Geschichte des deutschen Parketts, Teil IX In den 80ern und 90ern wird der Markt international - Wendezeit für Land und Branche"> Geschichte des deutschen Parketts, Teil IX In den 80ern und 90ern wird der Markt international Wendezeit für Land und Branche

Die Öffnung der Grenzen zwischen DDR und Bundesrepublik vereinte, was zusammengehört. Davon profitierte letztlich die gesamte Parkettbranche. Doch die technischen Fortschritte rufen bald auch immer mehr Fachfremde auf den Markt.Wendezeit für Land und Branche Das Handwerk besann sich auf alte Tugenden. Die Fachgruppe der Parkettrestauratoren, 1986 gegründet, war nicht nur ein Zusammenschluss von Verlegern, die sich an historischen Böden erfreuten, sie setzte darüber hinaus Zeichen. Parkett stieg auch aufgrund dieser Aktivitäten im Ansehen und war wieder mehr als ein einfacher Bodenbelag. Dabei gab es durchaus Vorurteile. Verbraucherumfragen zeigten, dass Parkett zwar positive Assoziationen weckte, aber auch Eigenschaften wie herrschaftlich, großbürgerlich, rutschig, pflegeintensiv und vor allem teuer wurden genannt. Fragen wie: wer berät mich, wie komme ich an Parkett und wer verlegt es wurden in der Studie immer wieder gestellt. Dies zeigte, dass die Verbraucher Nachholbedarf beim Traditionsbelag verspürten, der zu befriedigen war. Es kam also wieder Bewegung in den Parkettmarkt, die aber von den politischen Ereignissen überstrahlt wurde. Ende der 80er begann mit zunehmender Vehemenz die Wiedervereinigung der beiden Teile Deutschlands, die die gesamte Nation und natürlich auch Parketthandwerk und -industrie gleichermaßen in den Bann zog. Da man trotz bestehender Grenzen die Kontakte aufrechterhalten hatte, gab es innerhalb der Branche kaum Annäherungsprobleme zwischen Ost und West. Doch die Sorgen und Nöte waren groß: Die Talfahrt in den letzten Jahren der Planwirtschaft hatte die Bedingungen in der DDR drastisch erschwert. Noch kurz vor der Wende hatten die Räte der Stadt oder die Bezirke ihre Zuteilungsquoten weiter reduziert. Schon im April 1990 trafen sich die Mitglieder der bestehenden Erzeugnisgruppen Ostdeutschlands, um ihre Verbände aufzulösen. In Übergangsschritten, bestimmt durch die aktuelle Tagespolitik, entstand die Innung Parkett- und Fußbodentechnik Nordost als Fachverband aller handwerklichen Mitglieder Ostdeutschlands. Ein Verband der Hersteller konnte sich wegen der wenigen Mitgliedsfirmen, die sich binnen kurzer Zeit von 17 auf sechs reduziert hatte, nicht halten. Verkehrte Parkettwelt? Die Produzenten wurden in den nunmehr gesamtdeutschen Verband der deutschen Parkettindustrie (VDP) eingegliedert. Die soziale Marktwirtschaft war jetzt mit all ihren Chancen und Risiken in den Osten zu tragen. Zuerst einmal wurden die volkseigenen Betriebe (VEB) und die Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) privatisiert. Es lief bei weitem nicht alles rund, „denn zu den Informationsveranstaltungen über Marketing, moderne Betriebsführung, neues Steuerrecht fahren keine Handwerksmeister in die BRD, sondern die Betriebsdirektoren der volkseigenen Betriebe und selbst die alten Staatsfunktionäre der Handwerkskammern. Welch eine verkehrte Welt“, bedauerte Egon Pilz, Seniorchef von Parkett Häser aus Dresden, einer der größten privaten Verlegebetriebe Ostdeutschlands, bei der Gründungsversammlung in Halle. Wie die Zukunft aussehen würde, war kaum zu überblicken. Ehemaliger verstaatlichter Besitz musste wieder zurückgeholt und eigene Ansprüche geltend gemacht werden - stets in der