichkeit „Französisches Fischgrät“, die durch linke und rechte Stäbe mit 45- oder 60-Grad-Schrägen sehr viele Verlegemöglichkeiten bietet. Das Parkett kann ohne Anleger bei vollflächiger Verklebung in einem Zug verlegt werden, was für den Verarbeiter eine große Zeitersparnis bedeutet. Die Oberfläche wird entweder in der „Seda“-Variante mit natürlichen Wachsen und Ölen ausgestattet oder mit „Tenseo“ in der Lackvariante in glänzend und matt geliefert. „Multiflor“ kann sowohl mit als auch ohne Fase geliefert werden und ist in den drei natürlichen Kolorierungen „Natura“, „Perla“ und „Bianca“ erhältlich. Am Schluss der Präsentation kam noch das gesamte Verkaufsteam auf die Bühne.
Am Freitagabend ging es mit dem großen Gala-Abend ins Finale. Unter der Moderation von Dorian Steidl wurden nicht nur die Meilensteine der Firmengeschichte beleuchtet, sondern auch die Vertriebspartner auf die Bühne gebeten. Diese erzählten vom Beginn der Partnerschaft und berichteten über die gemeinsamen Erfolge. Bis in die frühen Morgenstunden feierte die große Scheucher-Familie mit allen Partnern nicht nur das neue Produkt und die gemeinsame Zukunft, sondern das gute Gefühl, in einer persönlichen Partnerschaft mit vielen Vorteilen involviert zu sein. Denn dazu gehören wie beim Parkett immer beide Seiten.