bwd -Praxistipp

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Schnellbauestriche müssen wie alle Untergründe eben, dauertrocken, sauber, rissfrei, frei von Trennmitteln sowie zug- und druckfest sein. Es ist aber einiges mehr von entscheidender Bedeutung.

KFeuchtigkeit

Verlegearbeiten auf Schnellbauestrichen, die mit Wasser angesetzt werden, setzen einen Grenzfeuchtegehalt voraus. Erst nach dessen Erreichen können Oberbeläge verlegt werden, ohne dass der Restfeuchtegehalt des Untergrundes zu Schadens- oder Mängelbildern führt.

1. Folgende Faktoren gilt es besonders zu beachten:

Die maximal zulässigen Feuchtegehalte sind vom Bodenbelag abhängig.

2. Die Messungen des Feuchtegehalts mit dem CM-Gerät sind unmittelbar vor der Verlegung der Oberbeläge vorzunehmen.

3. Messdauer sowie Ablese- und Korrekturwerte der CM-Messungen weichen häufig erheblich von den Angaben im Merkblatt TKB 8 „Beurteilen und Vorbereiten von Untergründen für Bodenbelag- und Parkettarbeiten“ ab.

4. Die zulässigen Höchstwerte müssen für beheizte und unbeheizte Schnellbauestriche grundsätzlich vom Bauherrn oder Planer vorgegeben
werden.

5. Bei beheizten Schnellbauestrichen müssen dem Boden- oder Parkettleger markierte Messstellen für die CM-Prüfung vorgegeben werden. Wichtig: Im Abstand von zehn Zentimeter um einen Messpunkt darf sich kein Fußbodenheizungsrohr befinden.

bwd rät: Bei der CM-Messung gibt es keine verbindlichen Grenzwerte. Die Vorgabe, wann gefahrlos belegt werden kann, muss über den Hersteller erfolgen. Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein, sondern lassen Sie sich dies schriftlich geben.

KFestigkeit

Da Fußböden meist unmittelbar nach dem Belageinbau genutzt werden, kommt diesem Aspekt entscheidende Bedeutung zu.

bwd rät: Boden- und Parkettleger sind nicht verpflichtet, die Druck- und Biegezugfestigkeit zu prüfen. Das ist die Aufgabe des Auftraggebers beziehungsweise Estrichlegers.

KSchwinden

Es muss gewährleistet sein, dass der Schwindprozess zum Zeitpunkt der Belegreife so weit abgeschlossen ist, dass später keine Mangelerscheinungen (z.B.: Rissbildung im Bereich verharzter Fugen) eintreten können.

KBaustellenklima

Das Baustellenklima spielt eine zentrale Rolle. Ein Beispiel: Bei niedrigen Temperaturen und hohen Luftfeuchten funktioniert zwar die chemische Wasserbindung, die Reaktion läuft jedoch deutlich langsamer ab. Zudem haben Schnellbauestriche unter derartigen Bedingungen auch eine völlig andere Gleichgewichtsfeuchte, wie die Erfahrungen aus der Praxis und die Ergebnisse zahlreicher Laboruntersuchungen zeigen. Empfehlenswerte Hinweise liefert das BEB-Merkblatt „Bauklimatische Voraussetzungen zur Trocknung von Estrichen“.

bwd rät: Stellen Sie schon bei der Planung den Verlauf der Trocknungsphase sicher: Sorgen Sie für geeignete Klimabedingungen zum Einbauzeitpunkt

KWasser-Zement-Wert

Enthalten die Estriche Überschusswasser, verändert sich der Trocknungsablauf massiv und die Estriche büßen ihre Vorteile verglichen mit konventionellen mineralischen Systemen ein. Die Folge: Die Schnellbauestriche benötigen deutlich mehr Zeit, um ihre Überschussfeuchte abzugeben.

bwd rät: Halten Sie den vorgegebenen Wert akribisch ein. Nur so kann der Estrich seine bautechnisch zugesicherten Eigenschaften voll entfalten.