Feurige Überraschung
In jedem Betrieb gibt es Gefahrenquellen, die zwar selten Schaden verursachen, aber dennoch beachtet werden müssen. So sollte ein Parkettschleifer wissen, welche Gefahren beispielsweise vom Holzschleifstaub ausgehen können. Die Tatsache, dass sich der Staub, der bei Parkettschleifarbeiten anfällt, selbst entzünden kann, ist zwar allgemein bekannt, wird aber dennoch oft missachtet. Das Szenario könnte folgendermaßen aussehen: Beim Schleifen auf Metall – beispielsweise auf Nägeln im Parkett – wird ein Funken erzeugt. Dieser verbleibt nun unbemerkt im Holzstaub, der meist in einem Kunststoffmüllsack entsorgt wird. Dort kann er stundenlang weiter glimmen, bis er durch Kontakt mit genügend Sauerstoff plötzlich ein Feuer entfacht.
Obwohl dieser seltene Effekt bei einem Fachbetrieb vor einigen Jahren zu einem Brand des firmeneigenen Müllhäuschens geführt hatte, geriet dieses Gefahrenpotenzial im Laufe der Zeit wieder in Vergessenheit. Auf einer Großbaustelle passierte Ähnliches, diesmal in einem angemieteten Baucontainer, in dem der Schleifstaub gelagert wurde. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen verhindern. Zurück blieb aber der beschädigte Container mit einem Schaden von über 5.000 Euro. Dieser wurde zwar von der Haftpflichtversicherung der Bodenlegerfirma gedeckt, doch das böse Erwachen kam einige Monate später. Der Versicherungsbetreuer des Unternehmens präsentierte dem Firmenchef eine Aufstellung der jährlichen Schadensfälle, die in der Summe eine Versicherungsleistung von über 10.000 Euro ergaben. Dies zog eine Erhöhung der Versicherungsprämie um 4.500 Euro nach sich. Das Fazit: Eine Versicherung beruhigt zwar, kann im Schadensfall jedoch unerwünschte Konsequenzen wie die Erhöhung der Prämien nach sich ziehen. Um Kosten und Ärger zu vermeiden, sollten die Mitarbeiter im Vorfeld über seltene Gefahren unterrichtet werden. ◇