Verlegung von Parkett und Bodenbelägen auf Betonuntergründen mit Betonkernaktivierung in acht Schritten.
1 Besonders neue Betonuntergründe müssen durch Kugelstrahlen und dem anschließenden Absaugen mit einem Industriesauger vorbehandelt werden. Durch das Kugelstrahlen werden einerseits alle Nachbehandlungsmittel sowie haftungsmindernde Schichten auf den Betonoberflächen entfernt und andererseits die erforderliche vergrößerte, griffige und saugfähige Oberflächenstruktur für die Anbindung der Verlegewerkstoffe geschaffen. Durch das Kugelstrahlen werden weiterhin alle Poren an der Betonoberfläche geöffnet. Das ist zwingend notwendig, da in der Regel die hierfür geeigneten Reaktionsharze nach dem Prinzip der Porenfüllung, d.h. des vollständigen Porenschlusses
aller Betonporen in der Oberfläche funktionieren.
2 Anschließend sind alle Scheinfugen, Arbeitsfugen und Risse fachgerecht zu verharzen. Alle Bewegungsfugen sind in das Parkett und die Bodenbeläge nach den Vorgaben des Fugenplanes zu übernehmen.
3 Das Reaktionsharz ist nach den Vorgaben des Verlegewerkstoffherstellers aufzutragen. Durch den Auftrag der geeigneten Reaktionsharzgrundierung entfallen die aufwändigen Feuchtemessungen nach der Darr-Methode. Das ist ein entscheidender Vorteil, da so die Gefahr der Beschädigung von Heizleitungen im Beton völlig ausgeschlossen ist. Die Darr-Methode ist übrigens keine handwerksübliche Messmethode und müsste deshalb von einem Sachverständigen ausgeführt werden. Diese Prüfung muss immer der Bauherr in Auftrag geben und bezahlen. Markierte Messstellen sowie ein Aufheizprotokoll sind hier ebenfalls nicht notwendig.
4 Nach dem Aushärten der Reaktionsharzgrundierung ist die Betonoberfläche in der Regel mit einer schwarzen Padscheibe oder 100er Körnung aufzurauen und mit einem Industriesauger absaugen.
5 Auf den so vorbereiteten Untergrund ist eine geeignete Grundierung als Haftbrücke aufzutragen.
6 Auf dieser Haftbrücke ist eine Spachtelung mit einer geeigneten Spachtelmasse auszuführen. Die Spachtelung sollte mindestens 2 mm dick sein.
7 Auf der ausgehärteten Spachtelung können dann die Bodenbeläge sowie das Parkett fest verklebt werden.
8 Da die Betonuntergründe in der Regel sehr eben sind, kann Parkett auch direkt auf die fachgerecht vorbereitete Reaktionsharzgrundierung beispielsweise mit einem Polyurethankleber oder einem Hybridklebstoff geklebt werden. Beide Kleber müssen für die Parkettklebung geeignet sein.
Grundsätzlich sollten alle Systemaufbauten für die Verlegung von Parkett und Bodenbelägen auf einer Betonkernaktivierung im Vorfeld mit dem Verlegewerkstoffhersteller abgestimmt und vertraglich eingebunden werden.