Der interessante Schadensfall aus Österreich Mängel am Calziumsulfat-Fließestrich Was zu beachten ist im Hinblick auf die Verlegereife eines Estrichs

Blasenartige Vertiefungen und Wellen im Calziumsulfat-Fließestrich machen eine direkte Verlegung des PVC-Belages unmöglich.Was zu beachten ist im Hinblick auf die Verlegereife eines Estrichs Laut Ausschreibung soll ein 2-Millimeter-PVC-Belag, ohne Spachteln, direkt auf die Oberfläche des grundierten Anhydritestrichs verlegt werden. Folgende Fußbodenkonstruktion liegt vor: e Deckenkonstruktion e Fußbodenheizungsrohre e Ausgleichsschüttung e Randdämmstreifen e Dämmung e Abdeckfolie Polyäthylen e Anhydritfließestrich vier Millimeter dick Die Randdämmstreifen sind im gesamten Bereich bis zur Estrichoberkante abgeschnitten. Sie liegen an den aufgehenden Bauteilen an vielen Stellen nicht an. Hinter den Randdämmstreifen befinden sich Hohlstellen zwischen Wand und Estrichkante bis 30 Millimeter. Die Oberfläche weist im Bereich der Heizungsrohre kreisförmige, blasenartige Vertiefungen auf. Die Estrichoberfläche ist im Bereich der Heizungsrohre leicht aufgewölbt, so dass die Estrichoberfläche wellenförmig erscheint. Um den Sachverhalt beurteilen zu können, musste der Gutachter folgende Kriterien heranziehen: e die Verarbeitungsrichtlinien der Calziumsulfat-Fließestrichhersteller, e die Regeln des Faches, e die einschlägigen Normen. Die Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller führen aus, dass der Fließanhydritestrich nach etwa einer Woche nach dem Einbringen mit grobem Schleifpapier abzuschleifen ist, um die weiche und labile Oberschichte zu entfernen. Der flüssige eingebrachte Estrich ist so abzuschwabbeln, dass eine glatte ebene Fläche entsteht. Die Randdämmstreifen sind an der Wand zu fixieren, um ein Verrutschen zu verhindern. Die Oberfläche des Estrichs muss abgeschliffen werden. Die maximal zulässige Restfeuchtigkeit im Calziumsulfat-Fließestrich auf Fußbodenheizung darf 0,3 CM-Prozent nicht überschreiten. Die Ö-Norm B 2242 Fußbodenheizungen führt aus: Über das normgerechte Ausheizen des Estrichs ist dem Bodenleger ein Protokoll zu übergeben. Gutachten Beide Erscheinungsbilder – blasenartige Vertiefungen und Wellenbildung – markieren sich im Falle einer Direktverlegung an der Oberfläche des Belages ab. Damit ist eine sach- und fachgerechte Verklebung des Belages auf diesen Untergrund nicht möglich. Sanierungsmaßnahmen Der gesamte Randfugenbereich und die Fehlstellen sind mit PU-Schaum auszufüllen, um eine Schallbrücke zu den aufgehenden Bauteilen zu vermeiden und dem Belag einen Untergrund zu geben, auf dem er nicht absacken kann. Wird die geforderte Oberflächenebenheit und Glätte durch den Schleifvorgang nicht erreicht, so ist die Oberfläche des Calziumsulfat-Fließestrich mit einem geeigneten Grundiermittel zu grundieren und mit Spachtelmasse auszugleichen, um die erforderliche Glätte und Ebenheit zu erreichen. Die Verlegereife eines Calziumsulfat-Fließestrichs ist dem Bodenleger mit dem Ausheizprotokoll nachzuweisen. Der Bodenleger hat mit dem CM-Gerät zu überprüfen, ob die zulässige Restfeuchte (0,3 Prozent) eingehalten wird. Nach der Durchführung dieser Sanierungsarbeiten (die erhebliche Kosten verursachte, die vom Estrichleger zu vertreten waren) konnte der elastische Belag fach- und sachgerecht verklebt werden.