Markt für Terrassendielen: Die Wahrheit liegt in der Mitte

Im Coronajahr entwickelt sich der Markt für Terrassendielen in Österreich seitwärts. Zuwächse im Konsumentengeschäft stehen gleich großen Rückgängen bei gewerblichen Kunden gegenüber, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Terrassenbelägen des Marktforschungsinstituts "Branchenradar.com Marktanalyse".

Branchenradar Terrassenbeläge Österreich
Marktentwicklung Terrassenbeläge total in Österreich | Herstellerumsatz in Mio. Euro - © BRANCHENRADAR Terrassenbeläge in Österreich 2020

Die Wahrnehmung der Marktentwicklung im laufenden Jahr ist bei Herstellern von Terrassendielen so diametral wie wohl noch nie zuvor. Die einen sprechen von einem klar positiven Coronaeffekt, die anderen beklagen einen Einbruch im zweistelligen Prozentbereich, weil gewerbliche Kunden Investitionen in erheblichem Ausmaß zurückstellen. Noch nie erhob der "Branchenradar " auf Unternehmensebene derart diametral auseinanderlaufende Jahresergebnisse. Während einige Anbieter zweistellige Wachstumsraten meldeten, geht es heuer in anderen Unternehmen offenbar im selben Ausmaß nach unten. Zweifelsohne zieht die Coronakrise eine Neuvermessung des Marktes für Terrassendielen nach sich.

Die Wahrheit liegt, wie so oft, in der Mitte. Laut aktuellem "Branchenradar Terrassenbeläge" in Österreich 2020 stagnieren die Markterlöse der Hersteller bei rund 24,7 Millionen Euro. Der Absatz liegt konstant bei 843.000 Quadratmetern. Zwar wächst die Nachfrage vonseiten privater Nutzer im Wohnbau weiter robust, im gewerblichen Kundensegment ( Nicht-Wohnbau) ist der Rückgang mit minus sechs Prozent geg. Vorjahr aber substanziell. Zuwächse gibt es im laufenden Jahr einzig bei unbehandelten Hölzern, alle anderen Hölzer sowie WPC oder HPL entwickeln sich rückläufig.

Auch preislich ist kein einheitlicher Trend erkennbar. Während der Durchschnittspreis von Hölzern moderat um etwa ein Prozent gegenüber Vorjahr wächst, werden Terrassenbeläge aus WPC oder HPL im Mittel um zwei Prozent günstiger .

Wenngleich Corona – entgegen der Erwartung vieler Marktteilnehmer – den Markt nachweislich nicht stimulierte, kam es doch zu deutlichen Verwerfungen in der Anbieterstruktur.

Aus heutiger Sicht ist auch in den kommenden Jahren mit keinem signifikanten Marktaufschwung zu rechnen, zumal das Neubauwachstum voraussichtlich an Fahrt verliert und die Sanierungsinvestitionen vermutlich verstärkt in den energetischen Bereich fließen.