Die energetische Bodensanierung wird nach Einschätzung von Mapei zu einem bestimmenden Thema werden. Der Bodenleger soll im Rahmen der Kampagne "Wir sanieren Deutschland" das nötige Rüstzeug bekommen, um vom Trend zu profitieren.

Trotz der weltweiten politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen liegt Mapei Deutschland laut Geschäftsführer Dr. Uwe Gruber in diesem Jahr bei einem Umsatz von circa 110 Millionen Euro und verzeichnete damit 2022 weiterhin ein deutliches Umsatzwachstum. "Das ist noch zweistellig – über Vorjahr, aber wir wissen nicht, wie das letzte Quartal verläuft", so Gruber mit Blick auf die Auswirkungen der Energiekrise, des Ukrainekriegs und die daraus resultierenden Preissteigerungen am Bau. "Die Unsicherheiten schlagen sich auch auf die Baubranche durch."
Dennoch sieht der Mapei-Geschäftsführer positiv Richtung 2023. "Wir wollen die Kampagne ‚Wir sanieren Deutschland‘ weiter ausbauen – mit klarem Fokus auf Instandsetzung und Renovierung." Sowohl der Instandsetzungs- als auch der Sanierungsmarkt gelten als Wachstumstreiber am Bau. Im Gegensatz zum Neubaugeschäft. Vor allem der Wohnungsneubau ist wegen der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheiten stark rückläufig. So ist laut Ifo-Institut die Stornierungsquote im Wohnbau Stand November 2022 auf rund 17 Prozent angestiegen. Vor Corona lag diese jahrelang beständig unter drei Prozent.
Der Instandsetzungs- und Renovierungsmarkt gilt dagegen als wenig konjunkturanfällig. Beflügelt wird die positive Entwicklung durch die Umwidmung von Nichtwohnbauten in Wohnbauten und die Verdichtung in den Städten, die ihrerseits den Sanierungsbedarf nach oben treibt. Dazu kommt: Die Energiekrise und die Gesetzgebung fördert neue Technologien, die beispielsweise im Falle von Wärmepumpen die Fußbodensanierung forcieren. Gruber: "Diesbezüglich wollen wir klar rausstellen, dass wir zur Sanierung alles anbieten können und Mapei ein verlässlicher Partner ist." Zudem deutete der Mapei-Geschäftsführer an, dass die Kapazitäten des Unternehmens erweitert werden, das betreffe in erster Linie das Werk in Weferlingen. Genaueres dazu soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Neues, zukunftsfähiges Aufgabenfeld für Bodenleger
Die "Energetische Bodensanierung" wurde konsequenterweise für 2023 zu einem der Zukunftsthemen der Kampagne "Wir sanieren Deutschland" auserkoren. Wer bei der Fußbodensanierung nur an neue Oberbeläge denkt, verschenke großes Potenzial. Die Möglichkeit, Gebäude dabei auch "energetisch fit zu machen", biete Bodenlegern, die im Bereich Sanierung und Modernisierung aktiv sind, ein zukunftsfähiges Aufgabenfeld. "Wenn saniert wird, dann wird die energetische Bodensanierung – neben der Badsanierung – in den nächsten Jahren sicherlich eines der Hauptthemen werden," so Bernd Lesker, Leiter Anwendungstechnik & Produktmanagement für den Bereich Fußbodentechnik & Parkett. Beim aktuellen Energiethema geht es nicht nur darum, ein Haus vom Keller bis zum Dach warm "einzupacken", sondern auch über ein energieeffizientes Heizsystem nachzudenken.
Energieeinsparungen nur mit Niedrigenergieheizungen erreichbar
Konkret sind Energieeinsparungen im Sinne der EU nur mit Niedrigenergieheizungen zu erreichen, insbesondere mit Fußbodenheizungen in Kombination mit regenerativen Energiequellen/Wärmepumpen. Der Boden ist das ideale Medium, Wärme gleichmäßig über die Fläche abzugeben. Und je größer die "Wärmefläche", desto niedriger kann die benötigte Vorlauftemperatur gefahren werden.
Im privaten Neubau ist der Einbau solcher energieeffizienten Heizsysteme inzwischen Standard und schon heute werden im Wohnungsbau nahezu alle Estriche mit Fußbodenheizung ausgeführt. Auch für viele Bestandsgebäude könnten die energieeffizienten Systeme eine zukunftsfähige Lösung sein, z. B. indem Fußbodenheizungen nachträglich eingebaut werden.
Beim "Einspachteln" der Fußbodenheizsysteme kommt der Bodenleger ins Spiel
Der Anschluss bzw. die Installation einer Fußbodenheizung wird in der Regel nicht durch den Bodenleger vorgenommen. Dieser kommt in der Regel dann zum Einsatz, wenn es um das "Einspachteln" der Fußbodenheizsysteme geht. Das stellt ihn durchaus vor einige Fragen, auf die Mapei im Rahmen der Kampagne Antworten gibt:
- Welche Spachtelmasse ist geeignet und wie dick muss gespachtelt werden?
- Wie ist der Untergrund vorzubereiten und zu grundieren?
- Wann kann aufgeheizt werden und wie lange?
- Welche Temperaturen sind hier zulässig?
- Welche Bodenbeläge sind geeignet?
Dabei geht es um unterschiedliche Ansätze bzw. Fußbodenheizungssyteme, die "eingespachtelt" werden sollen, wie warmwassergeführte Niedrigaufbauheizsysteme, Warmwasserfußbodenheizung oder elektrische Fußbodenheizungen. Egal für welches System Bauherren sich entscheiden, Mapei hat nach eigenen Angaben für alle Anforderungen der nachträglich eingebauten Fußbodenheizungssysteme die passende Systemlösung parat. Sie seien allesamt in Kooperation mit den Herstellern der Heizungssysteme erarbeitet worden. Alle Informationen, technische Dokumentationen und praxisrelevante Tipps will Mapei auf einer eigens eingerichteten Landing-Webpage effektiv kommunizieren sowie in einer eigenen, neuen Rubrik im Download-Bereich auf der Mapei Website zum Abruf bereitstellen. Zudem will Mapei eine neue Renovierungsspachtelmasse auf den Markt bringen, die mit besonders guter Wärmeleitfähigkeit und optimiertem Fließverhalten speziell auf die Anforderungen beim Einspachteln von nachträglich eingebauten Fußbodenheizungen zugeschnitten ist. Zusätzlich sind umfassende Schulungsmaßnahmen der Mapei Academy geplant, um Verarbeiter für das Thema mit Kompetenz und handwerklichem Know-how fit zu machen.