CASA 2010 Kommentar Neue Konzepte für eine neue Zeit

Neue Konzepte für eine neue Zeit

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten leiden Messeveranstalter besonders. Viele Firmen kürzen ihre Marketingausgaben und verzichten auf ihre Messepräsenz. Dies musste nicht nur der Veranstalter der Parkettmesse schmerzlich zur Kenntnis nehmen und den Termin im Jänner 2010 absagen. Auch große Leitmessen in Deutschland kämpfen mit rückläufigen Ausstellerzahlen. Und ein deutscher Großhändler stornierte jüngst seine Hausmesse wegen mangelnder finanzieller Beteiligung der Industrie. Wie geht es mit der CASA weiter? Die Aussichten für das nächste Jahr sind gar nicht mal schlecht: Wichtige Großhändler haben sich angemeldet Inku/Jordan ebenso wie Landegger. Und Bundesinnungsmeister Gitterle setzt sich unermüdlich dafür ein, Parketthersteller auf den Gemeinschaftsstand der Bodenleger zu bekommen. Dass nicht jeder, der im Vorjahr vertreten war, wieder mitmacht, kommentierte er mit den Worten: „Das wird so manchem Lieferanten noch leidtun.“ Dennoch ist eine interessante Leistungsschau des Innenausstattungsgewerbes zu erwarten. Die Begegnungen, der Informationsaustauch und nicht zuletzt der Funfaktor werden bei den immer wichtiger werdenden Abendevents wie der Bodenlegerparty im Mittelpunkt stehen. Wer dies bedauert, landet bei den Dauerthemen Zwei-Jahres-Rhythmus und Standort, sollte aber auch auf andere Branchen blicken. Der internationale Anspruch wird zwar beschworen, lässt sich aber auf Regionalebene nicht einlösen. Während verwandte Branchen wie die Gebäudereiniger mit einem Wechselspiel von Berlin (CMS in ungeraden Jahren) und Amsterdam (Interclean in den geraden Jahren) europäischen Anspruch dokumentieren, hinken die nationale und die deutsche Messelandschaft unserer Branche dieser Entwicklung hintenher. Messemacher und Branchenvertreter sind gefordert, die bestehenden Konzepte auf zu überprüfen und den Bedürfnissen der Besucher anzupassen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Leitmesse der Branche nicht in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Thomas Mayrhofer