ISP Generalversammlung in Murg - Neue Rekorde, alte Sorgen"> ISP Generalversammlung in Murg Neue Rekorde, alte Sorgen

Das Parkettland Schweiz erlebte im Geschäftsjahr 2013 kaum Überraschungen. Der Rekordverbrauch führte aufgrund sinkender Preise nicht zu einem Umsatzwachstum. Für das laufende Jahr bleibt die Branche aber optimistisch.„Alles wie gehabt“: So beschreibt ISP-Präsident Bruno Durrer das Geschäftsjahr 2013 bei der 45. Generalversammlung der Interessengemeinschaft der Schweizerischen Parkettindustrie (ISP) Mitte April in Murg (St. Gallen). Gegen den Trend steigt der Parkettverbrauch in der Schweiz seit zehn Jahren kontinuierlich an. Im Jahr 2013 wurde mit einem Anstieg von rund zehn Prozent ein neuer Rekord von 6,4 Millionen Quadratmetern erreicht. Grund zum Jubeln hat die Branche trotzdem nicht. Denn sinkende Verkaufspreise führen zu geringeren Erträgen. Bei der Parkettproduktion gab es 2013 eine Zunahme. Knapp 1,75 Millionen Quadratmeter wurden im Land gefertigt. Ein Problem bleibt der steigende Parkettimport über Kanäle außerhalb der ISP. Leicht rückgängig war der Export aus der Schweiz. Bei dem in der Schweiz verarbeiteten Parkett schätzt die ISP den Anteil von Fertigparkett auf 83 Prozent. Klebeparkett mache 13 Prozent aus, Massivparkett vier Prozent. „Das Klebeparkett hat durchaus noch seine Daseinsberechtigung“, sagt Beni Lysser, Geschäftsführer und technischer Leiter der ISP. Auch in der Schweiz dominiert bei den Parketthölzern die Eiche. Gefragt sind vor allem Landhausdielen und größere Formate. Wohnungsbau treibt an2013 wurden in der Schweiz rund 45.000 neue Wohnungen erstellt. Das Bauvolumen stieg um mehr als drei Prozent. „Wachstumstreiber der Bauwirtschaft war einmal mehr der Wohnungsbau“, kommentiert Bruno Durrer. Die politische Initiative zur Beschränkung des Zweitwohnungsanteils in den Gemeinden und eine zukünftige Einwanderungsquote sieht der ISP-Präsident kritisch: „Das wird zumindest mittelfristig Auswirkungen auf das Bauvolumen haben und auch uns betreffen.“ Die Mitglieder des Verbands haben im vergangenen Jahr Marktanteile verloren. Knapp über 50 Prozent lag 2013 ihr Anteil am gesamten Inlandsverbrauch von Parkett, 2012 waren es noch 57 Prozent. Sorgen bereiten Durrer auch die Arbeitsvergaben von Generalunternehmen an den billigsten Anbieter und die extrem niedrigen Verlegepreise einiger Unternehmen. Beni Lysser übt anlässlich seiner Markteinschätzung Kritik am Minergie-Konzept, einem Schweizer Label für Niedrigenergiehäuser. Falsches Lüften und eine zu trockene Luft in Minergie- bzw. Niedrigenergiehäusern seien häufig Ursache für Parkettschäden. Nach zehn Jahren gelang es dem ISP-Geschäftsführer nun, in den Normen zum Raumklima des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) eine minimale Raumluftfeuchtigkeit von 30 Prozent festhalten zu lassen. „So bleibt Parkett schadenfrei“, erklärt Lysser. Beliebte MerkblätterStolz ist der Verband auf seine Merkblätter, die besonders in Deutschland häufig verwendet werden. „Das ist toll, wenn man draußen zu spüren bekommt, dass unsere Arbeit hier auf dem richtigen Weg ist“, freut sich Lysser. Mithilfe von QR-Codes möchte der Verband den Zugang zu den Unterlagen in Zukunft weiter erleichtern. Ein großes Thema war 2013 die Nachwuchsförderung. „Wir müssen aktiver werden, um uns die Fachkräfte der Zukunft zu sichern“, sagt Guido Vogt von der Fachgruppe Verlegung. Der Verband hat einige Maßnahmen beschlossen wie die Präsenz auf verschiedenen Berufsmessen. Zudem soll der Modellwettbewerb für Auszubildende nicht mehr lokal, sondern gesamtschweizerisch stattfinden. Durrer kündigte an, bei der nächsten Wahl nicht mehr anzutreten. Mit Nachfolgersuche soll begonnen werden. Auch Beni Lysser will die Geschäftsleitung sowie die technische Leitung in zwei bis drei Jahren abgeben, wird aber weiterhin im technischen Bereich für die ISP tätig bleiben. Für 2014 ist die ISP optimistisch: „Die Prognosen zeigen nach oben“, sagt Beni Lysser.