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Zu Gast in der Berufsschule Neustadt an der Aisch: 19 Azubis kurz vor der Gesellenprüfung erzählen von falschen Vorstellungen vom Beruf und von Freundschaften, die über den Job hinausgehen.Die Parkettlegerklasse in Neustadt an der Aisch mit ihrem Lehrer German Kirschbaum (links oben).Mehr als „nur“ Parkett Einfach? Das ist der Beruf des Parkettlegers sicher nicht, da sind sich die Jugendlichen aus der Parkettlegerklasse in Neustadt an der Aisch einig. Wer denkt, den Job kann jeder, liege deshalb völlig falsch. „Man braucht eine Menge körperliche Ausdauer“, findet Christian Möhle, 23, „sonst macht einen das Schleppen fertig.“ Sein Kollege Patrick Hammerl pflichtet ihm bei. „Auf dem Bauzu arbeiten istkein Zuckerschlecken, das muss einem klar sein.“ Trotzdem hat Patrick an seinem Beruf während der Ausbildung immer mehr gefallen gefunden. Servus Vorurteile „Als ich eine Lehrstelle suchte, wollte ich auf jeden Fall was mit Holz machen“, erzählt der 18-Jährige. Dass der Beruf des Parkettlegers nicht seine erste Wahl war, gibt er offen zu. Sein Plan war eigentlich, Schreiner zu werden. Als er einen Platz als Parkettleger bekam, war Patrick erst mal nur „froh, aufgeräumt zu sein“. Mit dem Können wuchs auch die Freude am Beruf. „Desto mehr ich lernte und alleine machen konnte, umso mehr Spaß hat es mir gemacht.“ Die meisten der 19 Jugendlichen, die an der Diskussion mit boden wand decke teilnahmen, finden, dass der Beruf des Parkettlegers tendenziell unterschätzt wird. Laut Florian Lang fängt das schon damit an, dass man leicht versucht sei, zu denken, der Parkettleger mache „nur“ Parkett. „Dabei geht’s da um viel mehr“, weiß der 18-Jährige. Diese Erfahrung hat auch Albert Merkel gemacht. Um eine bessere Vorstellung von seinem späteren Ausbildungsberuf zu bekommen, absolvierte er im Vorfeld ein Praktikum. Das hat seine Vorstellung von Aufgabenfeldern von einigen Vorurteilen befreit. „Während des Praktikums hab ich erfahren, dass man neben Parkett zum Beispiel auch Linoleum macht oder Treppenstufen. Insgesamt waren das jedenfalls viel mehr Dinge, als ich erwartet hatte.“ Auch Nicolas Schulz nutzte die Gelegenheit, sich vor Beginn der Ausbildung selbst ein Bild vom Parkettleger zu machen. „Ich hab in der Firma einen guten Kumpel, der mir erzählte, was er macht. Ich fand das gut und hab mich deshalb dort zum Probearbeiten beworben. Die Arbeit hat mir dann auf Anhieb Spaß gemacht und das tut es auch heute noch.“ Für die Azubis, die zum Zeitpunkt der Diskussion kurz vor der Gesellenprüfung standen, beginnt jetzt eine Zeit mit mehr Verantwortung, dafür aber auch mit mehr Verdienst. Während des Unterrichts an der Berufsschule haben sich zwischen einigen Azubis echte Freundschaften entwickelt. Die sollen mit dem Ende der Lehre nicht vorbei sein. Christian Möhle: „Der Zusammenhalt in der Klasse war super. Ich denke, die Freundschaften bleiben uns auf jeden Fall erhalten.“Elisabeth Göpel elisabeth.goepel@holzmann-medien.de

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