Klickverbindungen Die Qualitätsunterschiede liegen im Detail Besser genau hinschauen

Bei Laminatböden haben sich leimfreie Systeme rasch und vollständig durchgesetzt. Im Funktionsprinzip ähnlich, unterscheiden sich die Klickverbindungen aber in so manchem qualitätsbestimmenden Detail. Was macht den Umterschied aus?Besser genau hinschauen Heute ist die Technik der leimlosen Verbindung relativ weit ausgereift. Grundsätzlich unterscheidet man schräg ineinanderzufügende Laminatteile und solche, die waagerecht miteinander verbunden werden. Es gibt allerdings auch Klickverbindungen, die beide Techniken miteinander vereinen. Und auch diese Spielart gibt es: Längs- und Stirnseiten greifen gleichzeitig mit zwei Klicks ineinander und es entsteht so direkt eine ebene Oberfläche. Gibt es noch Verbesserungspotenzial? Jüngste Entwicklung sind flexible Kunststoff- bzw. Holzwerkstofffedern, die in Verbindung mit einem längseitigen Einwinkeln und einer kopfseitigen Verriegelung durch das Einrasten eines Kunststoffprofils für eine denkbar einfache Verlegung sorgen. Verbesserungspotenziale hinsichtlich des technischen Prinzips dürften nur noch in Nuancen bestehen. Ein eigenständig neues Funktionsprinzip ist daher in naher Zukunft nicht zu erwarten. Allerdings gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede im Aufbau der Klicksysteme, die abhängig vom Hersteller unterschiedlich sind. Der Verarbeiter sollte deshalb nachstehende Kriterien prüfen und beurteilen: Wie sind die Maßtoleranzen des Produkts? Ist die Trägerplatte überhaupt qualitativ geeignet? Ist die Feder zu lang oder sind die Fräsprofile so fein ausgebildet, dass sie schon bei der ersten großen Belastung zerstört werden? Die erste Belastung kann bereits der Transport sein oder eine unsaubere Lagerung bzw. die Verlegung selbst. Ist das Laminat überhaupt dick genug, um ein dauerhaft funktionsfähiges Nut-Feder-Profil aufnehmen zu können? Bei manchen Baumarktprodukten von sechs Millimeter Dicke ist das mit Sicherheit auszuschließen. Bereits beim Zusammentreiben von Elementen können die Profile zerstört werden. Wenn dann später beispielsweise eine Fußbodenheizung die Laminatpaneele zu Schwundreaktionen zwingt, ist der Widerstand oft schon längst gebrochen. Bisweilen erhebliche und irreparable Fugenöffnungen sind die Folge. Gerade bei waagerecht miteinander verbundenen Systemen werden gelegentlich solche Erscheinungen beobachtet, häufig auch im Bereich der Kopfstöße, die mitunter sehr sensibel sind. Allerdings ist auch darauf zu achten, dass im Gegensatz zu früher nicht mehr all zu scharf auf die Elemente geschlagen werden muss. Profile werden geschützt Bei flexiblen Federn zeigt sich beim Wettbewerbsprodukt Parkett nach bisherigen Erfahrungen eine zwangsläufig etwas geschwächte Führung im Bereich der Kopfstöße, die durch das notwendige Spiel beim Einrasten verursacht wird. Für Laminatböden sind wesentlich engere Grenzen gesetzt, aber eine negative Auswirkung auf die Überstände im Kopfbereich ist auch hier nicht komplett auszuschließen. Das Verriegelungsprinzip auf Basis flexibler Federn funktioniert wie beim Schließen einer Tür. Eine Kunststofffeder, die in die Kopfstöße der Elemente eingearbeitet ist, federt zurück und verriegelt die Kopfkanten. Die Verbindung ist leichtgängig und ermöglicht eine sehr schnelle Verlegung. Vorteil: Da Werkzeug überflüssig ist, kann man auch keine Profile beschädigen. Geht es darum, Laminat im Bereich tiefliegender Heizkörper oder unter Treppenstufen zu verlegen, haben waagerecht miteinander verbundene Systeme klare Vorteile. Nicht so sehr sollte sich das Handwerk auf folgende Frage einlassen: Bietet die eine Verbindung eine bessere Wiederverwendung als die andere? Diese Eigenschaft ist zwar bei einzuwinkelnden Elementen wesentlich ausgeprägter, aber unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren bleibt festzustellen: Dies ist ein Scheinargument der Marketingabteilung und sollte daher kein Entscheidungskriterium für den Handwerker sein. Walter Pitt walter.pitt@t-online.de