Lehrlingscamps 2019 Lehrlingscamps 2019: Tipps und Tricks aus erster Hand

Die Lehrlingscamps gehören zum fixen Bestandteil der Aus- und Weiterbildungsszene im Bodenlegerhandwerk. An fünf Tagen können sich die Nachwuchshandwerker an vier verschiedenen Orten viel von den Profis abschauen. Heuer gab es einen zusätzlichen Anreiz.

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    1 Im Rahmen der Lehrlingscamps 2019 machten sich die Teilnehmer von „Camp 4“ beim Putz- und Estricherzeuger Moldan in Salzburg/Kuchl in Theorie und Praxis zum Thema Estrich fit, hier: Heinz Schmiedlechner, Produktmanager Bodensysteme (li.), mit den interessierten Jugendlichen.
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    2 Im Moldan-Werk in Kuchl bei Salzburg wird seit über 200 Jahren Gips und Natur-Anhydrit verar­beitet.
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    Von der Theorie in die Praxis: Wie misst man das Ausbreitmaß einer Spachtelmasse? Die Teilnehmer des Lehrlingscamps wissen nun Bescheid.
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    Gerhard Holzer (re.), Anwendungstechniker bei Oberflächenspezialist Sesch aus Hallein, demonstrierte die Oberflächenbehandlung und -pflege von Sichtestrichen.
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    Selber ausprobieren, lautete die Devise: Teilnehmer des Lehrlingscamps 2019 pumpen Spachtelmasse ein.

Initiiert und organisiert werden die Lehrlingscamps seit Beginn im Jahr 2016 vom Salzburger Landesinnungsmeister Christian Reiböck und seinem Team. Dieses Jahr gab es ein besonderes „Zuckerl“ für die Teilnehmer: Erstmals stand ein Praxis­training für die Lehrabschluss- und Meisterprüfung auf dem Programm, das von den jugendlichen Teilnehmern sehr gut angenommen wurde. Ansonsten sorgte erneut ein abwechslungsreicher Mix aus Theorie und Praxis, aus Fordern und Fördern, in überschaubaren Gruppen mit maximal 15 Teilnehmern für Begeisterung. Neben den fachlichen Skills kamen die Persönlichkeitsentwicklung und das Training der Sozialkompetenz nicht zu kurz. Themen wie Suchtverhalten und der verantwortungsvolle Umgang mit den Kollegen, Kunden und Vorgesetzten sorgten einmal mehr für erkenntnisreiche und spannende Diskussionen. Ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm mit Hallenklettern, Nachtrodeln, Tischfußball spielen, Schneeschuh­wandern, Bowlen und Lagerfeuer machen rundete die insgesamt vier Seminarwochen perfekt ab und bot den Jugendlichen viel Spaß. Zum Abschluss jedes Camps, die alle in der Berufsschule in Hallein (Salzburg) stattfanden, gab es nicht nur ein Zertifikat über die Lernerfolge, sondern auch noch den ­Maschinenführerschein.

Das „Camp 4“: bwd vor Ort

„Camp 1“ stand unter dem Motto: „Sockelleistenmontage, Teppich- und Belagsverlegung, Parkettverlegung, Verlegung von ­Linoleum, PVC und Gummi“, „Camp 2“ deckte die Themen „Untergründe und Vorarbeiten, Schleifen, Versiegeln und Ölen, Zeit- und Geldmanagement“ ab, „Camp 3“ bot die Inhalte „Perfektionierung der Parkettverlegung, Muster und Fries, Teppich und Linoleum, Designbeläge verlegen und verschweißen“. bwd war bei „Camp 4 – Estrich in Theorie und Praxis, gebundene Schüttungen, Zementestrich, Calciumsulfat-Fließestrich, Verlegearten“ vor Ort mit dabei. Heinz Schmiedlechner, Produkt­manager Bodensysteme beim Putz- und Est­richerzeuger Moldan, brachte den Teilnehmern die gesamte Thematik vom Abbau des Rohstoffes über die Verarbeitung im Werk, den Transport zur Baustelle, dem Einbringen samt aller vorangehender Vorbereitungsarbeiten und Schüttungen sowie die Oberflächenbehandlung anschaulich näher. Schauplatz war das Moldan-Werk in Kuchl bei Salzburg, in dem bereits seit über 200 Jahren Gips und Anhydrit hergestellt werden.

Nach dem Praxis-Vormittag auf einer Baustelle in Salzburg mit dem Einbringen einer gebundenen Ausgleichsschüttung standen am Nachmittag eine Werksbesichtigung, das Einpumpen einer Spachtelmasse und die Oberflächenbehandlung von Sicht­estrichen auf dem Programm.

Hoher Praxisbezug und gute Stimmung

Gerhard Holzer, Anwendungstechniker des Produktherstellers Sesch, informierte in Theorie und Praxis auf einer Probeplatte über die Vorteileund die leichte Verarbeitung des Drei-Komponenten-Materials. Die Imprägnierung wurde zweimal aufgetragen ­(Trockenzeit mindestens drei Stunden) und schützt demnach die mineralischen Böden dauerhaft vor Beanspruchung und vor Verfleckungen. Die Junghandwerker durften gleich selbst Hand anlegen und das Material auf der Platte aufrollen. Neben der leichten Verarbeitbarkeit und dem geringen Verbrauch kam es – wie von Gerhard Holzer angekündigt – dank des PU-Rohstoffes auf Wasserbasis zu keiner Geruchsbelästigung während der Verarbeitung oder danach.

Die Junghandwerker waren von diesem Praxistag genauso begeistert wie von den anderen Angeboten im Rahmen des Lehrlingscamps. Unter anderem hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, auf einer Praxisbaustelle plastischen Zement­estrich einzubringen, auf einer anderen Baustelle einen Fließ­estrich. Die Verlegung von Dämmplatten wurde ebenso in der Praxis demonstriert und trainiert wie das Verlegen einer Fußbodenheizung.

Zum Abschluss der Campwoche waren sich alle Junghandwerker einig: „Wir haben nicht nur extrem viel in kurzer Zeit gesehen und gelernt, sondern auch einmal erleben dürfen, wie eine Baustelle in der Praxis abläuft.“ Die Teilnehmer bedankten sich ganz besonders bei Heinz Schmiedlechner für die Organisation und seine Geduld beim Beantworten aller Fragen. Fazit der begeisterten Teilnehmer: „Es war eine wirklich tolle Stimmung in unserem Team, wir sind alle Freunde geworden.“ Heinz Schmiedlechner zog am Ende der Lehrlingscampwoche das Resümee: „Ich kann das Kompliment gerne an die Gruppe zurückgeben, es waren alle mit Feuereifer bei der Sache und haben sich voll engagiert.“ Er hob vor allem die hohe Disziplin und den angenehmen Umgangston hervor.

Gut Essen und Schlafen

Die Bodenlegercamps sind eine Bildungsveranstaltung der Bundesinnung der Bauhilfsgewerbe und werden von der Bodenlegerindustrie (siehe Sponsorenliste) und den Ausbildungsbetrieben unterstützt. Untergebracht wurden die Teilnehmer der Camps im Berggasthof Halleiner Hütte am Fuße des Schlenken in einem sonnigen Almgebiet auf 1.150 Meter Seehöhe. Dort gab es nicht nur Natur pur für die Jugendlichen, sondern auch beste regionale Verpflegung. Außerdem funktionierte der WLAN-Zugang trotz der abgeschiedenen Lage einwandfrei − sicher auch ein nicht ganz unwichtiger Grund, der den Wohlfühlfaktor für die jugendlichen Teilnehmer erhöhte.

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