Für uns Mitarbeiter war schon lange klar, dass wir zwei Monate „alleine“ sein werden, aber bis wir das so richtig realisiert haben oder, um es anders auszudrücken, bis wir verstanden haben, was das eigentlich bedeutet, waren wir bestimmt schon einige Tage ohne Chef unterwegs.
Unser Ziel war es, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, und dies aus verschiedenen Gründen. Der vermutlich größte Ansporn war es, dem Chef zu zeigen, was wir auf dem Kasten haben. Ein weiterer Grund war aber sicher auch, dass jeder Einzelne von uns sich selber beweisen wollte, dass er die Fähigkeit besitzt, verantwortungsbewusst zu sein und die sonst vom Chef gefällten Urteile selber zu übernehmen. Zu guter Letzt sind wir ein kleines Unternehmen und jeder will hier seinen Beitrag leisten, damit wir nicht irgendwann vor geschlossenen Türen stehen.
Im Endeffekt heißt das, wir sind miteinander gelaufen, im Team, und jeder hat viel Engagement gezeigt und seinen Beitrag geleistet. Rückblickend war es für uns eine sehr erfolgreiche Zeit. Wir haben sehr viel gearbeitet und geleistet, was auch die Zahlen widerspiegeln.
Und auch wenn wir des Öfteren am Morgen beim Kaffee schmunzelten, was der Chef jetzt wohl gerade macht, wo er sich rumtreibt und wie er uns sonst, wenn er da wäre, bereits am frühen Morgen mit Informationen, Aufgaben, Fehlern usw. überhäuft hätte. Trotzdem sind wir froh, unseren Chef wiederzuhaben. Wer weiß, vielleicht kommt er ja eines Tages wieder und sagt: „Ich bin dann mal weg!“ und gibt uns wieder die Chance zu zeigen, was wir auf dem Kasten haben.