Für die Gewinner des roomy-award 2008, Christian Dobianer und Heinz Hofer, hat das neue Jahr so begonnen, wie das alte endete: mit viel Arbeit und vielen Plänen für 2009. Neu motiviert startet das Erfolgsduo in ein Jahr der forcierten Projekte.
Das Jahresmotto: Durchstarten!
Im Mittelpunkt aller Bemühungen des Duos Dobianer-Hofer steht das Ziel, jungen Menschen beste Chancen am Arbeitsmarkt zu verschaffen. Außer der anspruchsvollen Tätigkeit in der Bodenleger-Berufsschule finden die zwei pädagogisch engagierten roomy-Gewinner dennoch Zeit, viele andere Projekte umzusetzen. In der Berufsschule lernen derzeit 51 Schüler, etwa die Hälfte ist aufgrund einer Doppellehre auch in der Malerschule zu betreuen.
Das Jahr 2009 beginnt für die Arbeitsgemeinschaft Aus- und Weiterbildung mit einem fünftägigen Weiterbildungsseminar für Facharbeiter mit mehr als 100 Teilnehmern. Des Weiteren findet im Zuge des Weiterbildungsseminars ein „Chefnachmittag“ statt, bei dem Vorträge zum Thema „Gefahrengut und Transportsicherheit“ gehalten werden. Außerdem können Firmenchefs die Gelegenheit nutzen, über verschiedene Probleme und Wünsche bei der Lehrlings- und Facharbeiterausbildung zu diskutieren. Dafür haben sich bereits mehr als 30 Unternehmer angemeldet.
Derzeit wird bei den Ausbildungsbetrieben erhoben, welche Schwerpunkte noch als überbetriebliche Seminare mit dem Projekttitel „Ausbildungsvertiefung“ angeboten werden sollen. Zur Auswahl stehen beispielsweise die vollständige praktische und theoretische Ausbildung im Bereich Holzböden, das Verlegen von anspruchsvollen Musterparkettböden, das Schleifen von Parkettböden unter Verwendung neuster Maschinentechnik oder das Versiegeln mit umweltfreundlichen Lacken in Extrembereichen und Sporthallen. Denkbar sind auch Seminare zu Oberflächenbehandlungen mit Wachs oder Öl sowie Einfärben und Beizen von Parketten, dem fachgerechten Ausbessern von Beschädigungen, Renovierung, Instandsetzungen von Alt- und Sternparketten sowie reversiblen Maßnahmen oder dem Vertiefen von bestehenden Ausbildungsschwerpunkten. Hierzu zählen das Vorbereiten von Problemuntergründen und Unterböden für höchste Beanspruchung, Rakel- und Spachteltechniken, Verlegeübungen sowie Spezialverlegungen von elastischen und textilen Belägen. Angeboten wird ein dreiwöchiges überbetriebliches Praxis-Estrichseminar für Lehrlinge, deren Lehrbetriebe keine Estriche herstellen.
Im Februar startet der dreimonatige Meister-Vorbereitungslehrgang in Zusammenarbeit mit der Landesinnung Wien. Der Abendkurs wurde bereits von 16 Personen gebucht, wovon fünf Teilnehmer lediglich die LAP nachholen, was deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre liegt. Ab April folgt eine zweimonatige Ausbildung zum „Bodenlegerhelfer“. Dabei werden in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) Arbeitslose für einfache Bodenlegertätigkeiten qualifiziert. Weil sich bereits einige Bodenlegerfirmen für diese Helfer vormerken ließen, können fast alle erfolgreichen Absolventen sofort mit einem entsprechenden Arbeitsplatz rechnen. Nach zwei Jahren Praxis als Bodenlegerhelfer können sie dann die Lehrabschlussprüfung nachholen und sind damit vollwertige Bodenlegerhandwerker mit einer höheren Entlohnung und besseren Möglichkeiten am Arbeitsmarkt. Dadurch kann der entstandene Facharbeitermangel in der mittleren Generation aufgefangen werden und es muss nicht auf Facharbeiter aus anderer EU-Staaten zurückgegriffen werden. Ein weiterer Höhepunkt im Ausbildungsjahr der Arge werden im September die Schnuppertage für Jugendliche sein, die keine Lehrstelle gefunden haben. Dabei wird dem Ausbildungswilligen der Beruf des Bodenlegers vorgestellt. In drei Wochen lernt er die verschiedenen Tätigkeiten des Bodenlegers kennen. Die Jugendlichen werden dabei selbst Hand anlegen, wodurch die Ausbilder erkennen, wer für den Beruf geeignet ist.
Dass sich für diese ausgesuchten Jugendlichen die Lehrbetriebe sehr interessieren, liegt auf der Hand. Motivierte und geschickte Jugendliche, die bei der Lehrstellensuche nicht an den Lehrberuf „Bodenleger“ gedacht haben, bekommen hier eine zweite Chance auf einen Ausbildungsplatz.
Weil dieses Projekt letztes Jahr mit 25 Jugendlichen sehr erfolgreich war, wird die Anzahl der Teilnehmer auf 50 verdoppelt. Damit hofft das Ausbildungsduo Dobianer-Hofer, die Wünsche der Wirtschaft befriedigen zu können. Unterstützt werden die Arge-Gründer seit vielen Jahren von Willi Uch, Fachausschussmitglied der Gewerkschaft.
Schub für das Image
Auf den Berufsinformationstagen im Frühling, bei denen die ganze Bauberufsschule mitwirkt, werden die Bodenleger mit einem großen Stand wieder hunderten Jugendlichen ihren Beruf vorstellen. Diese Präsentation findet im Juni erstmals mit der Gewerkschaft beim Donauinselfest statt. Zu dieser Veranstaltung werden drei Millionen Besucher erwartet, darunter auch viele Jugendliche, die sich hier in zwangloser Atmosphäre über Berufsmöglichkeiten informieren.
Dies sollte einen weiteren Schub bei der Imagearbeit für das Bodenlegerhandwerk bedeuten.
Im Herbst wird es einen fünftägigen Intensiv-Vorbereitungskurs unter dem Motto „Weg mit der Prüfungsangst“ für die Lehrabschlussprüfungskanditaten geben, an dem 14 Jugendliche teilnehmen. Auf dem Programm stehen Übungen und die Analyse der Ergebnisse. Reden ist dem harmonischen und humorvollen Duo Dobianer-Hofer zu wenig. „Handeln“ ist ihre Devise, wie das Programm 2009 beweist.
Thomas Mayrhofer t.mayrhofer@deta.at