Gegenläufige Tendenzen im Parkettmarkt

Der Umsatz der vdp-Mitgliedsfirmen in Deutschland erhöhte sich im ersten Halbjahr 2022 um rund 12 Prozent, während der Absatz im Vergleich zu Januar bis Juni 2021 um etwa 7 Prozent abflachte. Dies gab der Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp) am 26. Oktober bekannt. Vor allem die Energie- und Rohstofffragen beeinflussen die aktuell schwierige Marktlage.

Portraitbild von vdp-Vorsitzendem Michael Schmid.
Der vdp-Vorsitzende Michael Schmid blickt trotz einer schwierigen Marktlage 2022 optimistisch auf das kommende Jahr. - © HDH

Der Umsatz der vdp Mitgliedsfirmen in Deutschland erhöhte sich laut einer verbandsinternen Umfrage im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 157,2 Millionen Euro (12,1 Prozent). Anders als 2021 war das Wachstum aber getrieben von höheren Preisen in der Lieferkette. Gleichwohl verringerte sich der Parkettabsatz der vdp-Mitgliedsfirmen in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 um 7,1 Prozent auf 4,3 Millionen Quadratmeter. Nach Angaben des vdp werde die Bedeutung von Parkett für Klimaschutz und Wohngesundheit perspektivisch weiter zunehmen.

Mit Abstand wichtigstes Marktsegment bleibt das Mehrschichtparkett, dessen Umsatz bei den vdp-Mitgliedern bundesweit im ersten Halbjahr 2022 um 11,9 Prozent auf 138,0 Millionen Euro zulegte, während sich andererseits der Absatz um 7,2 Prozent auf 3,6 Millionen Quadratmeter verminderte. Gegenläufige Tendenzen wurden auch in den anderen Marktbereichen registriert. Bei einem Umsatzanstieg von 14,9 Prozent auf 10,9 Mio. Euro sank der Absatz von Massivparkett gegenüber Januar bis Juni 2022 um 4,4 Prozent auf 300.000 Quadratmeter. Beim Mosaikparkett stand einer Umsatzsteigerung von 11,6 Prozent auf 8,3 Mio. Euro ein Absatzrückgang um 6,9 Prozent auf 400.000 Quadratmeter.

“Die Zahlen für das erste Halbjahr spiegeln eine schwierige Gesamtlage in der Parkettindustrie wider, die sich im weiteren Jahresverlauf noch zugespitzt hat. Während uns nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine starke Preissteigerungen in einzelnen Holzsortimenten ebenso wie Engpässe in einzelnen Lieferketten zu schaffen machten, prägt mittlerweile die Energiepreiskrise für viele Anbieter das Gesamtbild", ordnet vdp- Vorsitzende Michael Schmid die Branchenentwicklung ein. Dies gelte vor allem für die Strombelieferung: "Die dringend notwendigen Hilfen für Unternehmen dürfen für den Mittelstand nicht später kommen als für Großbetriebe und energieintensive Unternehmen”, sagt Schmid.

Trotz der großen Herausforderungen durch die sich abzeichnende Rezession in Deutschland ist der vdp-Vorstand optimistisch, dass die Vorteile von Parkett für Klimaschutz und Wohngesundheit künftig verstärkt beim Bauen und Sanieren zum Tragen kommen. „Dass die Politik das Bauen mit Holz verstärkt fördern will, zeigt den klimapolitischen Stellenwert von Parkett. Nun müssen den Absichtsbekundungen auch Taten folgen”, betont Schmid.