PVC-Belag, LVT, Designbelag und Vinylboden – Was ist der Unterschied?

Für viele Verbraucher ist es inzwischen gar nicht mehr so leicht, die verschiedenen Begriffe für Designbeläge auseinanderzuhalten. Was ist richtig: PVC-Belag, LVT oder Vinylboden? Gibt es einen Unterschied zwischen den Begriffen? Und wie werden die Bodenbeläge verlegt? Wir haben eine kurze Begriffserklärung erstellt.

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    © Heinze
    Perfekt kombiniert: Textile Planken aus der „Global Change“-Kollektion und der LVT-­Kollektion „Level Set“.
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    © Heinze
    Perfekt kombiniert: Textile Planken aus der „Global Change“-Kollektion und der LVT-­Kollektion „Level Set“.
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    Aufbau Vinylboden
    © Objectflor/Expona Domestic
    Ein Vinylboden besteht aus verschiedenen Schichten, wie der "Expona Vinylboden" von Objectflor beispielhaft zeigt. Schicht 1: CleanShield Vergütung für eine leichtere Pflege, Schicht 2: Nutzschicht zum Schutz des Dekors, Schicht 3: Dekorschicht mit individuellem Design, Schicht 4: Stabilisierungsschicht, Schicht 5: Trägerschicht.

Der Designbelag gehört zur Gruppe der elastischen Beläge. Elastisch deshalb, weil die Bodenbeläge aus elastischen Bindemitteln hergestellt werden. Diese Bindemittel geben den Belägen je nach Rezeptur die notwendigen technischen Eigenschaften, wie pflegeleicht, leitfähig, beständig gegen Feuchtigkeit, zum Beispiel in Badezimmern, oder rutschsicher.

Elastisch bedeutet jedoch nicht, dass die Bodenbeläge wie Kaugummi gedehnt oder in Wellenform gedrückt werden können. Im Gegenteil: Je nach Trägerplatte, auf dem der Belag befestigt ist, kann das Material sogar dick wie Parkett sein und sehr steif. Denn jeder Bodenbelag besteht aus mehreren Schichten. Die Oberfläche wird mit verschiedenen Mustern bedruckt, zum Beispiel Holz- oder Steinmustern. Aber auch kreative Elemente, wie zum Beispiel Ornamente, sind möglich. Eine darüber liegende Nutzschicht schützt den Boden.

Zu den elastischen Belägen gehören neben Designbelägen zum Beispiel auch noch Korkböden, Beläge aus Linoleum und Gummibeläge. Problematisch ist dabei, dass der Begriff Designbelag weder eindeutig noch geschützt ist. Die Fußbodenbranche versteht unter dem Begriff mehrheitlich einen modularen, also in kleinen Dielen oder Fliesen verlegbaren Belag auf Polyvinylchlorid-Basis, kurz PVC.

LVT als neuer Begriff für Designbeläge

Da PVC in den Medien jedoch mit gesundheitsschädlichen Eigenschaften in Verbindung gebracht wurde, haben die Hersteller einen neuen Begriff eingeführt, nämlich Luxury Vinyl Tiles, kurz LVT, um das Produkt besser am Markt zu platzieren. "Vinyl" weist in diesem Fall auf den Hauptbestandteil des Produktes, nämlich PVC, hin. Aber auch der Begriff Vinylboden oder Vinylbelag beschreibt einen Designbelag auf PVC-Basis.

Für ein und dasselbe Produkt können also mehrere Begriffe verwendet werden. In Deutschland wird häufig Designbelag verwendet, international eher LVT oder Vinylbelag beziehungsweise Vinylboden.

Inzwischen besteht ein Designbelag aber nicht mehr zwingend aus PVC. Es gibt inzwischen einige Hersteller, die auf alternative Kunststoffe, wie Polyurethan, setzen. Die Bestandteile von LVT können mit dem heutigen Stand der Technik fast beliebig verändert werden.

Die Verlegearten von Vinylböden

  • Klick-Vinylboden: Klick-Produkte haben ein Verriegelungsprofil an Kopf- und Längsseite der Dielen, bestehend aus Nut und Feder, durch welches die Dielen miteinander verbunden werden.
  • Loose Lay-Vinylboden: Darunter versteht man einen selbstliegenden, lose verlegbaren Designbelag. Für die Verlegung ist somit kein Kleber notwendig.
  • Dry Back-Vinylboden: "Dryback" steht übersetzt in etwa für "Trockenrücken" und bedeutet, dass diese Designbeläge primär mit sogenannten Nassklebestoffen verlegt werden. Die Verlegung erfolgt in der Regel durch einen professionellen Bodenleger.
  • Selbstklebender Vinylboden: Bei dieser Art der Designbeläge ist auf der Rückseite der Dielen ein Kleber aufgebracht, der durch ein Silikonpapier geschützt wird. Nach dem Abziehen wird die Fliese einfach verklebt.