Elastische Bodenbeläge Designbeläge bleiben die Bodenlieblinge

Designbeläge liegen in der Verbrauchergunst weiterhin ganz vorne. Allen Widrigkeiten und globalen Verwerfungen zum Trotz können sie ihre Marktanteile kontinuierlich ­ausbauen. Das liegt nicht zuletzt an der hohen Qualität der Produkte.

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    Designbelag LVT
    © Project Floors
    Designböden sind strapazierfähig, leicht zu pflegen und dauerhaft schön. Klassische Verlegemuster wie Fischgrät sind sogar in Feuchträumen möglich.
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    Designbelag SPC
    © Decora
    Vinylbodenbeläge bieten heute authentische Echtholz-, Stein- und Keramiknachbildungen. Hier im Bild das Dekor "Wembley" aus der Kollektion "Amaron Herringbone".

Im vergangenen Jahr konnten Designbeläge ihren Siegeszug weiter fortsetzen. Daran haben auch Engpässe auf der Rohstoff- und Beschaffungsseite und damit einhergehende zum Teil bis dato nie dagewesene Preisaufschläge nichts ändern können. Erstmals seit Bestehen des Fachverbands der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB) beträgt der Anteil der PVC-Designbeläge 2021 mehr als 50 Prozent des gesamten Absatzes der elastischen Bodenbeläge in der DACH-Region und durchbricht die 30-Millionen-Grenze. Laut FEB konnten LVT-Designbeläge absatzmäßig noch einmal 2,7 Millionen Quadratmeter gegenüber Vorjahr draufsatteln. Das entspricht einem satten Plus von 9,4 Prozent. Inwieweit dieser Wachstumstrend anhält, vermag im Augenblick angesichts des Ukrainekrieges seriös kaum einer beantworten. Es ist aber kaum anzunehmen, dass dieser Konflikt mit seinen globalen Auswirkungen auf Rohstoff-, Energieversorgung und Logistik ohne Auswirkungen auf die Bodenbelagsbranche bleiben wird.

Designbelag: Ein Boden für Bequeme

Dem großen Interesse an Designbelägen tut dies grundsätzlich keinen Abbruch. Verbraucher schätzen die unvergleichliche Kombination von Eigenschaften, die diese Produktgattung verbinden. Optisch sind nicht nur die im Vergleich überwiegend nachgefragten Holzdekore (Marktanteil rund 70 Prozent) häufig nicht mehr vom Echtholz-Original zu unterscheiden. Dafür punkten sie aber zusätzlich mit der hohen Strapazierfähigkeit und der leichten Reinigung eines Kunststoffbodens. Dazu kommt aus Verarbeitersicht das im Vergleich zum Original vielfach leichtere Handling. Die Fliesen- und Plankenformate lassen sich gegenüber der Rollenware leichter transportieren und lagern. Nahezu die Hälfte des Designbelag-Angebots machen Klick-Variaten aus. Mit einem Absatz von 6,9 Mio. m² ist Deutschland für die Mitglieder des Verbandes der mehrschichtig modularen Fußbodenbeläge (mmfa) in Westeuropa hinter Frankreich der zweitwichtigste Markt für LVT-Klickböden.
Weil Designbeläge gegenüber dem Original häufig eine geringere Aufbauhöhe vorweisen, kommen sie bevorzugt bei Renovierungen zum Einsatz. Und hier schicken sie sich an, zunehmend Feuchträume zu erobern. In ihrer wasserfesten Ausführung bieten sich Kunststoffdesignbeläge zunehmend als Alternative zur keramischen Fliese beispielsweise im Bad an, wo sich - und dies ist ein weiterer Trend - LVT zunehmend für die horizontale Verlegung, also an der Wand empfielt. Aktuell befasst sich eine Projektgruppe beim FEB mit der Erarbeitung einer entsprechenden Verarbeitungsrichtlinie.

Das Beste aus zwei Welten in Designbelägen vereint

Designbeläge sind nach wie vor in unterschiedlichen Spielarten ( Aufbauvarianten) am Markt. Hinsichtlich Dimensionsstabilität, Stabilität der Klickverbindung, aber auch, was die Vermeidung des unliebsamen Telegrafie-Effektes betrifft, sind Rigid-Core-Beläge aktuell die erste Wahl. Diese Multilayer-Beläge gibt es in zunehmend unüberschaubaren Varianten am Markt. Grob unterschieden lassen sich die Kategorien SPC (Solid Polymer Core) und EPC (Expanded Polymer Core). SPC, die gegenüber EPC schwerere und steifere Variante, ist nach Ansicht des mmfa weiterhin die treibende Kategorie. Zwar geht die vergleichsweise hohe Steifigkeit zu Lasten beispielsweise des Gehkomforts und der Akustik, allerdings macht die Biegesteifigkeit diesen Punktabzug mit Blick auf die genannten Parameter D imensionsstabilität, sichere Klickverbindung und Einsatz auf unzulänglichen Altuntergründen mehr als wett.

Die Umwelt fordert

Gleichzeitig ist damit aber auch ein wesentlicher Innovationstreiber beschrieben. Die Hersteller von Designbelägen tüfteln mit Hochdruck an mehrschichtigen Aufbauten, die in der Lage sind, die Vorteile beider Varianten hinsichtlich Stabilität, Dämmung etc. zu kombinieren. Entwicklungspotenzial zeichnet sich auch vor dem Hintergrund politischer Direktiven ab. Schlagwort: „Ressourcenschonung“ . Der zunehmende Aufbau einer Kreislaufwirtschaft und der Erhalt von wertvollen Materialien und Ressourcen werden nicht zuletzt im Rahmen des Green Deal der EU vorgegeben und fordern auch die Hersteller von Kunststoff- Designbelägen. Das gilt übrigens ganz unabhängig davon, ob es sich dabei um PVC-freie Varianten, die stetig Marktanteile gewinnen, handelt oder nicht. Schon in naher Zukunft könnten auch hierzulande nicht recyclingfähige Baumaterialien zusätzlich besteuert werden. Autor: Stefan Heinze

Designbeläge und ihre Vorteile

  • Optisch sind die Stein-, Keramik- und Echtholzdekore kaum mehr vom Original zu unterscheiden.
  • Hohe Strapazierfähigkeit, leichte Reinigung des Kunststoffbodens.
  • Leichtes Handling für den Verarbeiter:
    - Die Fliesen- und Plankenformate lassen sich gegenüber der Rollenware leichter transportieren und lagern.
    - Die Hälfte des Designbelagangebots sind Klick-Varianten und somit leicht zu verlegen.
  • Dank ihrer geringen Aufbauhöhe kommen Designbeläge bevorzugt bei Renovierungen zum Einsatz.
  • In ihrer wasserfesten Ausführung bieten sich Kunststoffdesignbeläge zunehmend als Alternative zur keramischen Fliese an.
  • Hinsichtlich Dimensionsstabilität, Stabilität der Klickverbindung, aber auch, was die Vermeidung des unliebsamen Telegrafie-Effektes betrifft, sind Rigid-Core-Beläge aktuell die erste Wahl.
  • LVT-Designbeläge empfehlen sich zunehmend für die horizontale Verlegung an der Wand.