Nachgefragt bei Peter Marton, Geschäftsführer Piileo Durchgestartet mit einer simplen, genialen Idee

» Schallschutz zwischen Boden und Wand wird nicht mehr weg zudenken sein. «Durchgestartet mit einer simplen, genialen Idee bwd Herr Marton, Sie und Herr Kiechle haben vergangenes Jahr den roomy-award für Ihren Trittschalldämmstreifen erhalten, der zwischen Boden und Sockelleiste verlegt wird. Wie kommt Ihre Erfindung am Markt an? Marton Sehr gut. Die Resonanz ist durchweg positiv. Das zeigt, dass mein Geschäftspartner Jürgen Kiechle mit seiner Erfindung im Bereich Schallschutz eine klaffende Lücke schließen konnte. Die Rückmeldungen von Bauherren sind toll. Das merken auch immer mehr die Handwerker, die eine entscheidende Rolle in der Beratung spielen. Meiner Meinung nach ist der Erfolg darauf zurückzuführen, dass durch unser Schallschutzband kein anderes Produkt verdrängt wird, sondern dem Endkunden ein echter Zusatznutzen angeboten wird. Der Händler bzw. Handwerker wiederum kann so zusätzlichen Umsatz erzielen. Unserer Erfahrung nach kauft jeder zweite bis fünfte Kunde das Band. bwd Wie ist die Vertriebspartnerschaft mit Proline eigentlich entstanden und was hat sich seitdem verändert? Marton Das war überraschend unkompliziert. Ich wurde im Rahmen meiner Vertriebstätigkeit mehrmals von Kunden angesprochen, dass es eine Firma gäbe, die sehr gut zu mir passen würde. Es stellte sich heraus, dass es Herrn Fiedler, dem Geschäftsführer von Proline, genauso ergangen war und sogar schon eine erste Produktvorstellung stattgefunden hatte. Beim ersten Treffen war schnell klar, dass wir uns sehr gut verstehen und unsere Produkte gut zusammenpassen. Am gleichen Tag machten wir Nägel mit Köpfen und besiegelten unsere Zusammenarbeit. Schon einen Monat später präsentierten wir den „Probase Trittschall-Dämmstreifen“ auf der Bau 2011. Ein enormer Fortschritt ist die Erweiterung des Einsatzgebietes unseres Bandes auf das Thema Fliese. Auch hier wurde, wie im Bereich Parkett/Laminat/harte Böden, ein tolles Paket geschnürt, das in Zukunft allen Kunden helfen wird, dass sich der Mörtel/Kleber beim Anbringen der Sockelleiste nicht mit dem Belag verbindet und so eine Schallbrücke bilden kann. Durch die stark gestiegene Nachfrage haben wir unsere Produktion am Standort Durach inzwischen erweitert. Wir arbeiten jetzt mit einer Behindertenwerkstätte aus unserer Region zusammen, die alle Bestellungen bearbeitet und versendet. Dies ist für uns ein großer Fortschritt, wirtschaftlich effektiv und eine tolle Gelegenheit, uns auch sozial zu engagieren. bwd Sie waren die Ersten, die die Idee zu einem Trittschalldämmstreifen hatten. Gibt es inzwischen schon Nachahmer? Und was hebt Sie von diesen ab? Marton Vor der Gründung unseres Unternehmens war kein Produkt erhältlich, das den Bodenbelag herstellerunabhängig von der Sockelleiste bzw. von der Wand entkoppelt. Diese Lücke haben wir mit unserem Schallschutzband geschlossen. Besonders bei den Sockelleistenherstellern war das Interesse am Thema Schallschutz im Randbereich groß, da hier eine neue Nische gewittert wurde und keiner hintenan stehen wollte. Mit einem großen Sockelleistenhersteller arbeiten wir zwischenzeitlich zusammen, andere haben sich entschieden, eigene Entwicklungen voranzutreiben. Doch in unserer kleinen Nische sind wir Vorreiter und Marktführer. Unsere stärksten Unterscheidungsmerkmale finden sich u.a. in der Herstellerunabhängigkeit, in der einfachen, schnellen und effektiven Entkopplung, im geringen finanziellen Risiko für unsere Kunden, im perfekt bündigen Abschluss des Bandes mit der Leiste und in der sicheren vollständigen Schließung der Fuge zwischen Boden und Wand. Außerdem sind wir das einzige Unternehmen, das die Schallschutzvorteile in Zahlen nachweisen kann. Prüfungen beim Fraunhofer-Institut für Bauphysik ergaben Werte von bis zu 4,7 dB zusätzlichen Trittschallschutz bei Laminat und bis zu 5,8 dB zusätzlichen Trittschallschutz bei Parkett. Ein beachtlicher und hörbarer Unterschied. Die Entwicklung eigener Lösungen bei den Sockelleistenherstellern zeigt uns, dass das Thema nun auch von anderen als unausweichlich eingestuft wird. Das ist eine absolute Bestätigung dafür, dass Schallschutz zwischen Boden und Wand notwendig ist und in Zukunft auch nicht mehr wegzudenken sein wird. eg