Casa -TexBo 2007 Bodenbelagsszene kaum mehr relevant In zwei Stunden alles gesehen

Lässt man die Großhandelshäuser und Verbundgruppen außen vor, bot die Casa 2007 ihren Besuchern keine Fußboden kompetenz mehr. Im Schatten der Münchener Bau verlor die TexBo als Messe in der Messe weiter an Kontur.In zwei Stunden alles gesehen Für Hersteller von Bodenbelägen und Verlegewerkstoffen scheint der Messestandort Salzburg kaum mehr von Interesse zu sein. Auf dem Messeverbund Casa und Creativ, einer Gemischtwarenschau, die vom 31. Januar bis 3. Februar in der Mozartstadt über die Bühne ging, standen Geschenkideen, Schreibwaren, Floristik und Souveniers im Vordergrund. Die TexBo, offiziell immer noch als Anhängsel im Namen geführt, besitzt im Messemix keine Kontur mehr. Hätten nicht die drei führenden österreichischen Großhandelshäuser für Raumausstattung – die Inku, Landegger und Sonnhaus – sowie die beiden Einkaufskooperationen Besko und WohnUnion auf repräsentativen Ständen Flagge gezeigt, man hätte sich in der Tat fragen müssen: Was um Himmels Willen hat das bodenlegende Handwerk hier zu suchen? Der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, dass sich die Klebstoffindustrie mit Thomsit, Forbo-Erfurth und UFloor Systems auf die Casa getraut hat, Werkzeughersteller Janser traditionell Flagge zeigte und ein paar weitere Belagshersteller versprengt auf Gemeinschaftsständen präsent waren. Die Parkettindustrie war auf der CASA 2007 nicht vertreten. Man musste sich also nicht beeilen, um binnen zwei Stunden alles gesehen zu haben. Ich weiß nicht, wo sich die offiziell gemeldeten 7.850 Fachbesucher auf der Casa-TexBo getummelt haben. Mit Sicherheit nicht in der sogenannten Bodenleger-halle. Mit dem Stand der Bundesinnung war sie einst Dreh- und Angelpunkt für den Mann aus der Praxis. Inzwischen kann man ohne Mühe jeden einzelnen Besucher persönlich begrüßen. Geschäftiges Treiben beobachtete ich auf den Ständen des Großhandels und den Verbundgruppen in diversen anderen Hallen. In der „Handwerkerhalle“ war es zeitweilig still wie in einer Kirche. Auch zu Glanzzeiten der TexBo stand die Messe in dem Ruf, eine Großhandelsmesse zu sein. Und verglichen mit einer Domotex oder Heimtextil ging es in Salzburg schon immer beschaulich zu. Trotzdem ermöglichte ein solides Maß an Ausstellern aus der Fußbodenszene Handwerkern oder Fachhändlern, denen der Weg nach Hannover oder Frankfurt zu weit war, in Salzburg eine vernünftige Trendnachlese. 2007 wurde dieses Versprechen nicht gehalten. Man kommt nicht umhin, anzunehmen, dass es den Messemachern auf die Fußbodenszene nicht mehr wirklich ankommt. Die Reed Messe als Veranstalter muss Fläche verkaufen. In der Fußbodenszene wird das immer schwieriger. Der österreichische Markt ist gesättigt. Die heimischen Parkettanbieter, allen voran Weitzer, stellen sich international auf und beschicken in Konsequenz die großen internationalen Messen. Die Preise für Klebstoffe oder Spachtelmassen sind in Österreich so kaputt wie kaum auf einem anderen Markt Europas. Mapei und Platzhirsch Murexin wollten sich die CasaPräsenz 2007 nicht mehr leisten. Wenn Bastelbedarf und Kunsthandwerk stattdessen Messeumsatz generieren, wer wollte es den Messemachern verübeln, dass sie auf diese Segmente setzen. So zu tun, als ob die Bodenbelagsszene auf der Casa noch eine Heimat hat, finde ich allerdings unfair. Beispielsweise, wenn man sich heute das nächste Jahr schon wieder schönredet. Warum sollten Aussteller aus der Fußbodenszene, die heuer an Stelle der Casa die Bau in München bevorzugt haben, auf eine Messe zurückkommen, die ihre Fußbodenkompetenz verloren hat? Am Ende wird der Markt alles regeln. Ich vermute, dass es in Österreich über kurz oder lang wohl keine wertige Plattform für unsere Branche mehr geben wird. Das bedauere ich. Stefan Heinze stefan.heinze@holzmannverlag.de http://www.stratophase.com/home.php?page_id=4

Casa -TexBo 2007 Bodenbelagsszene kaum mehr relevant In zwei Stunden alles gesehen

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