KMU Forschung Austria: Konjunkturerhebung für Bodenleger Stimmungsbarometer gestiegen

Für unternehmerische Entscheidungen braucht es unter anderem handfeste Zahlen. In der Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria für das 4. Quartal 2022 zeigt sich, dass die Stimmung in der Sparte Bodenleger zum Jahresende hin besser war.

KMU Entwicklung Auftragseingänge
© Quelle: KMU Forschung Austria, Grafik: bwd

Die Ergebnisse der Konjunkturbeobachtung „Gewerbe und Handwerk – Bodenleger“ im 4. Quartal 2022 basieren auf den Meldungen von 38 Betrieben mit 558 Beschäftigten. Im Branchendurchschnitt sind die Auftragseingänge im 1. bis 3. Quartal 2022 gegenüber dem 1. bis 3. Quartal 2021 wertmäßig um 1,6 % gestiegen. 41 % der Betriebe meldeten Steigerungen, bei 40 % der Betriebe lagen die Auftragseingänge auf Vorjahresniveau und 19 % der Betriebe verzeichneten Rückgänge.

Die Grafik „Auftragseingänge“ berücksichtigt die Auftragseingänge bei den Bodenlegern sowie die Auftragseingangs-/Umsatzentwicklung in Gewerbe und Handwerk. Investitionsgüternahe Branchen werden nach der wertmäßigen Entwicklung der Auftragseingänge, konsumnahe Branchen nach der Umsatzentwicklung gefragt. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei Auftragseingängen um den Wert der vereinbarten Aufträge handelt, während Umsätze bereits bezahlte Leistungen darstellen. Aufgrund der Miteinbeziehung von zusätzlichen Branchen in den Gesamtdurchschnitt des Gewerbe und Handwerks ab dem 1. bis 3. Quartal 2021 sind die Werte mit jenen der Vorjahreszeiträume nur bedingt vergleichbar bzw. mit Vorsicht zu interpretieren.

Geschäftslage besser als im Vorjahr

KMU Beurteilung der Geschäftslage
© Quelle: KMU Forschung Austria, Grafik: bwd

Im 4. Quartal 2022 beurteilen 37 % der Betriebe die Geschäftslage mit „gut“ (Vorjahr: 32 %), 63 % mit „saisonüblich“ (Vorjahr: 48 %) und kein Betrieb beurteilt mit „schlecht“ (Vorjahr: 20 %). Per saldo (Anteil der Betriebe mit guten abzüglich schlechten Beurteilungen) überwiegen die Betriebe mit guter Geschäftslage um 37 %. Im Vergleich zum Vorquartal ist das Stimmungsbarometer gestiegen.

Die in der Grafik „Beurteilung der Geschäftslage“ dargestellten Ergebnisse des 1. Quartals 2020 spiegeln die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie noch nicht wider. Die Ergebnisse des 4. Quartals 2021 beziehen sich großteils auf den Zeitraum vor dem vierten Lockdown im November/Dezember 2021 (Erhebung von Mitte Oktober bis Anfang Dezember). Aufgrund der Miteinbeziehung von zusätzlichen Branchen in den Gesamtdurchschnitt ab dem 1. Quartal 2021 sind die Werte mit jenen der Vorquartale nur bedingt vergleichbar bzw. mit Vorsicht zu interpretieren. Diese Anmerkung gilt auch für die Grafik „Erwartungen der Unternehmen“.

Beim Auftragseingang eher pessimistisch

Für das 1. Quartal 2023 erwarten 20 % der Betriebe Steigerungen der Auftragseingänge gegenüber dem 1. Quartal 2022 (Vorjahr: 32 %), 40 % keine Veränderung (Vorjahr: 47 %) und 40 % Rückgänge (Vorjahr: 21 %). Per saldo (Anteil der Betriebe mit positiven abzüglich negativen Erwartungen) überwiegen die pessimistischen Einschätzungen um 20 %-Punkte. Der negative Saldo liegt unter dem Niveau des Vorjahres (11 %). Im Vergleich zum Vorquartal (4. Quartal 2022; Saldo: –16 %) hat der Pessimismus zugenommen (siehe Grafik „Erwartungen der Unternehmen“).

KMU Erwartungen der Unternehmen
© Quelle: KMU Forschung Austria, Grafik: bwd

Personalbedarf wächst

Für den Zeitraum Jänner bis März 2023 beabsichtigen 23 % der Betriebe, den Beschäftigtenstand zu erhöhen (Vorjahr: 10 %), 73 % der Betriebe, den Personalstand konstant zu halten (Vorjahr: 85 %) und 4 % der Betriebe, die Zahl der Mitarbeiter zu verringern (Vorjahr: 5 %).

Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine geplante Erhöhung des Beschäftigtenstandes um 4,3 %. Der Perso­nalbedarf liegt damit über dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres (–2,2 %).