Aus der Forschung Zur Reinigbarkeit von Laminatfußböden Tiefe Eindrücke sind ein Mangel

Die empfohlenen Reinigungsmittel versagten. Mit Hilfe einer mikroskopischen Untersuchung kam das Fraunhofer-Institut für Holzforschung den Ursachen für die schlechte Reinigbarkeit eines Laminatfußbodens auf die Spur.Tiefe Eindrücke sind ein Mangel Ob ein Boden mit angemessenem Aufwand reinigbar ist, lässt sich nicht immer eindeutig beantworten, da klare normative Vorgaben fehlen. Auch ist der Vorwurf schwer zu entkräften, dass es sich um besonderen Schmutz handelt, der im gewöhnlichen bestimmungsgemäßen Gebrauch nicht vorkommen darf oder nicht vorkommen soll. Falls die tieferliegende Ursache einer erhöhten Schmutzempfindlichkeit festgestellt werden kann, lässt sich in manchen Fällen eine eindeutige Beurteilung treffen. Bei einem Schadensfall an einem Laminatboden brachte die mikroskopische Untersuchung die Hintergründe der schlechten Reinigbarkeit zu Tage. Schwarze Striche Diese wurde von den Nutzern bemängelt. In der gesamten Küche sowie in den Laufbereichen des Wohnzimmers war die Oberfläche von zahlreichen kurzen grauen bis schwarzen Strichen durchzogen. Die ursprünglich fast weiße Oberfläche des Ahorndekors erschien daher schmutzig grau. Verfärbt waren jeweils die Einprägungen der Laminatoberfläche. Mit solchen Einprägungen sollen die Porenrillen von Hölzern nachgeahmt werden. Mit Reinigungsmitteln in den vom Hersteller vorgegebenen Konzentrationen und üblichen Reinigungstüchern konnten die Verschmutzungen vor Ort nicht aus den eingeprägten Porenrillen entfernt werden. Auch die Anwendung konzentrierter Reinigungsmittel sowie das Reinigen mit Alkohol und Aceton blieben ohne nennenswerten Effekt. Erst mit einer harten Bürste, mit der das Laminat genau in Richtung der eingeprägten Porenrillen bearbeitet wurde, ließ sich der Schmutz entfernen Für eine vollständige Reinigung einer Fläche von 15 cm u 20 cm waren etwa zwei Minuten bei ganz erheblicher Kraftanstrengung notwendig - ein Aufwand, der als normale Reinigung sicherlich nicht zumutbar ist . Da jedoch nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es sich um nicht haushaltsüblichen Schmutz handelt, war ein abschließendes Urteil vor Ort nicht möglich. Die mikroskopische Untersuchung im Labor zeigte dann die eigentliche Ursache der schlechten Reinigbarkeit und demonstrierte, dass die Art des Schmutzes keinen nennenswerten Einfluss auf die Reinigbarkeit hatte: Unter dem Mikroskop zeigte sich, dass die Porenrillen annähernd rechteckig eingeprägt waren. Der Vergleich mit anderen handelsüblichen Laminaten zeigte, das wesentlich flachere, sanft gewellte Einprägungen üblich sind. Je tiefer eine Porenrille eingeprägt ist, desto schlechter lässt sich die Oberfläche reinigen. Noch entscheidender ist jedoch die Geometrie. Sanft gewellte Einprägungen lassen sich erheblich einfacher reinigen als fast rechteckige Strukturen. Speziell bei hellen, farblich wenig strukturierten Laminatoberflächen sind solche tiefen annähernd rechteckigen Einprägungen als Mangel zu bewerteten (vgl. Abb. 1). Dirk Lukowsky, Anja Lütte Dr. Dirk Lukowsky und Anja Lütte verantworten am Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, das Referat Schadensanalytik.