Aus der Bundesberufsgruppe: Arbeitssitzung in Salzburg Vielfältige Herausforderungen

Im Rahmen der Messe Casa trafen sich die Mitglieder der Bundesberufsgruppe der Bodenleger zu einer Arbeitssitzung. Dem Bericht des Bundesinnungsmeisters folgten dabei traditionell die Berichte aus den jeweiligen Landesinnungen.

Ausgezeichnete Zusammenarbeit der Bundesinnung bringt gute Ergebnisse - nicht nur in der Aus- und Weiterbildung. - © Mayrhofer

Branchensprecher Ing. Georg Mayrhofer konnte zu Beginn Anton Brezoviz, den neuen Landesinnungsmeister im Burgenland begrüßen und bedankte sich bei seinen Kollegen aus den anderen Landesinnungen für die ausgezeichnete Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Im Anschluss daran referierte Mayrhofer seinen Tätigkeitsbericht. So wurde der „Multiple-Choice-Test“ für den Befähigungsnachweis überarbeitet und vereinheitlicht und allen Landesinnungen zur Verfügung gestellt.

Beim „Kinder-Business-Tag“ in Wien konnten viele Schüler zwischen acht und zehn Jahren über die Möglichkeiten des Bodenleger-Handwerkes informiert und begeistert werden. Mayrhofer regte die Erstellung einer Musterkalkulation an, um den Preisauswüchsen am Markt aktiv zu begegnen. Für die „Austrofloor 2015“ bilanzierte Mayrhofer einen guten Erfolg, was nicht zuletzt an den vielen interessanten Referaten gelegen hätte. Die Themenfindung für die heurige Austro­floor werde bis zum Sommer abgeschlossen.

Die Aktivitäten in Niederösterreich beschränkten sich im Berichtszeitraum auf eine Lehrabschlussprüfung im Herbst, die Zunftfeier und den derzeit laufenden Meisterkurs.

Für Tirol berichtete LIM Michael Gitterle über seine Aktivitäten im Bauhilfsgewerbe, wo er unter anderem beim Arbeitskreis „Raus aus der Schwarzarbeit“ mitarbeitet und auch bei der Landesinnungstagung in Kitzbühel mitgewirkt hatte. Im Herbst fand eine Lehrabschlussprüfung sowie ein Fortbildungskurs für 25 Teilnehmer statt.

Aus Kärnten berichtete LIM Wolfgang Varch über das schlechte wirtschaftliche Klima in seinem Bundesland. Zur schwachen Bautätigkeit kämen die schlechten Preise und ein akuter Lehrstellenmangel. Derzeit wird nur ein Lehrling im gesamten Bundesland ausgebildet. Dies will Varch mittels einer Informationsinitiative in den polytechnischen Lehrgängen aktiv verändern und auch seine Mitgliedsbetriebe zur Ausbildung motivieren.

Aus dem Burgenland berichtete Anton Brezovic über den starken Preiskampf und den starken Druck aus dem Ausland. Ausländische Firmen könnten mit Lohndumping zu geringeren Kosten als die heimischen Betriebe anbieten. Dies führe zu einer starken Marktverzerrung. Als Abhilfe regte er verstärkte Kontrollen auf den Baustellen an.

Für Oberösterreich berichtete LIM Josef Hofer über eine gute Auftragslage, aber eine schlechten Preissituation. Er geißelte das „Subverlegersystem“ mit klaren Worten und warnte davor, dass man sich als Betrieb oder Einzelunternehmer von nur einem oder wenigen Auftraggeber abhängig macht. Die Lehrabschlussprüfung brachte sehr gute Ergebnisse. Die Initiative „Profis am Werk“ des Bauhilfsgewerbe werde von den Bodenlegern voll unterstützt und es solle auch ein Kinofilm produziert werden. Als Erleichterung für das Gewerbe forderte Hofer eine Flexibilisierung der Arbeitszeit, um die Saisonspitzen ohne Zuschläge in der auftragsarmen Zeit im Winter ausgleichen zu können.

In Vorarlberg, so LIM Walter Eberle, fanden im Berichtszeitraum ein Estrichkurs, sowie eine Lehr­abschlussprüfung statt. Die Auftragslage und die Preise seien sehr gut. Ein Problem sei jedoch die Nachwuchsgewinnung. Derzeit suchten 18 seiner Mitgliedsbetriebe Lehrlinge, teilweise mit Anwerbeprämien.

In Tirol ist die Situation laut LIM Michael Gitterle ähnlich. Gitterle  empfiehlt, gezielt Schulabbrecher und auch Maturanten für eine Lehre anzusprechen.

Für Wien berichtete Leopold Radlinger über die derzeit laufenden zwei Meisterkurse, die von über 20 Teilnehmern besucht werden.

Für die Steiermark konnte LIM Sepp Eberhart über zwei Lehrabschlussprüfungen berichten. Die Bodenleger waren bei der Berufsinfor­mationsmesse in Graz dabei und informieren bereits die 4. Klassen über die Karrieremöglichkeiten mit einer Bodenlegerlehre.

Für Salzburg berichtete LIM Christian Reiböck über die gemeinsame Lehrlingswerbung mit dem Bauhilfsgewerbe und leitete dann gleich zum Projekt „Lehrlingscamp“ weiter, welches zwar schon gut gebucht sei, aber doch noch über freie Plätze verfügt. Weil die Anfangsinvestitionen in die Maschinen nun von Jahr zu Jahr zurückgehen, komme man jetzt mit weniger Teilnehmern wirtschaftlich über die Runden.

Für den Bundeslehrlingswettbewerb im Jänner 2017 in Graz wurde die Überarbeitung der Musterbretter in zwei Varianten beschlossen und eine bessere Bemaßung vereinbart. Die einzelnen Landesinnungen werden im Herbst Mustermaterial zum Üben bekommen. Es wurde einstimmig eine Förderung von 2.000 Euro für die Landesinnung Vorarlberg beschlossen, die für Kursmaßnahmen benötigt werden.