Bundesverband der Junioren des Handwerks Nachwuchssorgen?

Dem Handwerk droht eine "Unterversorgung" mit Nachwuchsfachkräften. Dieses Defizit hat jetzt der Bundesverband der Junioren des Handwerks beklagt. Weiter fehlt es nach Einschätzung des Verbands, sich im Handwerk selbstständig zu machen.

Nachwuchssorgen?

Zurückgeführt wird das zum einen auf die demografische Entwicklung. Danach gibt es schlicht ein geringeres Angebot an jungen Menschen, die für eine Ausbildung in Handwerksberufen in Frage kommen. Andererseits hat nach Einschätzung des Verbands die Ausbildungsfähigkeit der Lehrstellenbewerber nachgelassen. Es gebe erkennbar Defizite im Bereich sozialer Kompetenz, außerdem fehle es an der Ausbildung in einem Fach "Wirtschaft". Allerdings müsse sich auch das Handwerk selbst die Frage stellen, ob die Möglichkeiten für Berufsanfänger attraktiv genug seien.

All dies führt und wird führen zu einer „Unterversorgung“ mit Nachwuchs-Fachkräften. Doch hier hat das Handwerk auch Chancen im Wettbewerb gegenüber großen Un-ternehmen, denn nirgends wird die Verantwortung größer, die Arbeitsatmosphäre persönlicher, und Familienfreundlichkeit größer geschrieben als im Handwerk.

Andererseits betonen die Verbandsvertreter, das Handwerk besitze genügend Stärken, die im Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs entschlossen ausgespielt werden müssten: Verantwortung, persönliche Arbeitsatmosphäre, Familienfreundlichkeit. Ferner müsse sich die Politik - Stichworte Bürokratie, Abgaben und Steuern - bewegen, um Leistungswilligen den Weg in die Selbstständigkeit wieder schmackhaft zu machen.

Mit den Junioren des Handwerks diskutieren zu diesem Themenspektrum auf der IHM 2008 in Halle A3 am Samstag, 1. März, um 14.00 Uhr beim 38. Internationalen Juniorenforum: Hartmut Schauerte, Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; Heinrich Traublinger, Vizepräsident des ZDH und Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern; Fritz Schösser, bayerischer DGB-Vorsitzender; Sandra Bauscher, Maler- und Lackierermeisterin. Moderiert wird die prominent besetzte Veranstaltung von Frank Wiercks, handwerk magazin.