Unsicherheit, ob es nicht noch andere gab, die ihrerseits Ansprüche erhoben. Darlehen wurden nötig, allerdings ohne die dafür notwendige Sicherheit vorweisen zu können. Man musste sich mit Banken, Finanzbehörden und Grundbuchämtern auseinandersetzen. Dabei durfte der Anschluss an die technische Entwicklung im eigenen Gewerk nicht verpasst werden. Die Parkett- und Hilfsmittelindustrie schickte ihre Verkäufer in den Osten, manch einer ein ganzes „Heer“, andere eher zurückhaltend oder gar nicht, weil auch der westdeutsche Markt prosperierte und die Entwicklung im östlichen Teil der Republik mit ungleich mehr Aufwand und höherem Risiko verbunden war. Trotz mancher unseriöser Geschäftemacher, die die Zeit des Umbruchs auch in der Parkettbranche für sich zu nutzen suchten, entwickelten sich unendlich viele gute Beziehungen. Die Rahmenbedingungen zwischen Ost und West waren in jener Zeit höchst unterschiedlich, das galt u.a. für die Straßenverhältnisse, das Fernmeldewesen oder für das Angebot an Hotels. Manch ein Außendienstler musste bei seiner Besuchsreise im Auto übernachten, weil er seine Unterkunft wegen der zahllosen Baustellen nicht mehr erreichte und per Telex keine schnelle Buchung im noch sehr grobmaschigen Unterkunftsnetz möglich war. Oft wurde sich dann notdürftig an einer Raststätte in endloser Schlange vor einem Waschbecken frisch gemacht, um am nächsten Morgen wesentlich zeitiger als von Westdeutschland gewohnt mit gekrümmtem Rücken bei seinem Kunden zu stehen. Zelten war angesagt, um diesen Unbilden aus dem Weg zu gehen. Die Treffen waren für beide Seiten dennoch herzlich, intensiv, häufig fast familiär, aber längst nicht immer von beiderseitigem Erfolg gekrönt. Es galt sich erst einmal kennenzulernen. Leute mit Verbindungen waren gefragt, in Ost und West, um die für beide Seiten wichtigen Kanäle zu öffnen. Messen bedeuteten Chancen für im Osten unbekannte Produkte. Die ehemalige DDR war auch ein Testfeld für Neuerungen, aber letztlich eines, das schon genau herausfilterte, was Marktreife erlangen könnte. Der zunächst einsetzende Boom, der auch zur Folge hatte, dass einige Lieferanten minderwertige Ausschussware in schnell von LPG-Hallen umfunktionierten Verkaufsstellen „verramschten“, hielt jedoch nicht lange an. Zwar war der Nahholbedarf groß und speziell im Bauwesen enorm viel zu tun, aber Auftraggeber waren meist „Wessis“. Die ehemals im sozialistischen Bündnis vergleichsweise gut dastehende Industrie der ehemaligen DDR wurde ziemlich schnell zerschlagen. Das Lohnniveau zwischen Ost und West war zunächst sehr unterschiedlich. Konkurrenz aus den nächstgelegenen Gebieten westlich der ehemaligen Grenze erschwerte den Neuanfang. Anderseits: In West-Berlin, vor der Wende eine „Insel der Glückseligen“, musste das Handwerk den goldenen Boden nach dem Fall der Mauer gegen einen längst nicht so glänzenden eintauschen. Es war eine spannende Zeit, wobei trotz aller Schwierigkeiten die vergleichsweise kleine Branche viel mehr voneinander lernte und sehr viel schneller zusammenwuchs, als es allgemein in dem größer gewordenen Deutschland üblich war. Eine vorausschauende Leistung war in dieser Hinsicht die recht umgehende Eingliederung der West-Berliner Parkett- und Fußbodenleger in die neugegründete Innung Nordost. Die phantastisch besuchten Messen jener Jahre in Hannover, München oder besonders die immer noch unerreichte Interzum in Köln 1992 verdankten ihren Erfolg zu einem erheblichen Teil der enormen Wissbegierde ostdeutscher Fußbodenfachleute. Auch die