Boen und Becher Handwerker sollen von Netzwerk profitieren Markenböden zunehmend gefragt

Nicht nur das Zukunftsforum roomy 2009 (27. und 28. November in Ulm) präsentiert das Thema Netzwerke, die Branche lebt es auch: Jüngstes Beispiel ist die Kooperation von Parkettspezialist Boen und der Holzhandelsgruppe Becher.Markenböden zunehmend gefragt Beide Unternehmen haben verabredet, gemeinsame Wege gehen zu wollen, um Parkett an den richtigen Mann zu bringen. Von der Kooperation zwischen dem alteingesessenen Fachhändler und Holzexperten Becher und Boen Parkett sollen Handwerker, Objekteure, Architekten, Bauträger im gesamten Großraum Frankfurt profitieren. Initiiert wurde die Zusammenarbeit von Rade Latincic, Verkaufsleiter Boden, Wand, Decke in der Becher-Gruppe, und Guido Müller, Geschäftsführer Boen Parkett Deutschland. Die gemeinsame Investition in das neue Kommissionslager dient dazu, schnell reagieren zu können. Die Auswahl an Parkettböden sowie Randprodukten wie Kleber oder Fußleisten überzeugt. „In Frankfurt ist der Markt umkämpft, die namhaften Anbieter tummeln sich hier“, sagt Gerhard Becher. Er ist vor einigen Monaten an die Stelle seines Vorgängers Dr. Gerhard Becher in der Geschäftsführung der Holzhandelsgruppe getreten. Besonders eng ist der Markt offenbar im Bereich Fußboden, den Holzexperte Becher von diversen Standorten aus bearbeitet. Dabei spannt sich das Netz der Gruppe von Osnabrück bis nach Göttingen, Frankfurt, Blieskastel sowie Übach-Palenberg an der deutsch-niederländischen Grenze und erreicht in Oberhausen das nördliche Ruhrgebiet. Mit seinen 20 Filialen ist Becher in der Region ein Big Player. Zirka 400 Beschäftigte haben 2008 einen Umsatz von 93 Millionen Euro erwirtschaftet. Eine Zahl übrigens, die laut Becher im Krisenjahr 2009 nur knapp unterschritten werden dürfte. Das Sortiment ist in vier Geschäftsfelder gegliedert: Türen und Beschläge, Platten, Garten, Bauholz/Bodenbeläge. Partner des Handwerks „Wir punkten, wenn im Gespräch mit einem Fachhandwerker der Name Boen fällt“, berichtet Andreas Drexler. „In Zeiten einer unübersichtlichen Angebotsvielfalt gilt der Name eines Herstellers wieder etwas. Viele Kunden sind bereit, dafür auch etwas mehr auszugeben“, analysiert der für den Ausstellungsbereich zuständige Mitarbeiter bei Becher. Boen soll gerade bei zweischichtigem Parkett für Becher ein starker Partner werden, aber auch das Dreischichtsortiment ergänzen. Deutschland-Geschäftsführer Müller ist froh über die Übereinstimmung zwischen der Ausrichtung von Becher und der Philosophie des Parkettspezialisten aus Mölln. „In erster Linie sehen wir uns als verlässlicher Partner des parkettverlegenden Handwerks“, sagt er und weiß um die identische Zielgruppe. 15 Prozent des Umsatzes macht Becher im Einzelhandel, den Rest deckt man mit dem Großhandel ab. So eine enge Beziehung zum Handwerk ist hier zu Lande nicht gerade selbstverständlich für einen Holzhändler. Zwar bestätigen Ausnahmen die Regel, aber die Vertriebswege zur traditionellen Verlegebranche laufen oftmals an diesem Distributionskanal vorbei. Den Status eines brauchbaren Parkettanbieters muss man sich in den Augen des Handwerks erarbeiten. Und das gelingt in diesem speziellen Segment längst nicht immer, das weiß auch der sehr parketterfahrene Verkaufsleiter Latincic. „Parkettverleger wollen über den Holzbereich hinaus kompetente Beratung in Fragen der Klebstoffe, Versiegelungen und Unterböden. Das können wir ihnen bieten, denn viele unserer Mitarbeiter haben in bedeutenden Unternehmen dieser Produktgattungen vielfältige Erfahrungen mit Holzfußböden gesammelt.“ Das Lager umfasst Markenprodukte (Klebstoffe, Versiegelungen, Pflegeprodukte, Fußleisten) von Boen, Hoco, Uzin, Forbo oder Overmat. Seit drei Jahren ist Holzhandel Becher Fördermitglied in der Landesinnung Parkett- und Fußbodentechnik Hessen und arbeitet mit Verlegepartnern auch bei großvolumigen Aufträgen für Objekte zusammen. In der Bearbeitung des Fußbodenmarkts könnte das neueste Boen-Produkt, der 9,8 Millimeter dicke Zweischichtstab Economy, eine Rolle spielen. Economy besteht aus einer hochwertigen HDF-Platte als Unterlage, hergestellt von einer namhaften deutschen Firma, und der etwa 2,8 Millimeter starken Deckschicht. Müller ist zuversichtlich, mit Economy eine preislich interessante und technisch überzeugende Lösung für den mittlerweile längst messerscharf kalkulierten Zweischichtsektor gefunden zu haben: „Wir haben die versiegelten Stabelemente ausführlich prüfen lassen und waren von den Ergebnissen überzeugt. Das steigende Interesse an solchen Produkten scheint uns Recht zu geben, Alternativen zu unseren traditionellen Produktaufbauten im Markt zu etablieren.“ Walter Pitt walter.pitt@t-online.de

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