Nachgefragt bei BIM der Bodenleger Ing. Georg Mayrhofer - Die Lehrlingssituation ist prinzipiell gut"> Nachgefragt bei BIM der Bodenleger Ing. Georg Mayrhofer Die Lehrlingssituation ist prinzipiell gut

Bundesinnungsmeister Ing. Georg Mayrhofer.Die Lehrlingssituation ist prinzipiell gut bwd Herr Bundesinnungsmeister, wie ist die Situation der Bodenlegerlehrlinge in Österreich, wie entwickeln sich die Lehrlingszahlen? Mayrhofer Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit unseren österreichweiten Bemühungen, zu denen alle meine Landesinnungsmeister-Kollegen tatkräftig beigetragen haben, die Lehrlingszahlen von 260 im Jahr 2006 auf 360 (2012)steigern konnten. Diese über 40-prozentige Steigerung ist bei rückläufigen Jahrgangszahlen eine sehr schöner Erfolg. Wie ich aus eigener Erfahrung und von meinen Kollegen in den Bundesländern weiß, ist die Qualität der Lehrlinge leider sehr schwankend. Es gibt eben einen starken Wettbewerb um die besten Köpfe, wie jeder im Radio hören kann, wo die ganz großen Ausbildungsbetriebe intensiv um Lehrlinge werben. Dies war vor einigen Jahren noch nicht der Fall. bwd In der ibw-Studie wurde eine bessere Kooperation zwischen den Berufsschulen und den Lehrbetrieben eingefordert. Was kann hier die Innung machen? Mayrhofer Die Kooperation zwischen den Berufsschulen und den Betrieben ist aus meiner Sicht gut, aber alles ist ausbaufähig. Die Innung leistet stark ihren Betrag. So haben wir bei allen Berufsschulen in den letzten drei Jahren über 100.000 Euro in die maschinelle Ausstattung, wie z. B. neue Kreissägen mit Absaugung oder moderne Schleifmaschinen, investiert. Meine Kollegen und ich sehen das in Zeiten von knappen Budgets als eine sehr wichtige Aufgabe an, die wir mit dem Geld der Mitglieder zum Wohl der Nachwuchsarbeit einsetzen. bwd Was macht die Innung für die Lehrlingswerbung? Mayrhofer Wir haben im letzten Jahr einen Imagefilm anfertigen lassen, der Jugendliche auf das Bodenlegerhandwerk aufmerksam machen soll. Dieser Clip ist 90 Sekunden lang und kann auf Youtube abgerufen werden. Wir arbeiten bereits an einem weiteren Filmprojekt, welches das gesamte Berufsbild des Bodenlegers vom Estrich über den Belag bis zum Parkett darstellen wird. Dieser umfangreiche Film wird an die 20 Minuten dauern und soll vor allem in Schulen gezeigt werden. Ich bin aber der Meinung, dass wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsbetrieben nicht erst in den Polytechnischen Lehrgängen um Lehrlinge werben sollten, sondern bereits in der 4. Klasse Volksschule und in den 1. Klassen der Unterstufe auf das Bodenleger-Handwerk aufmerksam machen sollten. bwd Welche Aktionen sind noch geplant? Mayrhofer Wir haben zwei ganz große Events für heuer geplant. Zum einen haben wir auf der Wiener Messe „Wohnen und Interieur“ den österreichischen Lehrlingswettbewerb erstmals auf einer Publikumsmesse veranstaltet, um so eine größere Öffentlichkeitswirkung zu erzielen. Zum anderen hat im März unser Projekt „Lehrlingscamp“ begonnen. Aus dieser Mischung von fachlicher Vertiefung und den gruppendynamischen Erlebniseffekten dieser einwöchigen Events erwarten wir uns von den Jugendlichen einen großen Mundpropaganda-Effekt in ihrem Bekanntenkreis. bwd Wie sehen Sie die Handwerkslehre im europäischen Umfeld? Mayrhofer Ich bin sehr stolz auf unser bewährtes duales Ausbildungssystem, um welches uns viele Länder in Europa beneiden. Aber auch unsere Innungsorganisation ist vorbildlich, weil wir alle an einem Strang ziehen und jeder Betrieb seinen finanziellen Beitrag leistet, damit die Innung ihre vielfältigen Aktionen auch bezahlen kann. Dies ist sicher eines der „Geheimnisse“ einer erfolgreichen Arbeit zum Wohl der Betriebe und des Nachwuchses. bwd Vielen Dank für das Gespräch.

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