Internetbetrug bei Parkettleger Facebook-Freundschaft mit Folgen - Doch kein Auftrag von Prince Harry"> Internetbetrug bei Parkettleger Facebook-Freundschaft mit Folgen Doch kein Auftrag von Prince Harry

Vom Betrug im Internet sind nicht nur Privatpersonen, sondern häufig auch Unternehmer betroffen. Das bekam jüngst ein österreichischer Bodenleger zu spüren, der für seine Freundschaft mit einem vermeintlichen Prinzen teuer bezahlen musste.Wer auf Luftschlösser im Internet baut, der kann leicht ins Wasser fallen.Betrug im Internet ist ein Milliardengeschäft. Kürzlich bekam das auch ein Bodenleger aus dem Burgenland zu spüren. Die Geschichte begann für den Parkettbetrieb ganz banal, wie die Tageszeitung „Kurier“ berichtete. Der Handwerker bekam bei Facebook eine Freundschaftsanfrage von einem Betrüger, der sich als Prince Harry ausgab. Der eigentlich auslandserfahrene Österreicher nahm die Anfrage vom vermeintlichen Sohn des britischen Thronfolgers Prinz Charles bei dem sozialen Netzwerk an. Allerdings kam ihn diese Freundschaft teuer zu stehen. Sein Vertrauen kostete ihn unterm Strich 27.250 Euro – Geld, das er vermutlich nicht wiedersehen wird. Freundschaftsanfrage mit FolgenDoch wie konnte es dazu kommen? Der Parkettleger schrieb seinem neuen Facebook-Freund eine Nachricht und fragte ihn, ob es in seinen Schlössern nicht etwas zu renovieren gäbe. Weil der erfahrene Unternehmer sogar Referenzen in Abu Dhabi nachweisen konnte, stellte ihm der vermeintliche Prinz einen Auftrag für Parkettsanierungen und –neuverlegungen mit der runden Auftragssumme von einer Million Pfund in Aussicht. Der Anwalt des Königshauses werde sich in Kürze melden. Das geschah dann auch. Wie bei solchen Geschäften üblich, so wurde zumindest behauptet, müsse der Burgenländer erst eine Firma in Großbritannien gründen. Das kostet 2.500 Euro, deshalb überwies der Bodenleger die Summe promt auf ein Bankkonto. Sein Vertrauen wurde immerhin mit einer Gründungsurkunde belohnt. Allerdings bekam der Handwerker erneut eine Zahlungsaufforderung. Der britische Anwalt verlangte nun 22.000 Euro als Sicherheitsleistung. Der Unternehmer dachte an eine Kapitaleinlage, wie etwa bei einer GmbH, und überwies auch diesen Betrag arglos. Danach sollten dem Handwerker 500.000 Euro ausgezahlt werden. Doch die Sache hatte einen Haken: Der Bodenleger bekam ein E-Mail, in der ihm mitgeteilt wurde, dass das Geld von der Drogenbehörde beschlagnahmt wurde. Zwecks Freigabe sollte er deshalb nochmals 18.000 Euro überweisen. Der wackere Handwerker sendete nochmals 3.000 Euro nach England, bevor er erkannte, dass er einem Betrüger aufgesessen war. Vorsicht bei Auslandsüberweisungen Nach einer Anzeige wurde die österreichische Botschaft in England eingeschaltet. Doch die Chancen, das Geld wiederzusehen, sind nach Angaben der Ermittler äußerst gering. Deshalb die eindringliche Warnung der Polizei an Unternehmer: „Überweisen Sie niemals Geld an Empfänger, die Sie nicht kennen. Und schon gar nicht ins Ausland.“ Denn dann geht das Geld garantiert verloren. Auch wenn Schadenfreude fehl am Platz ist, schließlich könnte eine Geschichte wie diese jedem passieren, hier noch ein Zusatz: Wer ein scheinbar fantastisches Angebot oder tolle neue Auftragsmöglichkeiten bekommt, sollte seinen Menschenverstand einschalten und eine gesunde Skepsis an den Tag legen. Schließlich sind die Bodenleger-Kollegen auf den Britischen Inseln näher dran, wenn es um solche lukrativen Aufträge geht.

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