ZVPF Mitgliederversammlung Dresden Nachwuchswerbung bleibt im Fokus - Der Hilfeschrei des kleinen Mannes"> ZVPF Mitgliederversammlung Dresden Nachwuchswerbung bleibt im Fokus Der Hilfeschrei des kleinen Mannes

Die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik (ZVPF) fand dieses Jahr in Dresden statt. Ausbildungsförderung und Nachwuchswerbung sowie die Haftungsregelung waren die zentralen Themen.Dresden ist immer eine Reise wert. Die Stadt an der Elbe mit ihren prachtvollen Bauten zieht nicht nur viele Touristen an, sondern garantiert auch, dass Versammlungen von Verbänden guten Zuspruch finden. So konnte Thorsten Weber als Obermeister des gastgebenden Innungsverbandes Parkett und Fußbodentechnik Nordost zahlreiche Mitglieder anlässlich der Gemeinschaftstagung von ZVPF und BEB in der sächsischen Landeshauptstadt begrüßen. Bundesinnungsmeister Peter Fendt, der seine Amtsperiode vor einem Jahr mit einem nahezu komplett neuen Vorstand angetreten hatte, gab zunächst einen Rückblick auf die Highlights der jüngeren Vergangenheit. Dazu zählte er die erfolgreiche Estrich-Parkett-Messe (EPM) in Feuchtwangen, die im Juni 2014 stattfand, ebenso wie die neuen Tarifverträge, die seiner Ansicht nach eine wichtige Hilfestellung für die Fußbodenbranche bieten. Onlinepetition mit wenig ResonanzNicht so gut wie erhofft verlaufe leider die mit viel persönlichem Engagement ins Leben gerufene Initiative „Mit einer Stimme“. Für die Onlinepetition, die Fendt auch als „Hilfeschrei des kleinen Mannes“ bezeichnete, seien immer noch vergleichsweise wenig Stimmen eingegangen. Diese reichten bei weitem noch nicht aus, um im Bundestag Gehör zu finden. Die Ohnmacht der Handwerksbetriebe sei an dieser Stelle offensichtlich. Hintergrund des Begehrens ist die derzeitige, nicht zufriedenstellende und aus Handwerkersicht keineswegs faire Gesetzeslage, nach der der ausführende Betrieb aufgrund von Materialmängeln, die von Lieferanten verursacht wurden, völlig unverschuldet auf Ein- und Ausbaukosten sitzen bleiben würde. Zwar bestünde seitens der Politik durchaus Interesse an dem für das Handwerk existentiellen Thema – das zeigten auch politische Veranstaltungen – aber die Resonanz auf das Petitionsansinnen sei insgesamt ernüchternd ausgefallen. Für Fendt sei es deshalb eine wichtige Aufgabe des Verbandes, die Mitglieder mit Informationen soweit wie möglich davor zu bewahren, in Haftungsfallen hineinzulaufen. Innungsübergreifende Koalitionen Damit sprach er auch aktuelle Probleme mit Materialien in der Fußbodenbranche an. Fendt nutzte die Gelegenheit, die Mitglieder aufzufordern, Koalitionen mit anderen Innungen zu suchen, um sich nicht zu zersplittern und die Organisation am Laufen zu halten. „Wir können uns nicht von vornherein abschotten“, lautete sein dringlicher Appell. Außerdem könne er aus einigen Innungen über durchaus positive Veränderungen bezüglich der Mitgliederzahlen berichten, so Fendt. Diese konnten in den vergangenen drei Jahren ein leichtes Plus aufweisen. Von positiven Entwicklungen gab es auch nach den Worten von Geschäftsführer Edgar Leonhardt zur wirtschaftlichen Lage des Verbandes zu berichten. Er sprach ausdrücklich von einem „sehr geordneten Haushalt“. Das Ergebnis sei auch Zuflüssen aus der Initiative „Zukunft Bodenhandwerk“ zu verdanken. In dieser gemeinsamen Initiative aus Vertretern des Handwerks, den Spitzen des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik (ZVPF) sowie der zuliefernden Industrie werde versucht, den allgemeinen Problemen in der Nachwuchswerbung entgegenzuwirken. Bekanntheit des Berufes steigernStichworte wie Internetpräsenz, Arbeit mit sozialen Netzwerken wie beispielsweise Facebook, Jobbörse oder Informationen und Videos über die Berufsbilder beschrieben die Aktionen des Förderkreises. Für das laufende Jahr sei geplant, die Initiative mit der Agentur für Arbeit zu verknüpfen. Neben den bisherigen Fördermitgliedern sollen weitere gewonnen werden, um den Bekanntheitsgrad der Berufe, die bei den Arbeitsämtern an hinterer Stelle eingeordnet seien, zu steigern. Obwohl die Konkurrenz zu anderen Lehrberufen groß ist, solle das Ziel, den Beruf des Parkett- und Bodenlegers zukunftsfähig zu machen, weiterhin aktiv verfolgt werden. Wie sehr die Ausbildungsförderung den Anwesenden am Herzen liegt, zeigten die spontanen Zusagen von einzelnen Fachgruppen oder auch aus der Industrie, Gelder für einen „Sondertopf“ zur Verfügung zu stellen. Um die Zusammenarbeit – gerade auch mit der Industrie – noch weiter zu intensivieren, ist für Ende des Jahres ein gemeinsames Förderertreffen geplant. Nach den Berichten aus den einzelnen Fachgruppen folgte noch eine Anregung des zurückgetretenen Vorsitzenden der Fachgruppe „Aus- und Weiterbildung“, Jörg Schülein: Sein Vorschlag, nach dem Rückzug von den EuroSkills künftig über die Teilnahme an den für den Verband deutlich günstigeren WorldSkills, einem weltweiten Berufswettbewerb, nachzudenken, traf auf vergleichsweise wenig Resonanz. Nach einem gemeinsamen Teil von ZVPF und den Mitgliedern des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB), der sich aktuellen Entwicklungen in der Normung, der besseren Außendarstellung der Betriebe in Zeiten des Internets und neuen Baustoffen für den Fußbodenbau widmete, endete die Gemeinschaftstagung.

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