VDPM: Rückgänge bei Trockenmörtel und WDVS

2023 war sowohl bei Trockenmörteln als auch bei Wärmedämm-Verbundsystemen geprägt von zahlreichen und zeitgleichen negativen Einflussfaktoren, die in beiden Bereichen zu zweistelligen Absatzeinbußen geführt haben. Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat dazu nun Marktstatistiken vorgelegt.

VDPM Podiumsdiskussion (v.l.) mit Stefan Bolln, Bundesvorsitzender, Energieberatendenverband GIH, Christoph Dorn, Vorstandsvorsitzender VDPM, Katharina Metzger, Präsidentin, Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel, Gerold Happ, Mitglied der Bundesgeschäftsführung Haus & Grund Deutschland, und Moderator Klaus Stratmann. Bild: ©Simone M. Neumann

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Verbands in Berlin am 19. April wurden die gemeinsam mit der B+L Marktdaten GmbH erarbeiteten Daten vorgestellt. Demnach lag Absatz von Trockenmörtel im vergangenen Jahr bei 7,27 Millionen Tonnen nach 8,45 Millionen Tonnen im Jahr 2022. Das entspricht einem Rückgang um 14 Prozent. Von 2022 zu 2021 hatte das Minus bei 1,4 Prozent gelegen. Das erste Quartal 2024 und die Prognose für den weiteren Verlauf dieses Jahres lassen keine Trendwende erkennen. B+L rechnet auch für 2024 mit einem auf 12 Prozent abgeschwächten Rückgang beim Trockenmörtelabsatz auf 6,39 Millionen Tonnen.

Zweistellig fällt in 2023 auch das Absatzminus bei Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) aus. Der Rückgang von 35.984 Millionen Quadratmetern verbauten WDVS im Jahr 2022 auf 30.472 Millionen Quadratmeter 2023 bedeutet einen historischen Einbruch um 15,3 Prozent. Im Unterschied zum Trockenmörtel fällt die Prognose der Wissenschaftler von B+L bei WDVS für das laufende Jahr nicht ganz so negativ aus. Erwartet wird aber immer noch ein Minus von 5,1 Prozent auf 28.906 Millionen Quadratmetern verlegte Fläche.

„Die Gründe für diese Zahlen und Trends sind prinzipiell ja bekannt“, erklärt VDPM-Hauptgeschäftsführer Lars Jope, „wir haben nun aber erstmals das Phänomen rückläufiger Marktentwicklungen sowohl im Neubau wie in der Modernisierung. Das war in der Vergangenheit anders.“ Neben den Negativ-Faktoren Zinsen, Inflation, Energiekosten und Materialpreise sieht man beim VDPM vor allem die Unsicherheit bei Neubau-Interessenten und Hausbesitzern mit Modernisierungsbedarf als Wachstumshindernis. Der Verband repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich.