Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik Herbsttagung in Südschweden - Mehrschichtparkett im Dialog"> Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik Herbsttagung in Südschweden Mehrschichtparkett im Dialog

Probleme bei der Sanierung von Wasserschäden und Delaminierung von Mehrschichtparkett waren nur einige der Themen, die die Teilnehmer der ZVPF-Tagung in Kallinge diskutierten. Bei einer Produktionsbesichtigung bei Berg & Berg erfuhren sie, wie der Parketthersteller gängigen Produktmängeln bereits bei der Fertigung vorbeugt.Mehrschichtparkett im Dialog„Det som växer länge blir bra“, also „Was lange wächst, wird gut“ heißt es bei Berg & Berg in Kallinge, Südschweden. Was sich dahinter verbirgt, wollten die Mitglieder des Zentralverbands Parkett und Fußbodentechnik herausfinden und verbanden ihre Herbsttagung mit einem Besuch beim Parketthersteller. Im Industriegebiet in Kallinge hat Berg & Berg als Teil von Södra, einem wirtschaftlichen Verbund aus privaten Waldbesitzern und Unternehmensgruppen aus den Bereichen Holz und Umwelt, seinen Firmensitz. Ulf Palmberg und Jan Söderberg, die beiden Gründer und Geschäftsführer von Berg & Berg, nahmen die 16 Parkett- und Bodenleger mit auf eine Betriebsführung. Stolz berichten die beiden deutschsprechenden Unternehmer von ihrer Erfolgsgeschichte. „Qualität ist für uns entscheidender als Expansion“, erklärt Ulf Palmberg. Noch heute setzen sie auf die gleiche Firmenphilosophie wie vor 17 Jahren: Dabei geht es um Teamarbeit, Mitarbeiterförderung und Leidenschaft für Holz und Parkett. Hilfe für den KundenIn der Manufaktur werden Holzböden mit großer Sorgfalt hergestellt. „Wir kontrollieren die Produkte laufend während der Hertellung“, berichtet Söderberg. Berg & Berg trocknet sein Holz in speziellen Trockenkammern, in denen die Rohware verbleibt, bis sie den idealen Feuchtigkeitsgrad erreicht hat. „Das kann je nach Holzart zwei Tage, aber auch eine Woche dauern“, erzählt Palmberg. Bei der Besichtigung des Produktionsbereichs der Mittellage wird klar, was mit „Was lange wächst, wird gut“ gemeint ist. Der Leitspruch bezieht sich auf die verwendeten langsam wachsenden Kiefern, die großteils aus Nordschweden stammen. Sie haben eng beieinanderliegende Jahresringe, seien somit besonders formstabil und zeichnen sich nicht ab. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Produktionsmethode bestehend aus Trocknung, Komponentenfertigung und „Sandwichpresse“ oder Thermopresse sowie der frühen Intervention bei Schäden. Der zweite Tag des Verbandstreffens begann mit den Neuwahlen des Vorsitzenden der Bundesfachgruppe Holz. Wilhelm Nürnberger wurde auf weitere vier Jahre zum Bundesfachgruppenleiter gewählt. Sein Stellvertreter bleibt vorerst Bernhard Zehetmair. Im Anschluss standen Themen wie das korrekte Verleimen von Mehrschichtparkett und die Vor- und Nachteile dieser Parkettart zur Diskussion. Vor allem die Problematik der Delaminierung bei Renovierungsarbeiten stieß bei den Teilnehmern auf Redebedarf. Wilhelm Nürnberger, Leiter der Bundesfachgruppe Holz, berichtete, dass bereits 2012 das WKI-Institut Braunschweig ein Projekt zur Entwicklung von Verfahren zur Prüfung der Verklebung von Mehrschichtparketten unter besonderer Berücksichtigung des Renovierungsverhaltens beantragt hat. Ob dieses Projekt durchgeführt werde, stehe noch nicht fest. Gründe für eine Delaminierung seien daher noch nicht allgemeingültig bestimmt. Die Fachgruppe sei laut Nürnberger der Meinung, dass beim Einsatzvon Mehrschichtparkett auf einer Fußbodenheizung bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine Delaminierung erfolgen dürfte. Einschränkungen bei der Temperatur von Herstellerseiten, z.B. die Angabe von maximal 25 °C Oberflächentemperatur, seien daher nicht passend. Vor allen in Anbetracht der DIN 4725-3 (Warmwasser-Fußbodenheizung), die 29 °C als maximale Oberflächentemperatur nennt, müsse ein Mehrschichtparkett diese Temperaturen aushalten, ohne Schaden zu nehmen. Wunsch: NormänderungBeim Thema Verleimung von Mehrschichtparkett wies der Bundesfachgruppenleiter darauf hin, dass definiert werden müsse, was ein Holzbruch und was eine schwache Verleimung ist. In diesem Zusammenhang wurde die seit 2009 geltende europäische Massivdielennorm DIN EN 13629 angesprochen. Sie erlaube Toleranzen bei einer unbehandelten massiven Laubholzdiele z.B. in der Breite von +/-1,0 mm oder in der Querkrümmung von 0,7 Prozent. Diese entspreche nicht dem Stand der Technik und müsse enger gefasst werden. Was die CM-Messung anbelangt, hat Nürnberger eine klare Meinung: Ein Vorgehen nach der Estrichnorm 18560 sei aus fachlicher Sicht kontraproduktiv, die Anforderungen an die Feuchte müssten herabgesetzt werden. Wenn es um die richtige Vorgehensweise bei der Bearbeitung von Wasserschäden geht, weiß Nürnberger Rat. Bei einem vorgestellten Schadensfall war der verlegte PVC-Boden teilweise nicht benutzbar. Der Grund: über längere Zeit undichte Heizungsrohre. Das Problem: Die Trocknungsfirma bestätigte, dass es für die Oberbelagsverlegung keine Bedenken gebe, was nicht richtig war. Nürnbergers Rat: Die Verantwortung beim Trockner lassen und Bedenken äußern, wenn sie bestehen. Auf was es bei einer sachgemäßen Vorgehensweise ankommt, Lesen Sie im Kasten „Was ist zu tun?“. Thomas von Schreitter, Barth & Co., stellte abschließend seine Erfindung Parkett-X-Press vor. Er erklärte, wie mit dem Auftragungssystems für Parkettklebstoffe mit Akku und Druckluft bis zu 8 m2 Parkett in 120 Sekunden mit einer Klebstofffüllung verlegt werden können. Geeignet sei der Parkett-X-Press auch für enge Räume und Handwerker mit Rücken- und Knieleiden. Gespannt lauschten die Teilnehmer auch von Schreitters Ausführungen über die Faxe-Oberflächentechnik. Bianca Flachenecker

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