Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik Mitgliederversammlung und Neuwahlen in Stuttgart - Offen und diplomatisch nach vorn"> Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik Mitgliederversammlung und Neuwahlen in Stuttgart Offen und diplomatisch nach vorn

Ein starkes Team mit neuen Gesichtern wird künftig die Aufgaben im ZVPF schultern. An der Spitze der Vorstandschaft steht nach den Neuwahlen Peter Fendt. Er will die Arbeitsgebiete neu verteilen und mit der zweiten Reihe zusammenarbeiten.Gerätselt wurde in der Vergangenheit lange Zeit, wer der neue Bundesinnungsmeister wohl werden würde. Doch in den letzten Monaten hatte sich bereits angekündigt, dass Peter Fendt als designierter Nachfolger des nach drei Perioden scheidenden Verbandsvorsitzenden Joachim Barth eine schlagkräftige Mannschaft aufgestellt hatte, mit der er aussichtsreich in die Neuwahlen des Vorstands gehen konnte. Der im Ergebnis dann sehr überzeugende und fast reibungslos errungene Wahlerfolg gab dem Münchener den nötigen Rückenwind und war Beweis für das Vertrauen, das man ihm und seinem Team für die Zukunft entgegen bringt. Fendt, Sohn des Bundesinnungsmeisters Peter Fendt aus den 90er Jahren, ist auch im Vorstand des BEB (Bundesverband Estrich und Belag) sowie in verschiedenen Arbeitskreisen aktiv. Das Miteinander stärkenAus seiner neuen Funktion heraus könnte er damit noch stärker als Bindeglied zwischen den Verbänden fungieren. Er gilt als offen und als sehr diplomatisch, wenn es darauf ankommt. Das hat er in seiner neuen Funktion auf der Veranstaltung eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Fendt wird seine Arbeit auf viele Schultern verteilen, wie er ankündigte, und nannte auch Namen von Personen, die künftig quasi aus der zweiten Reihe mit ihm zusammen agieren werden. Unterstützung erfährt er dabei aber in erster Linie von seinen neuen Stellvertretern Manfred Weber und Ralf Wollenberg und der weiteren Vorstandsriege. Sie bilden erfahrene Mitstreiter wie Norbert Strehle oder neue Gesichter wie Kerstin Schmidt von Böhlen, Stefan Doll und Stefan Brake. Damit stellt sich ein stark verändertes Team der Verantwortung für die Verbandsarbeit, nachdem mit Vorgänger Joachim Barth, dessen Stellvertreter Karsten Krause, Heinz Brehm und Sönke Stoltenberg vier Vorstandmitglieder der letzten Amtsperiode ausgeschieden waren. An solchen Tagen, die nach vorne ausgerichtet sind, schaut man auch immer ein bisschen in die Vergangenheit, wozu die vier Ehemaligen auch reichlich Gelegenheit bekamen. Barth, der mit dem bisher nur viermal verliehenen Baumann-Fröhlich-Preis für sein jahrzehntelanges Engagement im Zentralverband geehrt wurde, gab einen Rückblick in seine Zeit als Bundesinnungsmeister. Er mokierte sich wie in all den Jahren zuvor über die starre Haltung des Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Fragen der Zusammenführung der Ausbildungsberufe der Parkett- und Bodenleger und über die kleingeistige Blockierung von vernunftgetragenen Innungszusammenschlüssen durch die Handwerkskammern. Hartes Stück Arbeit„Die dramatische demoskopische Entwicklung, der Rückgang von Lehrstellenbewerbern, endloser Preisdruck, Kostenexplosionen im Energiebereich, ständig neue Repressionen aufgrund irrwitziger Anforderungsprofile im Zulassungsbereich und vieles andere mehr gilt es in absehbarer Zeit zu bewältigen. Keiner wird allein in der Lage sein, die auf uns zu kommenden, gewaltigen Herausforderungen zu bewältigen. Selbst gemeinsam wird es ein schweres Stück Arbeit. Zur weiteren Zusammenarbeit aller Beteiligten gibt es keine Alternative. Weder zu der mit der Industrie, noch zu der mit den tangierenden Gewerken“, gab Barth dem neuen Vorstandsteam als Ratschlag mit auf den Weg. Der zurücktretende Karsten Krause nahm die Gelegenheit wahr, auf die vergangenen Aktivitäten des Verbandes in der Zusammenarbeit mit der Industrie mit der vorrangigen Zielsetzung der Nachwuchsausbildung hinzuweisen, um darüber hinaus noch einmal die Gründung der Servicegesellschaft mit ihren weiterführenden Möglichkeiten herauszustellen. Er kritisierte seinerseits die immer mehr umgreifende Abwertung der handwerklichen Leistung durch die enorme Vereinfachung der Verlegung insbesondere durch die Weiterentwicklung der Klickbeläge, die die Tendenz hätten, ein qualifiziertes Handwerk überflüssig zu machen. Auch die allzu weitgehende Weitergabe von genauen, zumeist vom Handwerk entwickelten Informationen aus der Verlegetechnik mancher Hersteller ist nicht nur ihm ein Dorn im Auge. Mehr Bürokratie drohtKlar wurde bei all‘ diesen Ausführungen, dass die Arbeit, die auf den neuen Vorstand in den kommenden Jahren zukommt, nicht ohne Herausforderungen auskommen wird. Dabei war der Tag, der eigentlich ausschließlich für die üblichen Regularien rund die Vorstandwahlen gedacht war, mit der Ankündigung einer neuen EU-Regelung gestartet, die dem Handwerk weiteren bürokratischen Aufwand aufbürden dürfte: Der Geschäftsführer der Handwerkskammer Halle, Dirk Neumann, berichtete von einer neuen Verbraucherschutzregelung mit umfangreichen Informationspflichten für den Auftragnehmer. Seit 13. Juni 2014 soll das anders laufen. „Wenn der Handwerker zum Kunden kommt und mit seiner Arbeit beginnt, ohne ihn über das Widerrufsrecht zu belehren, kann dieser darauf bestehen, er hätte etwas anderes gewollt.“ Es sei also dringend anzuraten, im Falle von Vorortterminen, bei denen sofort mit der Arbeit begonnen werden soll, Exemplare der neuen Widerrufsverordnung in der Tasche zu haben und sie unterschreiben zu lassen. Mit den Berichten aus den Fachgruppen schloss die Veranstaltung.