KGM Mit wahren Werten an die Spitze

Geradlinigkeit und Verlässlichkeit gepaart mit einem hohen Qualitätsbewusstsein haben den bayerisch-schwäbischen Leistenhersteller KGM zur ersten Adresse für furnier- und folienummantelte Sockelleisten gemacht.Wechingen, Munningen ... Wer dem Leistenhersteller KGM in Bayerisch-Schwaben einen Besuch abstatten will, muss Metropolen links liegen lassen und sich auf schmalen Straßen Richtung Oettingen fortbewegen. Die 5.200-Seelengemeinde ist Firmensitz des von den drei Brüdern Thomas, Stephan und Max Miller geleiteten Familienbetriebes. Und irgendwie passt der Standort zu dem 1973 gegründeten Spezialisten für Holzerzeugnisse, dem Marktschreierisches eher fremd ist und der sich abseits vom großen Trubel schwäbisch-beharrlich zum Marktführer für ummantelte Leisten für den Fachhandel entwickelt hat. Ein typischer Hidden Champion. 300 Mitarbeiter erwirtschaften 2022 prognostiziert über 60 Mio. Euro Umsatz. Der Ausstoß beträgt rund 100 Mio. laufende Meter Leisten und Profile. Produziert und gelagert wird an vier Standorten auf insgesamt 40.000 Quadratmeter Fläche. Aber natürlich begann alles viel bescheidener. Genauer gesagt, als Firmengründer Karl Georg Miller, der für die Firma Hofstetter in Eggenfelden den Vertrieb verantwortet hat, beschloss, selbst in den Handel mit Sockelleisten einzusteigen. Miller startete 1973 an seinem Geburtsort Oettingen mit einer kleinen Lagerhalle, und importierte zunächst Leisten aus Südostasien. Bald kam die Lackveredelung hinzu, dann Maschinen für den Zuschnitt und als Ende der 70er-Jahre an ersten Hobelmaschinen die eigene Leistenproduktion begann, fanden die Produkte schnell ihre Abnehmer im bayerischen Fachhandel. Zwischen 20 und 30 Mitarbeiter beschäftigte KGM damals am Standort Munninger Straße. Noch bevor in den 80er-Jahren der Parkett- und später der Laminatboom einsetzte, fertigte KGM seinerzeit vor allem auch Glasleisten für die heimische Türenindustrie, ein Geschäft, das heute noch rund ein Viertel vom Gesamtumsatz ausmacht. Kerngeschäft und Kernkompetenz sind aber längst massive und ummantelte Sockelleisten „Wir sind traditionell Ummantler“, sagt Thomas Miller, der in der Geschäftsführung die Ressorts Marketing, Vertrieb und Personal verantwortet. Die Fokussierung auf ummantelte Sockelleisten begann Anfang der 90er-Jahre. Als Glücksfall erwies sich 1992 die Möglichkeit, im Zuge der Wiedervereinigung die Firma „Thüringer Profil“ in Ilmenau, OT Gehren, von der Treuhand zu übernehmen. Zwar habe es schon in den 70er- und 80er-Jahren Kunden-Lieferanten-Beziehungen zur Möbelindustrie der damaligen DDR gegeben. Doch die Übernahme des Thüringer Herstellers für ummantelte Profile habe sich, so Thomas Müller, in den 90er-Jahren als echter Wachstumsbeschleuniger erwiesen. Furnieraufbereitung im HausDie hauseigene Furnieraufbereitung ist bei KGM Garant für die Qualitätserzeugnisse. So stellt man sicher, dass für jedes Produkt stets das geeignete Echtholzfurnier in der gewünschten hohen Qualität zur Verfügung steht. Als Kernmaterial für die Leisten dient nord- und mitteleuropäisches Fichtenholz. Da zahlt es sich gerade jetzt aus, dass man zum Teil über 50 Jahre alte Lieferantenpartnerschaften nach Skandinavien verfügt. „Unser Trägermaterial