Schulungsveranstaltungen, die in dieser Zeit aufgrund von Kooperationsverträgen vom Zentralverband vor allem durch Fachmänner wie Erich Rosenbaum, Joachim Barth, Ortwin Baumann oder Heinz Ritter angeboten wurden, waren bis auf den letzten Platz belegt. Die Limburger Seminare des Versiegelungsherstellers Bona wurden prägend für die Zusammenarbeit von Industrie und Handwerk und hatten Einfluss auf das immer wichtiger werdende Schulungswesen in der gesamten Branche. Weltmarkt für deutsches Parkett In dieser Zeit, in der das Parkett und das Fertigparkett im Besonderen - damals noch vornehmlich im Sandwichverfahren gefertigt - enorme Nachfragesteigerungen erlebten, kam aus südlichen Gefilden eine echte Innovation auf den Markt. Dessen Entwicklungen reichten zurück bis in die 60er Jahre, als man bei Bauwerk in der Schweiz den Estrich als Gegenzug entdeckte und damit den Einstieg ins zweischichtige Klebeparkett auf Mehrstäbchenbasis vollzog. Mitte der 80er Jahre hatte auch der italienische Hersteller Margaritelli in Zusammenarbeit mit dem Holzwissenschaftler Professor Gugliomino Giordano ein Zweistabelement mit Sperrholzträger entwickelt. Die Produkte sorgten vor allem in Deutschland für eine Revolution im professionellen Bereich. Auch andere Hersteller reagierten auf die steigende Nachfrage und bauten entsprechende, in ihren Ausmaßen und Investitionssummen überschaubare Produktionslinien auf. Damit wurde gleichzeitig der Rückgang des 10-mm-Massivparketts eingeläutet, das sich als Ersatz für den aus der Mode gekommenen Teppichboden aufgrund seiner geringen Materialstärke einen nicht zu vernachlässigenden Anteil am Markt gesichert hatte. Die Handwerkskreise reagierten zum Teil erleichtert, weil das „Dünnparkett“ bei einigen „nervösen“ Holzarten in Verbindung mit sehr harten Klebstoffen und ungünstigen Dimensionen alle Reaktionsmöglichkeiten des natürlichen Holzes offenbarte, inklusive gelegentlicher Estrichschäden. Deutschland mit seinen mittlerweile über 80 Millionen Einwohnern wurde zum Parkettnabel der Welt, auf dem sich mit zunehmender Tendenz auch die ausländischen Anbieter tummelten. Der Verbrauch stieg weiterhin rasant. Verteilen, nicht verkaufen war angesagt, die Lieferzeiten waren endlos, obwohl der damalige FEP/VDP-Geschäftsführer Hermann Wegelt (beide Funktionen wie auch die des Präsidenten lagen in deutscher Hand) vor qualitativ minderwertiger Ware warnte. Auch deshalb, weil die einheimische Produktion stagnierte. Wie Pilze schossen weltweit Fertigungskapazitäten aus der Erde, vielfach technisch nahezu deckungsgleich ausgestattet und damit an den Produkten kaum noch unterscheidbar. Die Parkettindustrie, die sich beklagte, dass die Verlegekapazitäten bei weitem nicht ausreichten, begrüßte 1994 die Änderung der Handwerksordnung. Diese öffnete neue Vertriebskanäle. Insbesondere der Bodenbelagshandel kam neben dem reinen Parkettgeschäft als treibende Kraft hinzu, Maler und Raumausstatter rückten nach, vor allem dank Zweischichtparkett. Der Holzhandel war längst ein umsatzkräftiger Mitstreiter geworden, auf den die Industrie nicht mehr verzichten konnte. Das Handwerk wehrte sich gegen die Entwicklungen erheblich und der damalige Bundesinnungsmeister Peter Fendt musste sich mit ganzer Kraft für die Belange seines Gewerkes einsetzen. Immer mehr Fachfremde drängten in die Branche. Auch die Baumärkte kümmerten sich um die Dreischichtdielen, verbraucherfreundlich für den Kofferraum des Autos in Kurzlängen verpackt und sehr preisaggressiv angeboten, wenn auch die Zahlen im Vergleich zu heute noch zu passen schienen. „Wer sich dort ein sogenanntes Fertigparkett für 39 Mark kauft, bringt es in der Regel auch selbst ein“, sagte Herbert Sinnesbichler, Verkaufsleiter bei Haro, im Sommer 1990 in einem bwd-Interview auf die Frage zur Einschätzung des Baumarktkunden. Die bestehenden Vertriebsstrukturen wurden zunehmend aufgelöst, Marketingleute sprachen über Markenidentitäten, taten aber selbst alles, um ihren Aufbau zu verhindern, denn der Verkauf unter verschiedenen Zweit- oder gar Drittlabels wurde Standard. Alle sich bietenden Kanäle sollten bedient werden. Die Buche, ehemals als Brennholz des Waldes tituliert, wurde das Holz jener Jahre, möglichst hell und ausdruckslos. Als Massivparkett verpönt, schaffte sie es in ihren Spitzenjahren als abgesperrter Mehrschichtschiffsboden sogar, die ewigjunge Eiche zu verdrängen. Parkett drohte zur Massenware zu verkommen. Aus Schweden kam zudem ein echter Wettbewerber auf den Markt. Trotz eines fulminaten Pergo-Auftritts auf der Domotex 1991 in Hannover wurde die „bedruckte Presspappe“, wie Spötter damals den Laminatboden nannten, zunächst völlig unterschätzt. Aber das sollte sich schnell ändern, denn die Paneele, zumeist mit Buchenholzdekor versehen, traten einen Siegeszug an, den man im Fußbodenbereich so noch nicht erlebt hatte. Die mächtige Holzwerkstoffindustrie, getragen von einem perfekten Marketing und einem erfolgsorientierten und lernbereiten Verband, drehte mit Vehemenz an allen zur Verfügung stehenden Stellschrauben und zeigte, wie man in konzertierter Aktion anfängliche Fehler umgehend ausmerzt und einen Belag im Markt flächendeckend etabliert. Doch die Parkettbranche blieb nicht tatenlos. Ende der Eintönigkeit Der bekannte Industriedesigner Luigi Collani hatte sich für den schwedischen Hersteller Tarkett „von der Natur inspirieren“ lassen und einen geschwungenen Boden kreiert, der zwar kein Verkaufsschlager wurde, aber dennoch für Furore sorgte. Mit dem Zweischichtparkett nahm die Vielfalt der Muster und wegen des starken italienischen Einflusses auch die Holzartenvielfalt erheblich zu. Der Eintönigkeit von Buche und Ahorn wurde ein Ende gesetzt. Das Handwerk veranstaltete Ideenwettbewerbe mit einer tollen Ausstellung „gehen auf Holz“ in Stuttgart als Highlight und machte auf die wiedergewonnene Bandbreite als seiner Fähigkeiten aufmerksam. Die „Teppichzeit“ für die Parkettleger war endgültig überwunden, es wurde wieder ausschließlich Holz auf den Boden gebracht. Dieser Trend zur Vielfalt war auch dem Umstand zu verdanken, dass die Zeit des Tropenholzboykottes bzw. „Baum ab, nein Danke“ zu Ende schien, weil selbst Greenpeace nach einem eigens in Auftrag gegebenen Gutachten bescheinigen musste, dass ihre eigenen Forderungen den betroffenen Herkunftsländern weit mehr schadeten als nützten. Zusätzlich mit Hölzern aus nachgewiesen nachhaltiger Forstwirtschaft zu arbeiten, mit allen Schwierigkeiten, die in Tropenwälder zweifellos bestanden, war künftig die Devise, die natürlich auch von der sich allmählich verändernden Ausstattungsmode getragen wurde. Just zu diesem Zeitpunkt stürzte sich eine Reihe deutscher Parketthandwerker in ein vielbeachtetes südamerikanisches Abenteuer, das auf der Nutzung zertifizierter Hölzer aus Bolivien basierte. Dabei versuchten sie sich auf gebrauchten deutschen Maschinen selbst als Produzenten. Überhaupt wurde die Branche immer internationaler. Galt Deutschlands Export in Länder wie der Schweiz oder vor allem nach Österreich