EstrichParkettFliese2014 Rückblick auf eine gewerkeübergreifende Fachmesse - Treffpunkt der Fußbodenfamilie"> EstrichParkettFliese2014 Rückblick auf eine gewerkeübergreifende Fachmesse Treffpunkt der Fußbodenfamilie

Die familiäre Atmosphäre von Feuchtwangen ist schon fast sprichwörtlich. Die Teilnehmer genossen sie drei Tage lang vom 26. bis zum 28. Juni 2014 – wenn auch einige Parketthersteller dieses Mal auf dem Messegelände der Bayerischen BauAkademie nicht dabei waren.„Kein Unternehmer, weder Estrich-, Parkett- oder Fliesenleger, kann sich im Baugeschehen mehr isoliert betrachten oder darstellen. Gefragt sind Fachfirmen, deren Kompetenz nicht ab Oberkante Estrich oder Unterkante Boden aufhört.“ Der neue Bundesinnungsmeister und Vorsitzende des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik, Peter Fendt, sprach in seiner Rede zur Eröffnung der EPF von einer Fußbodenfamilie, zu der unzweifelhaft auch die in einer anderen Verbandsorganisation beheimateten Parkettleger gehörten. „Gedanklich sind viele von uns schon weiter und denken familiär. Es muss uns gemeinsam ein Anliegen sein, die Gewerke des Fußbodenbaus noch stärker zusammenzuführen. Zahlreiche Mischbetriebe in der Branche leben das bereits vor. Deren Bedürfnisse haben wir zu berücksichtigen. Sie sind auf gewerkeübergreifende Informationen angewiesen, denn trotz der gegebenen Eigenständigkeiten der Verbände haben wir so viele gemeinsame Themen.“ Beweis dieser These war einmal mehr die Messe selbst, denn sie bot eine ideale Plattform, auf der sich die Mitglieder der Bodenfamilie, wie Fendt sie nannte, treffen, austauschen und informieren konnten. Im Rhythmus ausgereifter ProdukteEs ist sicherlich nicht die größte Branchenveranstaltung der Fußbodenszene in Deutschland und ihr lokal begrenzter Charakter kratzt durchaus am Stellenwert, aber in der Tat gibt es kein Messevent, auf dem man sich unter Gleichgesinnten wohler und besser aufgehoben fühlt als alle drei Jahre jeweils Ende Juni auf dem Ausstellungsgelände von Feuchtwangen. Hier wird vieles richtig gemacht. Da ist einmal der Rhythmus, der sowohl den Besuchern als auch den Ausstellern entgegenkommt. Auch wenn sich manche Hersteller genötigt sehen, jedes Jahr etwas Neues zu zeigen, um als innovativ zu gelten, hinterlässt die Industrie mit diesem vergleichsweise großen Zeitabstand zwischen den Veranstaltungen keineswegs ein Vakuum und auch das Handwerk ist damit zufrieden, denn wer setzt mehr auf ausgereifte und erprobte Produkte als dieser zu Verantwortungsbewusstsein verpflichtete Abnehmerkreis. Gut kommt auch die intime Atmosphäre mit den für jeden Besucher unmittelbar zugänglichen und auf Gespräche fokussierten Ständen an. Das erinnert sehr an erfolgreiche Veranstaltungen in den vergangenen Jahren in Benelux, die durch ein umfangreiches Gesamtangebot und unaufdringliche, sehr lockere Präsentationen überzeugten. Das Spektrum in Feuchtwangen ist bunt, und wer sich über Parkett und Fragen der richtigen Verlegung informieren will, kann das in der unmittelbaren Umgebung zugleich über die geeignete Spachtelmasse, den empfohlenen Klebstoff bzw. die dazugehörige Oberflächenbehandlung fortsetzen. Dass so etwas im großen Rahmen der gesamten deutschen und auch teilweise international aufgestellten Estrichbranche geschehen kann, ist für das Stillen des produkteübergreifenden Wissensdurstes des Verarbeiters sicher kein Nachteil. Eine umfangreichere Informationsbörse zum Thema Fußbodenhandwerk gibt es auch nicht auf den Großmessen der Branche. Wäre noch das Gesamtangebot mit Podiumsdiskussionen, Vorträgen und besonders den abendlichen Veranstaltungen zu loben, deren als familiär bezeichneter Charakter keine leere Worthülse ist. Da passt es durchaus ins Bild, dass sonstige harte Wettbewerber um die Gunst der Kunden beim Public Viewing eines Fußball-WM-Spieles auf dem Gelände der BauAkademie die Tore der Nationalelf fast Arm in Arm feiern konnten. Auch das war Feuchtwangen. Schade eigentlich nur, dass sich wiederum nur vereinzelte Besucher aus West-, Nord- und Ostdeutschland nach Feuchtwangen aufmachten, so dass sich beispielsweise für einige der Parketthersteller, die bei der letzten Messe dabei waren, die Teilnahme wohl nicht mehr gelohnt bzw. besser gesagt nicht bezahlt gemacht hat. Stöckl, Drüsedau, Bauwerk, Boen bzw. die Bauwerk-Boen-Gruppe fehlten bedauerlicherweise, andererseits kann es nicht als schlechtes Zeichen gewertet werden, wenn Branchengrößen wie Hamberger oder Amorim sich erstmals unter dem riesigen Zeltdach auf dem Gelände der Bayerischen BauAkadmie zeigten. Die Hersteller von Verlegewerkstoffen haben die EPF längst fix in ihrem Messekalender eingeplant. Uzin, Kiesel, Ardex, Bostik, Schönox, Henkel oder Murexin – alle zusammen demonstrieren den Schulterschluss mit dem Handwerk. Für die Estrichszene war Feuchwangen drei Tage lang der Nabel der Estrichwelt. Alle namhaften Estrichanbieter samt Anbietern von Schnellestrichen und Beschleunigern, nahezu die komplette Riege der Estrichmaschinenanbieter und die angesagten Hersteller von Werkzeugen zur Bodenbearbeitung waren in Feuchtwangen vor Ort. Damit präsentierte sich die EPF für den Fußbodenbauer als ein echtes Spiegelbild des Marktes mit der Möglichkeit, sich in aller Ruhe und Ausführlichkeit die eine oder andere interessante Entwicklung anschauen und erklären zu lassen. Vor allem das ist für den Handwerker ein durchaus willkommener Vorzug, denn zu entdecken gibt es immer was.