Mein Standpunkt Den Generationswechsel nicht verpassen

Bild: bwd - © bwd

Die geburtenstarken Jahrgänge der 60er-­Jahre kommen immer mehr in die Nähe des Pensionsalters. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch im Vertrieb der Bodenbelagsproduzenten oder im Großhandel die Personen, die teilweise seit Jahrzehnten das Geschehen in der Branche geprägt haben, in Pension gehen und diese erfahrenen Kräfte von jüngeren Mitarbeitern ersetzt werden müssen. Auch im verarbeitenden Handwerk ist dieser Trend erkennbar, allerdings mit dem negativen Effekt, dass in vielen Familienbetrieben kein Nachfolger aus der Familie oder auch extern zu finden ist und die Betriebe dann mit der Pensionierung der Betriebsinhaber geschlossen werden müssen.

Wenig Beachtung in der betrieblichen Alltagspraxis findet allerdings die Tatsache, dass auch wichtige externe Schlüsselpersonen auf der Kundenseite, die die Aufträge vergeben, in den Ruhestand treten und damit jahrzehntelange Geschäftsverbindungen von einem Tag auf den anderen weg sein können. Das kann insofern ein Problem sein, wenn Unternehmen von einem oder wenigen Kunden stark abhängig sind, was eigentlich nicht sein sollte. Macht ein Unternehmen mehr als zehn Prozent des Umsatzes mit einem Kunden, müssen die Alarmglocken läuten. Dann sollte die Kundenbasis verbreitert werden, um mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Leicht gesagt, aber wie schafft man das? Am besten man hält sich seine Lieblingskunden vor Augen, mit denen man seit vielen Jahren gut zusammenarbeitet. Nach solch ähnlichen Firmen kann man gezielt strategisch suchen und dann ansprechen, um neue Geschäftsverbindungen anzubahnen. Wenn diese Neukunden dann mehr und mehr werden, kann man überlegen, den einen oder anderen „Problemkunden“ abzugeben. Dann wird nicht nur der Gewinn im Unternehmen steigen, sondern auch der Stresspegel des Unternehmers und seiner Mitarbeiter sinken. Wenn das nicht ein lohnendes Ziel ist!Ihr Thomas Mayrhofer