Mein Standpunkt Mit Zuversicht am Markt agieren

Wie eine bwd-Umfrage unter wichtigen Branchenteilnehmern zeigt (siehe bwd 2-3/2023 ab Seite 68), ist die Sonderkonjunktur, die sich aus „Vorziehkäufen“ im Rahmen der Corona-Pandemie ergeben hat, nun vorbei.

Thomas Mayrhofer
bwd-Österreich-Redakteur Thomas Mayrhofer. - © bwd

Die Kosten für das Material, die Energie und bald auch der Mitarbeiter sind stark gestiegen bzw. werden noch steigen, auch wenn derzeit eine leichte Entspannung an vielen Fronten zu beobachten ist.

Die Stimmung ist Anfang des Jahres nicht so schlecht, wie sie oft in den Medien dargestellt wird. Es ist in vielen Bevölkerungsschichten – auch dank der großzügigen Unterstützungszahlungen des Staates – noch immer Geld für Konsum und Investitionen vorhanden. Das belegen unter anderem die sehr guten Buchungszahlen für Urlaubsreisen in den Sommer­monaten.

Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sind allerdings nicht allzu rosig. Werden im ersten Halbjahr noch die ­bestehenden Aufträge abgearbeitet, sieht es für die zweite Jahreshälfte düster aus. Weil die Baugenehmigungen und auch die Kreditvergaben deutlich zurückgegangen sind, wird es wohl einen gehörigen Umsatzdämpfer geben. Wie lange diese Situa­tion andauern wird, ist derzeit seriös nicht abschätzbar.

Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: In Zukunft wird verstärkt Wohnraum benötigt. Dies und notwendige Sanierungsarbeiten, die sich im Zuge von Gesamtrenovierungen bei Einbau von neuen Heizsystemen ergeben, werden hoffentlich weiter für eine gute Geschäftsgrundlage für alle am Bau beteiligten Firmen sorgen.

Außerdem hat der österreichische Finanzminister die österreichische Bankenaufsicht noch Ende des Vorjahres aufgefordert, die erst im August erlassenen, strengeren Vergaberegeln für Wohnungskredite wieder zu lockern. Diese hätten seit ihrer Einführung im August 2022 zu einer Kreditklemme in Österreich geführt, die politisch nicht gewollt sei.

Auf lange Sicht sollte uns das doch optimistisch stimmen, meinen Sie nicht auch?