Mein Standpunkt CASA-Absage und die Folgen

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Entgegen der Beteuerungen der neuen Messeorganisatoren wurde die internationale Fachmesse CASA, die im Jänner in Salzburg stattfinden sollte, in der zweiten November-Woche überraschend abgesagt. Als Grund dafür wurde die Corona-­Situation genannt, die zweifelsohne damals schon eine mehr als kritische war. Trotzdem war die Absage des Branchenevents für viele Marktteilnehmer enttäuschend. Und das, obwohl sich in Hintergrundgesprächen viele potenzielle Aussteller kritisch zu den Rahmenbedingungen geäußert oder eine Nichtteilnahme kommuniziert hatten.

Mit der Absage der CASA ist es eine traurige Tatsache, dass die Einrichtungsbranche noch zwei Jahre länger ohne diesen wichtigen Branchentreff auskommen muss, ist doch die nächste CASA im gewohnten Zwei-Jahres-­Rhythmus erst wieder für Jänner 2024 geplant.

Was aber sind die Alternativen sowohl für die Aussteller als auch für das verarbeitende Gewerbe und die Fachhändler? Es werden wohl verstärkt wieder Hausmessen stattfinden, wie sie schon in früheren Jahren üblich waren. Solch ein gesplitteter Veranstaltungskalender bringt Vor-, aber auch Nachteile mit sich. Der Aussteller profitiert davon, dass er seine Kunden und Interessenten ganz für sich allein hat, während der bodenlegende Handwerker und der Fachhandel ihre ganze Aufmerksamkeit auf einen Lieferanten und dessen Leistungs- und Serviceprogramm fokussieren können. Nur: Der Bodenleger und der Fachhändler haben dann zwei, drei oder noch mehr Anreisen in ganz Österreich, was im Sinne der Zeit- und Effizienzökonomie sicher nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann.

Unter dem Strich wird die Einrichtungsbranche auch ohne CASA weiter prosperieren, aber ein gemeinsamer Branchentreff, den es leider ohnehin nur alle zwei Jahre gibt, ist einer zersplitterten Ausstellungslandschaft allemal vorzuziehen.

Thomas Mayrhofer