Mehr Argumente fürs Kleben

Stefan Heinze, Chefredakteur - © bwd

Seit 15 Jahren trommelt die Initiative „Parkett im Klebeverbund“, pik, für die vollflächige Verklebung von Parkettfußböden. Die Vorteile der geklebten Alternative drohten seinerzeit angesichts der boomenden Klickvarianten zur schwimmenden Verlegung von Holzfußböden im Bewusstsein der Öffentlichkeit zunehmend verloren zu gehen. Mit fatalen Folgen: Das Fachhandwerk fürchtete Kompetenz- und Wertschöpfungsverluste, die Klebstoffindustrie Umsatzeinbußen. Rückblickend lässt sich feststellen, dass die von Handwerk und Industrie von Beginn an gemeinsam getragene Initiative nicht umsonst war. So stieg der Absatz von Parkettklebstoffen im Zehnjahresvergleich signifikant an, obwohl der Parkettabsatz im selben Zeitraum abgenommen hat.

Doch gebrannte Kinder scheuen bekantlich das Feuer und so wundert es nicht, dass zu Beginn des Jahres gleichsam im Windschatten von pik die neue „Initiative Bodenbeläge kleben“, IBK, an den Start ging. Für Handlungsbedarf sorgen aktuell vor allem die massiven Werbekampagnen für PVC-Designbeläge und mehrschichtig modulare Fußböden, die zunehmend als sogenannte Loose-Lay, also lose verlegbare Varianten, oder als Klicksysteme daherkommen. Im Gespräch mit boden wand decke erläutert Dr. Norbert Arnold, Sprecher der Initiative pik und Gründungsmitglied von IBK, ab Seite 22 Hintergründe und Erwartungen der Wertschöpfungsoffensive.

Trockenestrichkonstruktionen haben nicht zuletzt den Vorteil, dass sie keine zusätzliche Feuchte in das Bauwerk eintragen. Doch so leicht zu realisieren, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist der Fußbodenaufbau keineswegs, wie wir am Beispiel von Holzwerkstoffplatten in einer zweiteiligen Serie ab Seite 40 dieser Ausgabe deutlich machen. Besonders strittig sind bei der Verlegung auf Holzwerkstoffplatten die Prüf- und Hinweispflichten. Gerichtliche Auseinandersetzungen im Schadensfall offenbaren hier vor allem für den Bodenleger tückische Fallstricke, die bwd-Autor Wolfram Steinhäuser für Sie herausgearbeitet hat.

Reinlesen lohnt! Herzlich Ihr