kommt weder aus Weißrussland noch aus Russland, da sind wir save“, sagt Geschäftsführer Stephan Miller, im Unternehmen zuständig für Produktion, Einkauf und Beschaffung. Die stabilen Lieferantenbeziehungen hätten in den letzten beiden Jahren verlässlich dazu beigetragen, immer lieferfähig zu bleiben. Aus der Ukraine bezieht KGM einen kleinen Anteil an Eichenfurnier. Dabei, so Stephan Miller, müsse man unterscheiden zwischen Verfügbarkeit und Preis. „Wir wissen nicht, wo die Preisreise hingeht, aber wir nehmen mitunter gewaltige Preissprünge in Kauf, die wir nur teilweise weitergeben können, weil wir den Fokus klar auf die Verfügbarkeit legen“, sagt Stephan Miller. „Wir stehen beim Kunden im Wort.“ Und der Kunde kann bei echtholzfurnierten Leisten aus einem Angebot auswählen, das kaum Wünsche offenlässt. Von Ahorn, Buche, Nuss- und Kirschbaum, über Esche, Fichte, Lärche bis hin zum Lieblingsholz Eiche reicht die Palette mit ihren unzähligen Oberflächenvarianten wie gedämpft, geölt, lackiert, gekalkt oder gebeizt und einem Farbbogen, der sich von trendigem Weiß über einen kühlen Polarton bis hin zu tiefschwarz spannt. Stolz ist man in Oettingen darauf, ab 200 lfm. Sonderprofile und Sonderoberflächen nach Kundenvorlage zu erstellen. Leistungsstarke LogistikPerfektioniert haben die bayerischen Schwaben auch die Produktion von MDF-Sockelleisten, folienummantelt und direktlackiert. Die MDF ist dabei generell PEFC zertifiziert. Wie bei den furnierten Ausführungen bietet KGM eine wasserfeste PUR-Verleimung an, die Träger und Folien mit einer erhöhten Beständigkeit gegen Feuchtigkeit verbindet. Jenseits davon hält KGM für Objekte mit besonderen Ansprüchen explizit feuchtraumgeeignete Sockelleisten vor. Abgerundet wird das Portfolio durch ein breites Angebot an Massivsockelleisten und ein umfangreiches Zubehörprogramm, in dessen Mittelpunkt der KGM Express Clip steht, der vollkommen ohne Befestigungsmittel auskommt. Das lagergeführte Gesamtsortiment von über 2.000 unterschiedlichen Sockelleisten, Funktionsleisten und Industrieprofilen ist nach eigenen Angaben das breiteste in Deutschland. Das direkt verfügbare Sortiment umfasst rund 1.000 Artikel, die deutschlandweit innerhalb von 48 Stunden auch in Kleinstmegen komissionsweise ausgeliefert werden. Dazu bedarf es freilich einer abgestimmten Lagerhaltung und Logistik. Spätestens hier kommen die weiteren KGM-Standorte ins Spiel. Als da wären in Nachbarschaft zum Standort Gehren/Ilmenau mit seinem Logistikzentrum die im Jahr 2013 eröffnete Zweigstelle in Geratal/Geraberg direkt an der Autobahn A71, wohin ein Großteil der Produktion aus Gehren hin verlagert wurde und vor allem ummantelte Profile auf Holzwerkstoffbasis (MDF und Spanplatten) hergestellt werden. 2018 nahm KGM am Standort ein Lager für MDF-Spangroßplatten und Ummantelungsfolien in Betrieb. Eine erneute Erweiterung umfasste 2021 den Bau einer zusätzlichen Lagerhalle sowie Investitionen in den Maschinenpark. Im wahrsten Sinne auf der Karte ganz oben steht der 2020 eröffnete KGM-Standort Flensburg, wo ein Vertriebsbüro und ein Logistikzentrum dafür sorgen, dass Kunden in Norddeutschland noch schneller und zuverlässiger betreut werden können. KGM nutzte seinerzeit erneut die Gunst der Stunde und übernahm den 2019 