LVB: Bau- und Ausbaugewerbe in Hochstimmung

Wie der Sprecher des Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern mitteilte, befindet sich das bayerische Bau- und Ausbaugewerbe in Hochstimmung. Aber es gibt auch Schattenseiten: Fachkräftebedarf und bezahlbares Bauen sind momentan die größten Herausforderungen.

Schubert-Raab
Wolfgang Schubert-Raab, Sprecher der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern (LVB). - © Landesverband Bayerischer Bauinnungen

Wolfgang Schubert-Raab, Sprecher der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern (LVB), stellte das Frühjahrs-Konjunkturbarometer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern vor. Die Zahl der Unternehmen, die ihre Geschäftslage mit gut bis sehr gut bewerten, hat sich im Vorjahresvergleich von 66 Prozent auf 73 Prozent erhöht. Das ist der höchste Geschäftslageindex in einem Frühjahr seit 2004.

Der Auftragsbestand liegt deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Er beträgt im Ausbaugewerbe durchschnittlich zwölf Wochen und im Bauhauptgewerbe mehr als 15 Wochen. Auch die Ertragslage der Unternehmen und damit ihre Eigenkapitalausstattung verbesserten sich aufgrund der guten Auftragslage.

Die Beschäftigung im bayerischen Bauhauptgewerbe lag 2017 mit durchschnittlich rund 150.000 Personen um gut acht Prozent und im Ausbaugewerbe mit 190.000 Mitarbeitern um etwa vier Prozent über dem Vorjahr.

Der Arbeitskräftebedarf der Branche ist aber deutlich höher. Für zehntausende freie Stellen vor allem im gewerblichen Bereich fehlen qualifizierte Bewerber. Die Jobaussichten für Fachkräfte sind in ganz Bayern in allen kaufmännischen und gewerblichen Bau- und Ausbauberufen hervorragend.

Es gibt aber auch Schattenseiten. So sind im Vergleich zu den allgemeinen Lebenshaltungskosten (+28 Prozent) die Bauwerkskosten gegenüber dem Jahr 2000 mit rund 55 Prozent erheblich stärker angestiegen.

Schubert-Raab machte deutlich, dass nicht die Bau- und Ausbauunternehmen die Verantwortung hierfür tragen: "Die Verantwortung für die erhöhten Kosten trägt der Gesetzgeber. Verschärfte energetische Anforderungen, gestiegene Brandschutzpflichten, steigende Anforderungen an die Barrierefreiheit und allgemein steigende Qualitätsanforderungen haben vor allem den Wohnungsbau erheblich verteuert. Hinzu kommen stark steigende Kosten für die Bauabfallentsorgung, die alle Baumaßnahmen treffen – auch den Wohnungsbau."