Önorm B 2242 Herstellung von Warmwasser-Fußbodenheizungen Gekürzt und ergänzt

Im Mai dieses Jahres ist die Önorm B 2242 veröffentlicht worden. Sie weist, verglichen mit der Ausgabe vom 1. Jänner 1994, außer den Anpassungen an EN-Normen einige Änderungen auf.Gekürzt und ergänzt Enthält die vorherige Ausgabe noch sieben Teile, so wird in der neuen Ausgabe der Teil 3, elektrische Fußbodenheizung, nicht mehr behandelt. Dieser Teil wurde gestrichen. Die Norm gilt auch, wie die vorige Ausgabe, nur für Wohn- und Aufenthaltsräume. Heizungssysteme die auf einer Estrichoberfläche oder darüber verlegt werden, sind ebenfalls nicht Gegenstand dieser Norm. Teil Verfahrensbestimmungen: Der Punkt Begriffsbestimmungen wurde entrümpelt. Aus 32 Punkten wurden zehn. Dabei werden unter anderen die Unterscheidungen in Niedertemperatur-, Mitteltemperatur- und Hochtemperaturheizung nicht mehr angeführt. Neu ist, dass in der Ausschreibung eigene Positionen für das Ausheizen und Funktionsheizen sowie die Erstellung eines Protokolls darüber vorzusehen sind. Auch für den Einbau von Wärmeplomben ist ein eigener Punkt vorzusehen. Armierungen erscheinen nicht mehr in der neuen Norm. Die Dicke der Randfuge von zehn Millimetern ist nicht mehr im Teil 1 gefordert. Sie wird in Teil 4 Vertragsbestimmungen für den Estrich festgelegt und beträgt nun mindestens fünf Millimeter. Die Oberflächentemperatur der Heizleiter wurde von 55 auf 50 Grad Celsius gesenkt. Die Forderung nach dem Koordinationsgespräch ist jetzt nur mehr im Teil 1 enthalten, statt wie in der vorigen Ausgabe in allen fachbezogenen Teilen. Folgender Hinweis bleibt gleich: Der Heizungshersteller muss darauf hinweisen, dass der Auftraggeber ein Koordinationsgespräch führen muss. Achtung: Der Auftragnehmer (Estrich, Belag, Parkett) ist darauf hinzuweisen, wenn das Koordinationsgespräch nicht stattgefunden hat. Wer das nicht tut, verletzt die Hinweispflicht und könnte daher zur Kasse gebeten werden. Im Computerprogramm „Prüfpflicht“ wird auf diesen Umstand bereits im Auftragsbestätigungs-schreiben eingegangen. In der vorherigen Önorm war der Teil 1 ausschließlich für die Verfahrensbestimmungen zuständig. In der neuen Ausgabe ist das Koordinationsgespräch als Vertragsbestimmung festgehalten und damit auch bindender Vertragsbestandteil des Werkvertrags zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, das bedeutet eine vertraglich vereinbarte Pflicht des Auftraggebers. Im Koordinationsgespräch wird unter anderem Folgendes gefordert: 1. Die für die einzelnen Leistungen vorgesehener Arbeitstermine sind aufeinander abzustimmen. Ferner sind der Waagriss, die Bezugslinien, die geforderte Dicke der Fußbodenkonstruktion sowie die Eignung der vorgesehenen Materialien und der Grundrissplan mit den eingetragenen Heizflächen, Rohrabständen, Fugen und Achsen von allen Beteiligten gemeinsam abzustimmen. 2. Im Zusammenhang mit der Notwendigkeit des Einbaus von Dampfbremsen und Abdichtungen gegen Feuchtigkeit beziehungsweise zusätzlicher Dämmschichten ist auf die Bestimmungen gemäß 4.3.1. zu verweisen. 3. Die Wärmedurchgangswiderstandswerte der Dämmschicht und des zu verlegenden Oberbelags sind unter Bedacht der geforderten Heizleistung gemäß Önorm EN 1264-3:1998, Abschnitt 5.2, und Önorm EN 1264-4:2002, Abschnitt 4.2.2, abzustimmen. 4. Die Lage der für die Restfeuchtigkeit des Estrichs erforderlichen Prüfstellen (je Geschoß und je angefangenen 100 Quadratmetern mindestens eine Prüfstelle) ist bei der Besprechung zu vereinbaren und vom Estrichhersteller nach der Verlegung des Estrichs dauerhaft zu kennzeichnen. 5. Ebenso sind bei dieser Besprechung die Stellen, an denen die Wärmeplomben an der Estrichoberfläche einzubauen sind, einvernehmlich im Plan festzulegen. Außerdem sind die Art und die Termine für die Ausheizung des Estrichs vor der Verlegung des Bodenbelags zu vereinbaren. Die Ergebnisse dieser Besprechung sind vom Auftraggeber in einem Protokoll festzuhalten, das ist mit den Fugenplänen sowie den vorhandenen Verlegeplänen für das Heizsystem, nachweislich allen Beteiligten zu übergeben. Teil Vertragsbestimmungen für Estrich: Eine massive Änderung erfolgt bei der Dicke der Randdämmstreifen. Waren es früher mindestens zehn Millimeter, sind in der neuen Norm nur fünf Millimeter vorgesehen. Neu aufgenommen wurde die Notwendigkeit von Feuchtigkeitsabdichtungen oder Dampfbremsen. Der Punkt Armierung wurde ersatzlos gestrichen. Der neue Punkt Befestigungsmatten legt fest, dass diese nicht als Armierung gelten. Unverändert ist, dass der Ausheizvorgang durch den Heizungsinstallateur vorzunehmen ist. Achtung: Eine Funktionsheizung ist kein Ausheizvorgang. Protokolle müssen genau geprüft werden. Teil Vertragsbestimmungen für textile und elastische Beläge: Wieder ist der Hinweis auf das Koordinationsgespräch festgeschrieben. Die Feuchtigkeitsmessungen müssen nun alle begonnenen 100 Quadratmeter an den vom Estrichhersteller gekennzeichneten Stellen vorgenommen werden. Dabei sind die Proben getrennt aus der oberen und unteren Hälfte des Estrichs zu nehmen. Bei negativem Prüfergebnis ist der Ausheizvorgang vor Beginn der Verlegearbeiten zu wiederholen. Teil Vertragsbestimmungen für Holzfußböden: Die Forderung nach vorwiegend stehenden Jahresringen ist nicht mehr in der neuen Norm enthalten. Daher ist mit größerer Fugenbildung zu rechnen. Darauf sollte im Verkaufsgespräch hingewiesen werden. Neu im Punkt Prüfpflicht sind folgende Punkte: ◊Vorhandensein vereinbarter Dehnfugen oder mangelhaft ausgebildeter Dehnfugen. ◊Bezüglich der Feuchtigkeitsmessungen gelten die gleichen Bestimmungenwie in Teil 6. ◊Die Oberflächentemperatur von 29 Grad Celsius gemäß Önorm EN 1264-3:1998, Abschnitt 4 darf bei Holzfußböden auch in den Randzonen nicht überschritten werden. Achtung: Manche Hersteller schreiben maximale Oberflächentemperaturen von 26 Grad Celsius vor. ◊Neu ist auch der Punkt Pflege: Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber eine Reinigungs- und Pflegeanleitung spätestens bei der Übernahme zu übergeben. Bei Holzfußböden ist in der Heizperiode ein Raumklima von 18 bis 22 Grad Celsius Raumtemperatur und 45 bis 55 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit einzuhalten. Auf diese Bemessung ist in der Reinigungs- und Pflegeanleitung hinzuweisen.Otto Mayrhofer

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