insolvent gegangenen Flensburger Leisten- und Massivholzhersteller Sörnsen Holzleisten. „Flensburg eröffnet uns Perspektiven nach Skandinavien“, sagt Thomas Müller, wenngleich man in den letzten Jahren doch in erster Linie mit Deutschland beschäftigt war. Das hatte mit den erneuten Marktverschiebungen zu tun. „Als sich vor vier bis fünf Jahren die Insolvenz der HocoHolz in Eggenfelden abzeichnete, haben wir den einen oder anderen Kunden herübergezogen, Mitarbeiter und Handelsvertreter übernommen“, sagt Thomas Miller. Die gleichsam inoffizielle Übernahme des Hoco-Vertriebs wirkte erneut wie ein Katalysator. Allerdings zog sie auch die Notwendigkeit einer weiteren Kapazitätserweiterung nach sich, um den gewachsenen Kundenstamm zu bedienen. Zurück zu den WurzelnDiese Erweiterung wurde möglich, als sich in Oettingen vis-à-vis zum Stammhaus die Gelegenheit bot, ein großes Grundstück samt Lagerhallen zu erwerben. „Eine solche Chance hatte sich uns in Oettingen 30 Jahre lang nicht geboten“, sagt Thomas Miller. Seit 2019 profilieren, ummanteln und verpacken die Oettinger ihre Echtholzleisten im Werk II an der Munninger Straße, ohne dabei die anderen Produktionsstätten zu vernachlässigen. So habe man in den letzten fünf Jahren jährlich 2–3 Millionen in Standorte und Maschinen investiert, um in allen Segmenten leistungsfähig zu bleiben. Derart zukunftsorientiert aufgestellt hat sich KGM eine marktführende Position geschaffen. Zu den Kunden zählen neben dem bodenlegenden Handwerk der Fach- und Holzhandel sowie zu einem geringeren Anteil Baumärkte mit Listungen unter anderem bei Holzland, Holzring, Eurobaustoff und Hagebau. Von den drei Logistikstandorten in Bayern, Thüringen und Schleswig-Holstein werden Deutschland, Österreich, die Schweiz und Benelux als derzeitige Kernmärkte beliefert. Zehn Außendienstmitarbeiter betreuen dabei alleine die D/A/CH-Region. Wert legt KGM auf nachhaltiges Handeln. Seit 20 Jahren sind FSC- und PEFC-Zertifizierungen selbstverständlich. Konsequent verzichtet wird auf Konfliktholz oder Hölzer aus zweifelhaften Quellen. Auch ein China- oder Russlandengagement kam und kommt für KGW nicht infrage. Dass die Lackierung ausschließlich mit lösemittelfreien Produkten erfolgt, muss eigentlich nicht eigens erwähnt werden. Gefragt, was KGM besonders auszeichnet, lässt die Antwort nicht lange auf sich warten. „Verfügbarkeit, Preis-Leistung, Zuverlässigkeit, Qualität und Vertrauen sind Dinge, die Kunden an KGM schätzen“, sagt Thomas Miller. Mit diesen Werten ist der Firmengründer Karl Georg Müller vor 50 Jahren angetreten. Und dass diese Werte von den Leistenprofis aus Bayerisch Schwaben bis heute gelebt werden, darf wohl zu Recht als ein wesentlicher Bestandteil der Erfolgsformel von KGM gesehen werden. Stefan Heinze stefan.heinze@holzmann-medien.de Standorte und Kapazitäten KGM Oettingen Werk I: Produktionsfläche: 5.000 m², Lagerfläche: 2.000 m², ca. 120 Mitarbeiter KGM Oettingen Werk II: Produktionsfläche: 10.000 m², Lagerfläche: 5.000 m², ca. 50 Mitarbeiter KGM Geratal/Geraberg: Produktionsfläche: 3.000 m², Lagerfläche: 5.000 m², ca. 50 Mitarbeiter KGM Ilmenau/Gehren: Produktionsfläche: 3.000 m², Lagerfläche: 5.000 m², ca. 50 Mitarbeiter KGM Flensburg: Lagerfläche: 2.000 m², ca. 50 Mitarbeiter