bisher das Hauptaugenmerk, ging es jetzt zunehmend in viele andere Regionen Europas und sogar in die weite Welt. „Parkett ist ein Welthandelsartikel geworden. Da die Transportkosten unter zehn Prozent liegen, ist es möglich, Parkett rund um den Erdball zu schicken“, sagte Peter Hamberger, Rosenheimer Chef des damals drittgrößten Produzenten, in einem Gespräch mit boden wand decke. Zudem hatte sich der Osten nicht nur in Deutschland geöffnet, man blickte jetzt auch nach Warschau, Prag, Moskau und St. Petersburg. Messen wurden in den östlichen Metropolen aus dem Boden gestampft, die Nachfrage von dort ließ trotz vieler Bemühungen jedoch noch auf sich warten, weil die dortigen Partner keinen großen westlichen Bundesbruder aufweisen konnten. Deutsches Parkett war so international wie nie zuvor. Man machte verlegetechnische Fortschritte, die dem Parketthandwerk halfen. Wieder war es ein Holzwissenschaftler, der mit seinen Arbeiten die Branche tatkräftig unterstützte. Nach den Holzforschern Kollmann und Keylwerth war es jetzt der spätere Professor Dr. Andreas Rapp, der mit Arbeiten über die Feuchtewechselzeiten von Hölzern der größenmäßigen Einordnung der plastischen Verformung des Holzes bei behinderter Quellung und vor allem Erkenntnissen zur nachstoßenden Feuchtigkeit aus jungen Betondecken wertvolle Unterstützung lieferte. Insbesondere der langersehnte Nachweis, dass vermeintliche Parkettschäden, die bisher mit unterlassener Feuchteprüfung des Parkettlegers begründet wurden, durch lange Zeit aus Beton diffundierende Feuchte entstanden, führte dazu, diesbezügliche Schäden schon im Zuge der Planung durch das Auflegen einer Folie auf der Betondecke zu verhindern. Forschung stützt das Handwerk Bei den Hilfsstoffen kamen die Dispersionsklebstoffe wieder zum Vorschein, weil die Lösemittelkleber wegen der Gefahrstoffverordnungen allmählich unter Druck gerieten. PUR-Kleber taten sich zunächst schwer, was nicht so sehr in der Angreifbarkeit der Härterkomponente lag, sondern technische Ursachen hatte. Pulverklebstoffe kamen nach einem krachenden Fehlversuch Ende der 80er Jahre auch wieder in die Wahl. Die rasante Entwicklung des fertig versiegelten Parketts, dessen Oberflächen durch verschiedene gezielte Maßnahmen gegenüber der ersten UV-Lack-Generation sehr deutlich verbessert wurden, bereitete den Produzenten handwerklicher Versiegelungen Sorgen. Trotz des wachsenden Renovierungsmarktes verloren sie an Bedeutung und die allmählich beliebter werdenden Öle waren aus Sicht der potentiellen Verkaufsmengen eine unzufriedenstellende Alternative. Der Zug zum Wasserlack fuhr jedoch unbeirrt weiter. Ans Tageslicht gerieten Sünden der Vergangenheit, die allerdings mangels Kenntnis keine Sünden waren. Die polyazyklischen Kohlenwasserstoffe (PAKs) kamen zunächst in umgebauten Kasernen unter Parkett als schwarze Klebstoffe zum Vorschein und mussten aufgrund ihrer gesundheitlichen Bedenklichkeit im Einzelfalle entfernt werden. Kleberhaftnuten, Randfasen, Lamellenklötze, Trennmittelbeschichtung und Verlegeeinheiten waren die Begriffe, mit denen sich Holzpflasterspezialisten zu der Zeit beschäftigten, wobei einige spektakuläre Schadensfälle am Image des robustesten aller Holzfußböden kratzten. Walter Pitt walter.pitt@t-online.de Quellen: Hermann Wegelt: Parkett von 1950–2000 boden wand decke, Ausgaben 2/90, 7-8/90, 7-8/92 Otto Rapp: Aufzeichnungen. Gründung der Fachgruppe der Parkettrestauratoren Walter Holthusen: Die Fuge

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